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Atomkraftwerk Saporischschja: Ernste Gefahr! Lösen russische Soldaten einen nuklearen Super-GAU aus?

Russische Truppen kontrollieren das größte Kernkraftwerk der Ukraine in Saporischschja. Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), warnt vor der "sehr realen Gefahr" eines nuklearen Unfalls.

Ein russischer Militärkonvoi steht auf der Straße zum Atomkraftwerk bei Saporischschja. (Foto) Suche
Ein russischer Militärkonvoi steht auf der Straße zum Atomkraftwerk bei Saporischschja. Bild: picture alliance/dpa/AP | Uncredited

Wladimir Putin schreckt bei seiner Invasion in der Ukraine offenbar vor nichts zurück. Russische Truppen haben bereits vor Wochen das größte noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk des Landes nahe der Großstadt Saporischschja unter Kontrolle genommen. Da sich die Situation im Ukraine-Krieg bislang nicht entspannt hat, wächst die Angst vor einer nuklearen Katastrophe.

IAEA sorgt sich um Sicherheit im AKW Saporischschja

Wie "Express.co.uk" berichtet, sprach der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, bei einer Anhörung des Europäischen Parlaments von der "sehr realen Gefahr" eines nuklearen Unfalls. Größte Sorge sei, dass das Kraftwerk unter russischer Militärkontrolle stehe. Außerdem verstoße die Anwesenheit von russischen Nuklearexperten "gegen alle unsere Sicherheitsgrundsätze". Warum diese Experten vor Ort sind, sei nicht ganz klar. Grossi warnte zudem, dass ihre Anwesenheit das "Potenzial für Unstimmigkeiten, Reibereien und widersprüchliche Anweisungen" schaffe.

Besuch von IAEA-Chef Rafael Grossi im ukrainischen Atomkraftwerk derzeit nicht realistisch

Dem Bericht von "Express.co.uk" zufolge würden die russischen Soldaten der IAEA Zugang zu der Anlage in Saporischschja verweigern. Routinetests und Kontrolle über das Kernmaterial seien so nicht mehr möglich. Obwohl Rafael Grossi behaupte, die Verhandlungen liefen sowohl mit ukrainischer und russischer Seite weiter und würden sich nicht in einer Sackgasse befinden, erlauben ihm beide Seiten einen Besuch des Kernkraftwerks nur unter ihrer jeweiligen Flagge. Grossi bezeichnete das als "etwas schizophrene Situation".

Lage in AKW Tschernobyl habe sich offenbar stabilisiert

Bei der Rede vor dem Europäischen Parlament habe Grossi auch die russischen Behauptungen zurückgewiesen, die Ukraine habe vor dem Konflikt ein Atomwaffenprogramm gestartet. Außerdem teilte er mit, dass die Atomenergiebehörde eine weitere Reise zum stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl antreten werde. Dort sollen Reparaturen durchgeführt werden. In Tschernobyl habe sich laut Grossi die Lage nach der Übernahme durch russische Truppen im Februar "offenbar stabilisiert". Obwohl diese mittlerweile nicht mehr vor Ort seien, warnte das ukrainische Atomenergieunternehmen "Energoatom" weiter vor Sicherheitsproblemen in der Anlage.

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