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Wladimir Putin gedemütigt: "Ein erbärmlicher Diktator!" Russische Journalisten üben Kritik in kremlnahem Medium

Zwei russische Journalisten haben am 9. Mai, dem "Tag des Sieges", Anti-Putin-Nachrichten in einer kremlnahen Onlinezeitung verbreitet. Darin bezeichneten sie den russischen Präsidenten als "erbärmlichen paranoiden Diktator".

Wladimir Putin begrüßt am 9. Mai 2022 auf dem Roten Platz die Teilnehmer der Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges". (Foto) Suche
Wladimir Putin begrüßt am 9. Mai 2022 auf dem Roten Platz die Teilnehmer der Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges". Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

Mit einer großen Militärparade und einer Rede von Präsident Wladimir Putin feierte Russland am Montag, 9. Mai, den "Tag des Sieges". Dabei wurde an das Ende des Zweiten Weltkriegs mit der bedingungsloseKapitulation der deutschen Wehrmacht erinnert. Der Kreml-Despot gab in seiner mit Lügen gespickten Rede der Nato die Schuld am Ukraine-Krieg, sprach erneut von bewaffneten "Neonazis" im Nachbarland und einer bevorstehenden Invasion des Westens in Russland. Zwei russische Journalisten wollten diese Ausführungen nicht unkommentiert stehen lassen und entschieden sich am "Tag des Sieges" zu einem mutigen Schritt.

Russische Journalisten beleidigen Wladimir Putin bei "Lenta"

Wie "Express.co.uk" berichtet, veröffentlichten Jegor Poljakow und Alexandra Miroschnikowa auf der kremlnahen Nachrichtenwebsite "Lenta" mehr als 40 Anti-Putin und Anti-Kriegsartikel. Darin behaupteten sie unter anderem, dass "Putin über Russlands Pläne in der Ukraine gelogen hat" und bezeichneten den Präsidenten als "erbärmlichen paranoiden Diktator", der "den blutigsten Krieg des 21. Jahrhundert" veranlasst habe. Unter jedem Artikel stand der Hinweis, dass der Text "nicht mit der Redaktionsleitung abgestimmt" sei und dass "die Präsidialverwaltung das Medium für die Veröffentlichung bestrafen wird".

Kritik an Militär und der "Sonderoperation" ist in Russland verboten

Laut "Express.co.uk" wurden die kreml- und kriegsfeindlichen Artikel rasch von der Webseite entfernt. Sie verstießen gegen das kürzlich verabschiedete Gesetz, dass es verbietet, die russischen Streitkräfte und ihre Aktionen in der Ukraine zu diskreditieren. Dazu gehört auch, dass es untersagt ist, das Wort "Invasion" anstelle von "militärische Sonderoperation" zu verwenden.

Am "Tag des Sieges" gab es mehrere Zwischenfälle in russischen Medien

Gegenüber "Mediazona" habe Jegor Poljakow erklärt, dass es sich bei der Verbreitung der Anti-Kriegsartikel um "eine bewusste Entscheidung, die schon vor relativ langer Zeit getroffen wurde" handelte. Er und Alexandra Miroschnikowa würden "nicht mehr bei Lenta arbeiten". Es war nicht der einzige Zwischenfall in den russischen Medien am "Tag des Sieges". Anstelle der üblichen Fernsehkanal-Listen sollen Smart-TV-Nutzer eine Nachricht mit folgenden Worten gesehen haben: "Das Blut von Tausenden von Ukrainern und Hunderten von ermordeten Kindern klebt an euren Händen. Das Fernsehen und die Behörden lügen. Nein zum Krieg."

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