Damit hat Wladimir Putin nicht gerechnet. Während der Live-Übertragung von Russlands Siegesparade erschien plötzlich eine unerwartete Anti-Kriegs-Botschaft der Ukraine auf dem TV-Bildschirm von Millionen Russen.
Mit reichlich Brimborium war Wladimir Putins Siegesparade zum "Tag des Sieges" am Montagmorgen auf dem Roten Platz in Moskau losgerollt. Um der Welt inmitten des Ukraine-Kriegs Russlands Macht zu demonstrieren, hatte der Kreml keine Kosten und Mühen gescheut. Via Live-Stream konnte die ganze Welt dabei zu sehen, wie Putin den Sieg über Hitlerdeutschland vor 77 Jahren zelebrierte. So ganz ohne Zwischenfälle verlief die Siegesparade dann aber doch nicht.
Wladimir Putin außer sich: Hacker demütigen Kreml-Chef während Militärparade
Nicht nur die kurzfristig abgesagte Luftshow bei der Moskauer Militärparade sorgte da für reichlich Spekulationen. Für Aufregung sorgte auch ein vermeintlicher Hacker-Angriff auf Putins Parade-Live-Stream. Inmitten der Live-Übertragung tauchte plötzlich eine schockierende Nachricht der Ukraine auf dem unteren Bildschirmrand auf. "Das Blut tausender Ukrainer und hunderter ihrer Kinder klebt an euren Händen. Das Fernsehen und die Behörden lügen. Nein zum Krieg", hieß es in der von der Ukraine gesendeten Botschaft.
Anti-war protesters hack Russian smart TVs with an anti-war message. The big channels including Channel One, Rossiya-1 and NTV-Plus all had their descriptions changed. #Russia #Ukraine pic.twitter.com/RBqPPDrXw8
— Aleksandar Kocic (@AlexKocic) May 9, 2022
Ukraine sendet Anti-Kriegs-Botschaft während Live-Übertragung von Siegesparade
Wie unter anderem die "The Sun" berichtet, seien gleich mehrere russische Kanäle, darunter die von den Mobilfunkbetreibern MTS, NTV Plus, Rostelecom und Wink, von der Cyber-Attacke überrascht worden. Es wird davon ausgegangen, dass Millionen Russen die Botschaft live im Fernsehen verfolgen konnten. Welche Auswirkungen das künftig für Putin haben wird, ist bislang völlig unklar. Der Kreml-Chef selbst hatte es stets vermieden, den Konflikt mit der Ukraine als "Krieg" zu bezeichnen. Er selbst bestimmt nach wie vor, welche Bilder und Informationen aus der Ukraine an die Öffentlichkeit dringen. Umso wütender dürfte ihn nun die Anti-Kriegs-Botschaft der Ukraine machen, die einer weiteren Demütigung Putins gleichkommt.
Cyber-Attacke erschüttert Wladimir Putin und russische Sender
Nach Angaben der "The Sun" soll sich die Cyber-Attacke auch gegen den Sender des russischen Verteidigungsministeriums, TV Sweda, gerichtet haben. "Es wurde ein Cyberangriff auf russische Fernsehsender durchgeführt, durch den Abonnenten extremistische Einblendungen im Sendenetz haben könnten", versuchte MTS, Russlands größter Mobilfunkanbieter, die Cyber-Attacke runterzuspielen. "Jetzt sind unsere IT-Spezialisten dabei, die Folgen des Hacks zu beseitigen, damit die Abonnenten so schnell wie möglich Dienste empfangen und Fernsehprogramme und Filme sehen können."
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