Es sind erschreckende Mutmaßungen. Einem Bericht zufolge soll Kreml-Tyrann Wladimir Putin eine ihm vom FSB-Geheimdienst vorgelegte Todesliste genehmigt haben. Ausgeschaltet werden sollten offenbar DIESE Russen-Oligarchen.
Wozu Wladimir Putin wirklich fähig ist? Darüber kann man nur mutmaßen. Noch vor wenigen Monaten haben nur wenige Beobachter seine furchtbare Invasion in die benachbarte Ukraine für realistisch gehalten. Und doch führt Russland seit mittlerweile zehn erbarmungslosen Wochen Krieg gegen Kiew. Dass Putin auch gnadenlos gegen Kritiker im eigenen Land beziehungsweise Landsleute vorgeht, ist hinlänglich bekannt. Alleine für das Jahr 2022 können gleich sechs mysteriöse Todesfälle von russischen Oligarchen angeführt werden.
Multimillionär Sergej Protosenja soll Frau und Tochter vor Tod ermordet haben
Da wäre zunächst der Tod von Sergej Protosenja, seiner Frau und Tochter. Der russische Multimillionär war von der spanischen Polizei erhängt in seinem Anwesen im spanischen Lloret de Mar gefunden worden. Seine Frau und Tochter waren mit einer Axt ermordet worden. Kurz nach dem Tod der Familie erklärte der Sohn des Oligarchen gegenüber der Presse, dass er Zweifel an der Theorie vom erweiterten Selbstmord habe. An der Leiche des 55-Jährigen soll einem Bericht der "Daily Mail" zufolge kein Blut gefunden worden sein, was darauf hindeuten könnte, dass Protosenja seine Ehefrau und Tochter nicht ermordet habe.
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Putin-Vertrauter Vladislav Avayev tot in Moskauer Wohnung gefunden
Es ist längst nicht der einzige Oligarchen-Tod in diesem vom Krieg heimgesuchten Jahr. Zuvor war Kreml-Beamter und Bank-Manager Vladislav Avayev tot in seiner Wohnung in Moskau aufgefunden worden. Dort fanden die Ermittler auch seine erschossene Frau (47) und seine Tochter (13) auf. Auch im Fall von Avayev sah es so aus, als habe Mann erst seine Frau und die Tochter getötet und sich anschließend selbst gerichtet. In der "Daily Mail" war aber auch von Spekulationen zu lesen, wonach die Ehefrau des Mannes schwanger gewesen sein soll - angeblich vom Chauffeur ihres Mannes.
Übrigens: Keiner der beiden Männer soll auf einer internationalen Sanktionsliste im Ukraine-Russland-Konflikt gestanden haben. Ist es nur ein kurioser Zufall?"Es wird aufgeräumt, und es ist schwierig, eine einzelne Person zu bestimmen, die das tut", sagte Anders Aslund, Autor von "Russia's Crony Capitalism" und schwedischer Wirtschaftswissenschaftler gegenüber der "New York Post". "Aber für mich sieht das nach Kreml-Morden aus.", ließ er weiter wissen.
Weitere tote Russen-Oligarchen: Gibt es Verbindungen zu Putin?
Aslund sagte weiter, er habe aus Kreml-Quellen erfahren, dass der russische Geheimdienst Ende 2021 und Anfang März dieses Jahres zwei Listen mit den Namen von Führungskräften in der Energiebranche des Landes erstellt habe. Dem Bericht zufolge hatte der Kreml den Verdacht, dass jemand in der Branche Informationen über die Finanzierung geheimer Operationen des russischen Auslandsgeheimdienstes - einschließlich der Invasion in der Ukraine - durchsickern lasse. Die Liste sei Putin vom FSB-Geheimdienst vorgelegt worden, er selbst habe das Ausschalten aller Personen auf der Liste genehmigt, "ohne sie überhaupt anzusehen", so Aslund.
In der "New York Post" werden noch vier weitere Russen-Oligarchen angeführt, die in diesem Jahr bereits gestorben sind. Hier wird auch provokativ gemutmaßt, es seien "Putins Fingerabdrücke auf den Todesfällen" gefunden worden. Zur Einordnung: Natürlich ist das nur als Wortspiel gedacht. Zu den Toten zählen neben Vasily Melnikov unter anderem die ehemaligen Gazprom-Funktionäre Leonid Shulman und Alexander Tjuljakov, die im Januar und Februar tot aufgefunden worden waren. Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs wurde auch der Geschäftsmann Mikhail Watford erhängt aufgefunden.
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