Die Spekulationen um Wladimir Putins Gesundheitszustand dauern an. Mehrere Ärzte haben nun Putins Zitter-Auftritt der letzten Woche analysiert. Ein Neurologe kam dabei zu der Diagnose, dass der Russland-Präsident nicht an Parkinson leide. Doch sein Zustand gäbe dennoch Grund zur Sorge.
Seit Wochen wird jeder öffentliche Auftritt von Kreml-Despot Wladimir Putin genauestens analysiert. Beobachter erhoffen sich, aus Putins Verhalten, Bewegungen, Gestik und Mimik Hinweise über seinen Gesundheitszustand ablesen zu können. Denn die Gerüchte um selbigen reißen nicht ab. Immer wieder wurde über diverse Krankheiten bei dem russischen Präsidenten spekuliert. Mal war es Darmkrebs, an dem Putin "qualvoll sterben" wird, ein anderes Mal wurde über eine Parkinson-Erkrankung berichtet und wieder ein anderes Mal war von einem Schlaganfall beim Kreml-Despoten die Rede.
Wladimir Putin krank? Wirbel um Zitter-Auftritt bei Lukaschenko-Treffen
Geschürt wurden diese Gerüchte Anfang dieser Woche erneut, als Wladimir Putin bei einem Treffen mit dem Belarus-Präsidenten Alexander Lukaschenko zittriger denn je wirkte. Seine rechte Hand zitterte unkontrolliert, sein rechter Daumen schien sich zu verkrampfen und auch Putins gesamte Körperhaltung und Bewegung wirkte steif und unsicher. Schnell wurde im Netz darüber spekuliert, Putin habe einen Schlaganfall erlitten.
Ärzte analysieren Putins Zitter-Auftritt: KEIN Parkinson laut Neurogenetiker-Diagnose
Einige Top-Ärzte haben nun für die "Deutsche Welle" den Zitter-Auftritt von Wladimir Putin analysiert und eine fachkundige Meinung dazu abgegeben. Besonders interessant ist dabei das Urteil des Neurogenetikers John Hardy, der amUK Dementia Research Institute arbeitet. Hardy kam zu dem Schluss, dass Wladimir Putin nicht an Parkinson erkrankt sei. Seiner Meinung nach zeige der Russland-Präsident keine Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung. Damit widerspricht Hardy unter anderem dem Körpersprache-Experten Erik Bucy, der kürzlich erklärte, dass der Kreml-Despot Parkinson-Symptome zeige.
Gegenüber "Deutsche Welle" erklärte Neurogenetiker Hardy: "Meiner Meinung nach gibt es keine Anzeichen für Parkinsonismus. Er sah nicht gut aus... aber keine Parkinson-Erkrankung", so John Hardy. Der Brite betonte bei seiner Einschätzung aber, dass er Neurogenetiker und kein Neurologe sei.Er äußere sich als jemand, der sich mit Hirnerkrankungen beschäftigt hat.
Neurologe widerspricht Parkinson-Gerüchten: Kein Hinweis auf Erkrankung bei Putin
AuchRay Chadhuri, Neurologe an der Universität London, stimmte der Einschätzung Hardys zu und erklärte gegenüber "Deutsche Welle": "Wenn ich mir den kurzen Clip ansehe, kann ich keinen Hinweis auf Parkinsonismus bei Putin finden." Um eine richtige Diagnose zu stellen, müsste man Putin einer gründlichen Untersuchung unterziehen. Doch bezogen auf das Video erklärte Chadhuri weiter: "Schwellungen im Gesicht oder Zittern können viele Ursachen haben, und ich habe auch keinen Tremor gesehen."
Parkinson bei Putin? Diagnose anhand von Video-Aufnahmen unmöglich
AuchCaroline Rassell, Geschäftsführerin von Parkinson's UK, hält eine Diagnose anhand eines Video-Clips für unmöglich, daParkinson eine komplexe Krankheit mit über 40 Symptomen sei. "Jeder Mensch ist anders betroffen. Da es keinen definitiven Diagnosetest gibt, kann die Krankheit nur nach einer Untersuchung durch einen Neurologen oder Spezialisten bestätigt werden."
Ob die Gerüchte um eine Parkinson-Erkrankung bei Wladimir Putin damit ein für alle mal verstummen, bleibt fraglich.
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fka/news.de