Wegen Waffenlieferungen an die Ukraine droht der Kreml dem Westen mit Vergeltungsschlägen. Auch ein Atomkrieg könne nicht ausgeschlossen werden. Gießt die Nato Öl ins Feuer?
Immer mehr Nato-Länder kündigen Waffenlieferungen an die Ukraine an. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte bereits, dass der Westen damit Öl ins Feuer gieße. Ein Briten-Politiker bezeichnete den Einsatz britischer Waffen durch ukrainische Streitkräfte gegen russisches Gebiet als nicht problematisch. Nun legt der Kreml nach und droht mit "Vergeltungsschlägen".
Wegen Waffenlieferungen an Ukraine! Russland droht Westen mit Vergeltungsschlägen
Die Aussage desbritischen Verteidigungsstaatssekretärs James Heappey gilt als Auslöser für die neue Drohung aus Russland. Berichte über einen Großbrand in einem russischen Öldepot nahe der Grenze zur Ukraine löste Spekulationen darüber aus, ob von Nato-Staaten an die Ukraine gelieferte Waffen auf russischem Gebiet zum Einsatz gekommen sein könnten.Großbritannien befürworte "selbstverständlich" ukrainische Angriffe auf Öldepots innerhalb Russlands, sagte Heappey. Es sei "vollkommen legitim für die Ukraine", Ziele in Russland anzugreifen, um die Logistik der russischen Armee zu stören und weiteres Blutvergießen auf seinem eigenen Territorium zu verhindern. Wenn dabei aus Großbritannien gelieferte Waffen zum Einsatz kämen, sei das "nicht unbedingt ein Problem". Es gebe schließlich viele Länder, die importierte Waffen einsetzten. Verantwortlich gemacht werde dafür aber nicht das Land, in dem sie produziert, sondern das, von dem sie abgefeuert worden seien, so Heappey weiter.
Kreml droht westlichen Politikern mit dem Tod! Sergej Schoigu warnt vor hochpräzisen Langstreckenwaffen
"Die russische Armee ist rund um die Uhr in Bereitschaft, um mit hochpräzisen Langstreckenwaffen Vergeltungsschläge auf Entscheidungszentren in Kiew zu starten", heißt es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums von Sergej Schoigu. "Bei solchen Maßnahmen wäre es für Russland nicht unbedingt ein Problem, wenn Vertreter bestimmter westlicher Länder in diesen Entscheidungszentren anwesend wären."
Der Kreml wirft Großbritannien vor, die Regierung in Kiew zu Angriffen auf russische Ziele zu ermutigen. Russland werde mit einer "verhältnismäßigen Antwort" reagieren. Maria Zakharova, Sprecherin des russischen Außenministeriums, deutete an, dass Schläge gegen Nato-Staaten, die Waffen an die Ukraine liefern, genehmigt werden könnten. "Verstehen wir das richtig, dass Russland militärische Ziele auf dem Territorium jener Nato-Länder angreifen kann, die das Kiewer Regime mit Waffen versorgen, um die Logistik der militärischen Versorgung zu stören?", sagte sie. "Schließlich führt dies unmittelbar zu Toten und Blutvergießen auf ukrainischem Gebiet. Soweit ich weiß, ist Großbritannien eines dieser Länder".
Lawrow-Drohung mit Atomkrieg
Neben mehreren osteuropäischen Staatschefs waren in den vergangenen Wochen auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie US-Außenminister Antony Blinken in Kiew. Auch der britische Premierminister Boris Johnson besuchte kürzlich die ukrainische Hauptstadt.
Die Warnung von Sergej Schoigu kommt nur wenige Stunden nachdem der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Westen vorwarf, einen Atomkrieg heraufzubeschwören. "Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss", sagte Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen.
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