Obwohl er seit zwei Monaten einen Krieg in der Ukraine führt, sprach Wladimir Putin beim orthodoxen Osterfest von zwischenmenschlicher Verständigung - und sorgte mit seinem Auftritt für neue Gerüchte um seinen Gesundheitszustand.
Kremlchef Wladimir Putin hat zum russisch-orthodoxen Osterfest auch mit Blick auf seinen Krieg gegen die Ukraine die Rolle der Kirche für den Zusammenhalt in der Gesellschaft gewürdigt. Patriarch Kirill entwickle die "fruchtbare Zusammenarbeit von Staat und Kirche", leiste einen "riesigen Beitrag" für die Durchsetzung traditioneller Werte in der Gesellschaft, lobte Putin in seiner am Sonntag vom Kreml veröffentlichten österlichen Grußbotschaft.
Wladimir Putin würdigt Völkerverständigung - und führt zeitgleich seinen blutigen Ukraine-Krieg
Der 69-Jährige ist nach eigenen Angaben getauft und zeigte sich in der Osternacht zum Sonntag in der Erlöserkathedrale in Moskau demonstrativ mit einer brennenden Kerze in der Hand. Die Kirche ist eine wichtige Machtstütze Putins. "In unserer nicht einfachen Zeit kümmert sie sich um die Festigung des Konsenses und der Verständigung zwischen den Menschen", sagte der Präsident, während in dem russischen Nachbarland das sinnlose Blutvergießen in seinem Namen fortgeführt wurde.
Wladimir Putin ernsthaft kran? Parkinson-Gerüchte flammen nach Kirchenbesuch neu auf
Doch es waren weniger Putins Worte als seine Gestik und Mimik, die die nicht verstummen wollenden Gerüchte um den Gesundheitszustand des Kreml-Despoten neu entfachten. Putin wirkte bei dem Ostergottesdienst angespannt und nervös, biss sich immer wieder ungeduldig auf die Unterlippe und machte den Eindruck, unkonzentriert zu sein. Der unruhige Auftritt, bei dem sich Putin sichtlich bemühte, seine Bewegungen zu kontrollieren, gab Gerüchten neues Futter, Wladimir Putin sei an Parkinson erkrankt und habe immer größere Probleme, seinen Gesundheitszustand vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
Russisch-orthodoxe Kirche bleibt Kriegstreiber Putin treu
Patriarch Kirill steht auch in dem von Putin am 24. Februar begonnenen Krieg fest an der Seite des russischen Präsidenten. Er sieht das Vorgehen dort auch als einen Kampf gegen den Einfluss liberaler westlicher und demokratischer Werte in der Ukraine. Am Samstag hatte Kirill von einem "Blutvergießen" in der Ukraine gesprochen - und von der Hoffnung auf ein baldiges Ende.
Die orthodoxen christlichen Kirchen richten sich nach einem anderen Kalender und feiern in diesem Jahr eine Woche später Ostern als die Katholiken und Protestanten. "Dieser große Feiertag vereint die orthodoxen Christen, alle Bürger Russlands, die die Auferstehung Christi begehen", sagte Putin.Er hatte immer wieder Ostern in der Erlöserkathedrale gefeiert, im vergangenen Jahr blieb er wegen der Pandemie aber fern.
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loc/news.de/dpa
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