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Wirtschaftsexperte rechnet vor: So viele Milliarden pumpt die EU in Putins Ukraine-Krieg

Es ist eine kühne Rechnung, die ein britischer Wirtschaftsexperte aufmacht: Die EU soll den Berechnungen von Prof. John Bryson zufolge mehr Geld in Wladimir Putins Krieg pumpen, als der Ukraine an Unterstützung zugebilligt wird.

Berechnungen eines britischen Wirtschaftsprofessors zufolge hat die EU Wladimir Putins Angriffskrieg auf die Ukraine mit unfassbaren Summen für Gas- und Öllieferungen finanziert. (Foto) Suche
Berechnungen eines britischen Wirtschaftsprofessors zufolge hat die EU Wladimir Putins Angriffskrieg auf die Ukraine mit unfassbaren Summen für Gas- und Öllieferungen finanziert. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Seit sieben Wochen tobt Wladimir Putins Krieg in der Ukraine - sieben Wochen, in denen ganze Städte dem Erdboden gleich gemacht wurden, unzählige Zivilisten ihr Leben ließen und mehr als vier Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen sind. Dass das Kriegstreiben bald ein Ende findet, zeichnet sich nicht ab.

Russland führt Ukraine-Krieg mit Milliarden Euro aus EU-Töpfen

Zwar veranlasste die EU zeitnah Sanktionen gegen Russland, die vor allem die Wirtschaft des Landes schwächen sollten - doch der EU-Geldhahn für Russland ist noch lange nicht zugedreht. Vielmehr pumpt der Staatenbund, so berechnete es der britische Wirtschaftswissenschafter Prof. John Bryson, irrwitzige Summen nach Russland, während die angegriffene Ukraine nur einen Bruchteil dessen erhält, was Russland aus EU-Töpfen bekommt.

Britischer Wirtschaftsexperte rechnet vor: So viel Geld floss in einem Jahr aus der EU nach Russland

Bryson, der als Professor für Unternehmens- und Wirtschaftsgeographie an der Birmingham Business School forscht und lehrt, hat berechnet, auf welche Summen sich die EU-Zahlungen für Gas und Öl aus Russland belaufen, mit denen Europa letztlich Putins Wahnsinnskrieg in der Ukraine finanziert. Allein im Jahr 2021 habe sich der Batzen, den die EU Russland überwies, auf atemberaubende 120 Milliarden Euro summiert.

Bisherige Sanktionen reichen nicht! Sofortige Abkehr von Öl und Gas aus Russland muss her

Die bislang verhängten Sanktionen gegen Russland bezeichnete Prof. John Bryson als "lauwarmen und halbgaren Versuch von Strafmaßnahmen". Vielmehr sei es nun höchste Zeit für alle Länder, Sanktionen mit maximaler Härte zu verhängen. "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Europäische Kommission und alle Mitgliedsstaaten endlich einsehen, dass es für Europa nicht länger vertretbar ist, sich weiterhin auf russisches Gas und Öl zu verlassen", schlussfolgerte Bryson. "Alle Mitgliedsstaaten müssen sich darauf einstellen, sofort auf russisches Gas zu verzichten."

 

Dieser Schachzug soll Putins Ukraine-Krieg mit EU-Geld beenden

Brysons Vorschlag, um die milliardenschwere Unterstützung von Putins Krieg zu beenden und eine wirkungsvolle Sanktion einzuleiten: "Alle europäisch-russischen Gaszahlungen sollten auf einem Treuhandkonto hinterlegt werden, wobei die Gelder als Teilzahlung der russischen Kriegsreparationen an die Ukraine ausgezahlt werden." Erst nach Beendigung der Kriegshandlungen könnten die Energiezahlungen wieder an Russland gehen. Bryson schlug außerdem vor, der Ukraine alle erforderlichen Waffen vorbehaltlos zu liefern.

Wie geht's ohne Öl und Gas aus Russland weiter?

Die Folge wären unweigerliche Konsequenzen für alle Europäer im Bereich der Energieversorgung und der Lebenserhaltungskosten, sollte Russland die Gas- und Öllieferungen kappen. Doch Alternativen für die Abkehr von russischem Öl und Gas sieht Prof. John Bryson nicht. Sich im Bezug auf Sanktionen gegen Russland neutral zu verhalten, könne sich kein Land mehr leisten, da eine solche Haltung als "stillschweigende Unterstützung von Putins fortlaufenden Aggressionen gegen das ukrainische Volk und von Kriegsverbrechen" auszulegen sei.

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