Nicht Deutschland, die USA oder Großbritannien: Russland selbst ist derzeit der größte "Waffenlieferant" der Ukraine. Mit eroberten oder zurückgelassenen Panzern, Raketenwerfern und anderen Waffen ziehen die ukrainischen Truppen erfolgreich gegen Wladimir Putin in den Krieg.
Auch wenn der Westen derzeit eine direkte Konfrontation mit Russland ausschließt, setzen die Nato-Staaten weiterhin alles daran, die Ukraine zumindest durch Waffenlieferungen aktiv zu unterstützen. Vor allem Deutschland sieht sich in diesem Zusammenhang immer wieder scharfer Kritik ausgesetzt: Was die Ampel-Regierung derzeit liefere, sei zu wenig.
Annalena Baerbock will schwere Waffen in die Ukraine liefern
So forderte am Montag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, der Ukraine schwere Waffen wie Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe oder Artilleriegeschützefür den Abwehrkampf gegen Russland zu liefern. Kanzler Olaf Scholz hat sich jedoch erneut zurückhaltend geäußert. Bisher hat Deutschland unter anderem Luftabwehrraketen, Panzerfäuste und Maschinengewehre in die Ukraine geliefert. Der Rüstungskonzern Rheinmetall bot bis zu 50 Kampfpanzer für die Ukraine an, braucht dafür aber die Zustimmung der Bundesregierung.
USA mit Mega-Waffenlieferungen in die Ukraine: 1.400 Flugabwehrraketen, 5.000 Panzerabwehrlenkwaffen
Weniger zögerlich agieren die USA. Das US-Militär bringt nach eigenen Angaben weiter täglich große Mengen Waffen und Munition in die Ukraine. Pro Tag landeten etwa acht bis zehn Flugzeuge mit Waffen und Nachschub für die Ukrainer in der Region, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Montag. Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar bereits Waffen im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar zugesagt oder schon geliefert. Darunter waren nach US-Angaben aus der vergangenen Woche zum Beispiel 1.400 Flugabwehrraketen, 5.000 Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin, 7.000 weitere panzerbrechende Waffen, Hunderte Drohnen, Nachtsichtgeräte und 50 Millionen Schuss Munition sowie medizinische Hilfsgüter.
Wladimir Putin als größter "Waffenlieferant" der Ukraine
Doch weder die USA noch Deutschland noch Großbritannien sind derzeit die größten Waffenlieferanten für die Ukraine. Tatsächlich ist es Wladimir Putin selbst, der die ukrainische Armee "aufrüstet". Das Portal "Oryx" hat die bisherigen russischen Verluste im Ukraine-Krieg aufgelistet. Demnach hat die ukrainische Armee bisher mehr als 192 Panzer von Wladimir Putins Truppen erobert. Der Zustand der Fahrzeuge ist unbekannt, doch laut "Oryx" werden die Panzer repariert und kommen anschließend auf ukrainischer Seite zum Einsatz. Darunter sollen unter anderem 44 T-80-Panzer verschiedener Baureihen, acht T-90- und etliche T-72-Panzer sein.
Mega-Verluste für Wladimir Putin an Militär-Ausrüstung
Laut "Oryx" hat Wladimir Putin alles in allem 476 Panzer verloren. 236 wurden zerstört, acht beschädigt und 40 zurückgelassen. In den sozialen Netzwerken waren in den vergangenen Wochen immer wieder Video veröffentlicht worden, die zeigten, wie die Ukraine Putin-Panzer in die Luft jagte. Vergangene Woche erst wurden Fotos publik, die versunkene Militär-Fahrzeuge in einem Fluss nahe Charkiw zeigten. Beim Rückzug in der Ukraine waren die russischen Panzer offenbar abgetaucht. Nicht nur der Ukraine-Krieg selbst, auch der Rückzug seiner Truppen scheint für Wladimir Putin gewaltig schief zu laufen.
Wladimir Putin rüstet die ukrainische Armee ungewollt auf
Doch "Oryx" hat weitere Zahlen parat: Außerdem sollen die ukrainischen Truppen 106 gepanzerte Kampffahrzeuge, 172 Schützenpanzer, 47 gepanzerte Truppentransporter und 7 MRAP (minenwiderstehende und hinterhaltgeschützte Fahrzeuge) von Wladimir Putins Soldaten erobert haben. Auch Artilleriegeschütze, schwere Mörser, Panzerartillerie, Raketenwerfer, unbemannte Luftfahrzeuge und einen Helikopter listet das Portal.
Was für eine Demütigung für Wladimir Putin.
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fka/sba/news.de