Über hundert Zivilisten wurden während des Massakers von Butscha ermordet. Ein Einzelschicksal rührt nun zu Tränen. Eine ukrainische Mutter weint im TV um ihren Sohn. Nachdem ihn russische Soldaten erschossen haben, schaufelte sie ihm ein Grab.
Das Massaker von Butscha sorgt für Entsetzen. Zivilisten wurden auf brutale Weise gefoltert und ermordet. 300 Leichen wurden entdeckt, nachdem russische Truppen abgezogen waren. Tote liegen auf der Straße. Erschossen. Ihre Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Die russischen Soldaten sollen die getöteten Zivilisten in Massengräbern verscharrt haben. Tage nach Bekanntwerden der Gräueltaten geht ein Bericht von einer Mutter um die Welt. Unter Tränen steht sie vor dem Grab ihres getöteten Sohnes, das sie selbst ausgehoben hat.
Russsiche Soldaten erschießen Mann in Butscha: Mutter trauert um getöteten Sohn
Gegenüber der BBC erzählte Iryna Kostenkos unter Tränen von der Ermordung ihres Sohnes Oleksei. Am 10. März wollte er zur Arbeit in einer Reifenwerkstatt gehen, als ihn russische Soldaten vor Iryna Kostenkos' Haus erschossen. "Sie waren in Jeeps mit Gewehren unterwegs. Sie haben ihn getötet und sind geflohen. Wie kann ich mit solchen Idioten reden. Ich will sie tot sehen", sagte sie. Sie selbst musste aus ihrem Haus fliehen, nachdem die russischen Soldaten ihr Eigenheim besetzten. Das Haus wurde durch den Beschuss stark beschädigt.
Nach Massaker in Butscha: Iryna Kostenkos begrub erschossenen Sohn in ihrem Garten
Nachdem sie zurückkam, sammelte sie ihren toten Sohn von der Straße auf und brachte ihn nach Hause. Dort beerdigte sie ihn."Ich habe das Grab mit einer Decke abgedeckt, um es vor den Hunden zu schützen", sagte Iryna, während sie ein Bild ihres toten Sohnes küsste. "Er liegt nicht in einem Sarg, ich musste ihn in einen Teppich einrollen. Das ist meine Liebe."
Wolodymyr Selenskyj macht Russland für Gräueltaten in Butscha verantwortlich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will eine lückenlose Aufklärung der Verbrechen gegen Zivilisten in Butscha und anderen ukrainischen Städten. Dazu arbeite man unter anderem mit der EU und dem Internationalen Strafgerichtshof zusammen, sagte er in einer in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Videobotschaft. Während seines Besuchs bezeichnete er die taten als "Kriegsverbrechen". Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich, die die Stadt besetzt hatten. Auch der Westen gibt Russland die Schuld an den Massenmorden an Zivilisten. Der Kreml bestreitet das.
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bos/bua/news.de/dpa
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