Vor über einem Monat griff Russland die Ukraine an. Seitdem tobt in dem osteuropäischen Land der Krieg. Ein aktueller ISW-Bericht offenbart nicht nur, wo Wladimir Putin als nächstes zuschlagen könnte, sondern auch, wie stark sich russische Soldaten vom Kreml-Despoten abwenden.
Seit mehr als fünf Wochen dauert der Angriffskrieg von Wladimir Putin auf die Ukraine bereits an. Der erbitterte Widerstand des ukrainischen Militärs drängte die russische Invasoren mittlerweile zurück. Aktuelle Karten zeigen, dass weite Gebiete wieder unter der Kontrolle der Ukraine stehen. Weigern sich Putins Soldaten etwa zu kämpfen?
Rückzug und Verlagerung der russischen Truppen: Experten befürchten Schlacht um Slowjansk
Das Institute for the Study of War (ISW) veröffentlicht täglich Berichte über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Mason Clark, George Barros und Karolina Hird berichten am 4. April 2022, dass die russischen Streitkräfte in den Gebieten Donezk und Luhansk kaum Fortschritte machen. Außerdem scheinen Putins Truppen im Donbass zunehmend Probleme mit der Versorgung und auch der Moral zu haben. Russland hat daher seine Truppen verlagert. Reservisten und zerschlagene Truppen aus der Nordostukraine sollen in der Ostukraine den Frontalangriff unterstützen. Laut ISW-Autoren dürfte diese Operation die Erfolgsaussichten jedoch nicht erhöhen. Es sei wahrscheinlich, dass die russischen Truppen an den kommenden Tagen mit offensiven Operationen in Richtung Slowjansk beginnen werden, heißt es weiter.
Will Wladimir Putin die ukrainischen Streitkräfte einkesseln?
Dort könnte wahrscheinlich die nächste entscheidende Schlacht des Krieges in der Ukraine stattfinden. "Die russischen Streitkräfte beabsichtigen wahrscheinlich, die ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine abzuschneiden, und müssen dazu mindestens Slowjansk einnehmen", heißt es in dem ISW-Bericht. Es wird vermutet, dass das russische Militär plant, die ukrainischen Streitkräfte einzukesseln. "Sollte es den russischen Streitkräften nicht gelingen, Slowjansk einzunehmen, ist es unwahrscheinlich, dass russische Frontalangriffe im Donbass die ukrainischen Verteidigungslinien unabhängig voneinander durchbrechen können. Die russische Kampagne zur Einnahme der gesamten Gebiete Luhansk und Donezk wird wahrscheinlich scheitern."
#Ukrainian forces announced today that they liberated #Zhytomyr Oblast, near #Kyiv. #Russian forces continue to conduct attacks attempting to seize the town of #Rubizhne in #Luhansk Oblast.
— ISW (@TheStudyofWar) April 4, 2022
See the latest maps from @TheStudyofWar and @criticalthreats. pic.twitter.com/58pIJsrDCa
"Stark demoralisiert!" Verweigern russische Soldaten den Kampf im Ukraine-Krieg?
Außerdem zeigen Karten, dass sich "die geschwächten russischen Streitkräfte" in der Nordostukraine weiter nach Russland zurückgezogen haben. "Die russischen Streitkräfte haben sich fast vollständig aus den Oblasts Tschernihiw und Sumy zurückgezogen und werden diese Regionen in den kommenden Tagen wahrscheinlich vollständig räumen." Im ISW-Bericht ist die Rede davon, dass es den russischen Truppen nicht nur an Ausrüstung fehlt, sondern sie wahrscheinlich auch"stark demoralisiert" seien. Demnach konnte die Ukraine zahlreiche Gebiete zurückerobern, da sich russische Soldaten offenbar weigern zu kämpfen. "Russische Soldaten aus der Kiewer Achse, die zu Kampfeinsätzen abkommandiert wurden, könnten desertieren oder den Befehl verweigern."
Karte zeigt, wie viele Regionen die Ukraine zurückerobert hat
Auf Twitter kartiert der Nutzer @War_Mapper die russische Invasion in der Ukraine. Ein aktueller Tweet zeigt die"ungefähre Veränderung der Situation in der Ukraine in den vergangenen sieben Tagen".
Lesen Sie auch: DAS passiert, wenn Putin eine Atombombe auf Berlin abfeuert.Static images for the changes over the last week. pic.twitter.com/4zA02CTb7L
— Ukraine War Map (@War_Mapper) April 5, 2022
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