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Massaker von Butscha: Steckt Putins Bluthund Ramsan Kadyrow hinter den Gräueltaten?

Der Schock über das Massaker von Butscha sitzt tief. Nach dem Abzug von Wladimir Putins Truppen hatte man auf den Straßen des Kiewer Vororts Dutzende Leichen gefunden. Nach ersten Erkenntnissen könnte Putins Bluthund Ramsan Kadyrow hinter den Gräueltaten stecken.

Wer steckt hinter dem Butscha-Massaker? (Foto) Suche
Wer steckt hinter dem Butscha-Massaker? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Klimentyev

Die schockierenden Aufnahmen aus dem ukrainischen Ort Butscha jagen einem einen kalten Schauer über den Rücken. Jeder Krieg bringt seine grauenvollen Bilder hervor. Manche brennen sich in das Gedächtnis der Menschheit ein. Dieser Krieg ist anders als frühere: Im Internet kann man ihn an vielen Stellen quasi in Echtzeit verfolgen, ungefiltert.

Bilder des Butscha-Massakers sorgen international für Entsetzen

Am Wochenende erreichen die Bilder und Videos vom Ukraine-Krieg eine neue Dimension. International macht sich Entsetzen breit. In Butscha werden Hunderte Leichen entdeckt, nachdem russische abgezogen waren. Tote liegen auf der Straße. Erschossen. Ihre Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Die Welt ist entsetzt. Man fragt sich: Wer steckt hinter dem blutigen Massaker von Butscha?

Nach Butscha-Massaker: Wer sind die Mörder?

Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, sollen in Butscha während der vier Wochen Herrschaft russischer Truppen "mehr als 20, wahrscheinlich mehr als 50, ukrainische Zivilisten" gezielt ermordet worden sein. "Weitere 300 fielen den willkürlichen russischen Angriffen zum Opfer", berichtet das Boulevardblatt. Wer hinter den Gräueltaten steckt, soll nun herausgefunden werden. Der ukrainische Präsident Selenskyj versprach eine vollständige Aufklärung dieser Kriegsverbrechen.

Augenzeugen berichten von Massaker in Außenbezirken von Butscha

Doch eine unabhängige Betrachtung der Ereignisse fällt auch an dieser Stelle schwer. Denn auf beiden Seiten wird mit Propaganda-Mitteln gearbeitet. Laut "Bild" sollen sich nicht alle russischen Truppen an den Gräueltaten beteiligt haben. Augenzeugen berichten, dass Putins Truppen im Zentrum von Butscha "vergleichsweise moderat vorgingen", doch in den ländlichen Außenbezirken Massaker anrichteten und zu sexualisierter Gewalt übergingen.

Steckt Wladimir Putins Bluthund Ramsan Kadyrow hinter den Gräueltaten von Butscha?

"Mein Mann ging aus dem Haus, um das Feuer, das ihre Schüsse verursacht hatten, zu löschen. Während er dorthin ging, packten sie ihn. Sie zogen ihm den Pullover aus, legten ihn auf die Knie und schossen ihm in den Kopf", erklärte eine Augenzeugin gegenüber der "Bild". Laut einiger Überlebender sollen die Mörder von Butscha mit Akzent gesprochen haben und möglicherweise aus dem Kaukasus stammen, was die Vermutung nahe legt, Putins Bluthund Ramsan Kadyrow und seine Leute könnten hinter dem Butscha-Massaker stecken. Zeitlich stimme dies laut "Bild" mit Videos derKadyrow-Truppe überein.

Kadyrow-Leute auch im Zentrum von Butscha aktiv?

Andere Augenzeugen-Berichte widersprechen dieser These. Demnach seien die Einheiten im Zentrum von Butscha Teile der russischen Nationalgarde gewesen. Diesem Teil der Armee sind auch Kadyrows Leute zugeordnet. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge der Täter in den Vororten ein V getragen haben sollen, das Zeichen der russischen Marineinfanterie in der Ukraine. Eine Einheit, der Kadyrows Leute nicht zugeordnet sind.

Identifikation der Mörder nach Butscha-Massaker beinahe unmöglich

Wieder andere Augenzeugen berichteten, "russische Militäreinheiten aus Chabarowsk im Fernen Osten Russlands hätten in Butscha gewütet." Demnach sind Soldaten der Einheit 51460 der 64. Selbstständigen Motorisierten Schützenbrigade diejenigen gewesen, die in Butscha geplündert, vergewaltigt und gemordet hätten. Ein anderer Einwohner aus Butscha bestätigte gegenüber dem belarussischen Exilsender "Belsat TV" die Anwesenheit burjatischer und tschetschenischer Mörder-Truppen in Butscha.

Ob die Mörder von Butscha mit Sicherheit identifiziert werden können, ist fraglich. Doch durch die Augenzeugen-Berichte ergibt sich zumindest ein uneinheitliches Bild und einige der im Ukraine-Krieg eingesetzten russischen Truppen sind als Täter wahrscheinlicher als andere.

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/sba/news.de/dpa

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