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Wladimir Putin: Rückzug! Russland will ISS-Zusammenarbeit beenden

Die Spannungen zwischen Russland und den USA weiten sich nun auf die Zusammenarbeit im Weltraum aus. Der Chef der russischen Raumfahrt-Behörde kündigte auf Twitter an, dass sich Russland von der ISS zurückziehen wird, solange der Westen seine Sanktionen gegen Moskau nicht aufhebt.

Russland will sich von der ISS zurückziehen. (Foto) Suche
Russland will sich von der ISS zurückziehen. Bild: picture alliance/dpa/NASA | -

Russland hat aktuell angekündigt, die Zusammenarbeit bei der Internationalen Raumstation ISS beenden zu wollen. Das verkündete der Chef der russischen Weltraumbehörde Roscosmos,Dmitry Rogozin, am Samstag in mehreren ausführlichen Tweets beim Kurznachrichtendienst Twitter.

ISS-Aus! Russland will Zusammenarbeit mit Nasa und Esa beenden

Rogozin kündigte an, dass Roscosmos nicht länger mit seinen westlichen Partnern, damit sind die US-Weltraumbehörde Nasa und die Europäische Weltraumorganisation Esa gemeint, zusammenarbeiten werde. Grund seien die Sanktionen des Westens gegen Russland.

"Der Zweck der Sanktionen ist es, die russische Wirtschaft zu töten, unser Volk in Verzweiflung und Hunger zu stürzen und unser Land in die Knie zu zwingen. Es ist klar, dass sie dazu nicht in der Lage sein werden, aber die Absichten sind klar. Deshalb glaube ich, dass die Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen Partnern auf der Internationalen Raumstation und anderer gemeinsamer Projekte nur mit der vollständigen und bedingungslosen Aufhebung illegaler Sanktionen möglich ist", hieß es unter anderem in seinem Tweet.

Wladimir Putin erhält Zeitplan für Ende der ISS-Zusammenarbeit

Rogozin plane deshalb nun, Wladimir Putin und dem Kreml einen Zeitplan für die Fertigstellung aktuell laufender Projekte vorzulegen. Die ISS ist derzeit in zwei Sektionen aufgeteilt. Es gibt das russische Orbitalsegment, das von Russland kontrolliert wird, und das United States Orbital Segment, das von den USA betrieben wird.

US-Astronaut verlässt ISS in russischem Raumschiff

Am Mittwoch erst hatte der US-Astronaut Mark Vande Hei an Bord eines russischen Raumschiffes die Internationale Raumstation ISS verlassen. Der US-Amerikaner und die Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow dockten mit einer russischen Sojus-Raumkapsel von der ISS ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Rund vier Stunde später wurde die Landung der drei Raumfahrer in Zentralkasachstan erwartet.

ISS sollte trotz Ukraine-Krieg "Symbol der Kooperation" bleiben

Spekulationen, dass Vande Hei angesichts des Ukraine-Kriegs nicht mit dem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückfliegen könnte, hatten beide Seiten zuvor vehement zurückgewiesen. Schkaplerow übergab vor dem Abflug am Dienstag noch das Kommando über die ISS an den US-Astronauten Thomas Marshburn. Auch wenn die Menschen auf der Erde "Probleme" hätten, bleibe die ISS ein "Symbol der Kooperation", sagte Schkaplerow bei einer kurzen Ansprache während der Zeremonie vor der versammelten Crew.

Doch das scheint sich nun mit der Drohung von Dmitry Rogozin zu ändern. Auf der ISS befinden sich aktuell neben Marshburn auch noch die US-Astronauten Raja Chari und Kayla Barron, der deutsche Astronaut Matthias Maurer und die drei Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow.

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/news.de/dpa

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