Kim Jong-un wird nicht müde, die militärische Überlegenheit und nukleare Stärke Nordkoreas zu betonen. Mit dem Abschuss einer neuen Monster-Rakete schürt der Diktator erneut die Angst vor einem Atom-Krieg und droht indirekt US-Präsident Joe Biden.
Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge erfolgreich eine neuartige atomwaffenfähige Interkontinentalrakete (ICBM) getestet, die die USA erreichen kann. Machthaber Kim Jong-un habe selber die letzte Vorbereitungsphase für den Start einer ICBM des Typs "Hwasongpho-17" am Donnerstag angeleitet und den Abschussbefehl gegeben, berichteten die staatlich kontrollierten Medien am Freitag. Durch den Test habe "die Zuverlässigkeit ihres sofortigen Einsatzes unter Kriegszeitbedingungen" nachgewiesen werden können. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Kim Jong-un schürt Kriegsangst mit Test von Monster-Rakete "Hwasongpho-17"
Nordkorea bestätigte damit den Test, der am Tag zuvor sofort die Nachbarländer Südkorea und Japan alarmiert hatte. Südkoreas Präsident Moon Jae In warf dem weitgehend isolierten Nordkorea vor, das selbst auferlegte Moratorium für Tests mit militärischen Langstreckenraketen vollends durchbrochen zu haben, die Sicherheit in der Region zu bedrohen und gegen UN-Resolutionen zu verstoßen. Diese untersagen Nordkorea-Machthaber Kim Jong-un den Test von ICBM und anderer ballistischer Raketen. Bei solchen Raketen handelt es sich in der Regel um Boden-Boden-Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Der UN-Sicherheitsrat will sich laut eigener Website noch am Freitag in New York mit Nordkorea befassen.
US-Präsident Biden droht Nordkorea-Machthaber Kim Jong-un nach Raketen-Test
Die Gespräche der USA mit Nordkorea über sein Atomwaffenprogramm kommen seit mehr als drei Jahren nicht mehr voran. Experten nehmen daher an, Kim Jong-un könnte auch versuchen, mit seinen jüngsten Raketentests den Druck auf Washington zu erhöhen. Nordkorea hatte in diesem Jahr bereits mehrere Raketentests unternommen. Die US-Regierung verurteilte den jüngsten ICBM-Test Nordkoreas aufs Schärfste, betonte aber, die Tür zum Dialog sei weiter geöffnet. Nordkorea müsse jedoch seine destabilisierenden Handlungen unverzüglich einstellen. Laut Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi stelle der Raketen-Test Nordkoreas eine ernste Bedrohung des Friedens und der Stabilität Japans und der internationalen Gemeinschaft dar.
Kim Jong-uns Monster-Atomrakete soll bis in die USA reichen
Den nordkoreanischen Medien zufolge wurde die Mega-Rakete "Hwasongpho-17" am internationalen Flughafen von Pjöngjang abgefeuert, erreichte nach einem senkrechten Aufstieg eine Höhe von bis zu über 6.200 Kilometern und traf das vorgesehen Ziel im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) 1.090 Kilometer vom Startpunkt entfernt.Es war damit der bisher größte Test einer ICBM durch Nordkorea. Zu ICBM zählen Raketen, die mehr als 5.500 Kilometer weit fliegen können. Die letzten ICBM-Tests hatte Kim Jong-un 2017 durchgeführt.
Joe Biden zu schwach um gegen Kim Jong-un vorzugehen?
Nikki Haley, 116. Gouverneurin von South Carolina und Ex-Botschafterin Amerikas bei den Vereinten Nationen, verwundert der Raketen-Test Nordkoreas keineswegs. Im Interview mit Fox Newserklärte die Politikerin, dass Diktator Kim Jong-un die Regierung von Joe Biden als schwach empfindet und sich deswegen derlei Raketentest erlaube, obwohl es seinem Land eigentlich aufgrund von Resolutionen untersagt ist. "Es sollte niemanden überraschen, dass Kim wieder Interkontinentalraketen testet. Er riecht Blut im Wasser mit Amerikas vermeintlicher Schwäche", so Haley gegenüber Fox News. Sie erklärte weiterhin, die Biden-Administration müsse nun unbedingt mit der gleichen Stärke reagieren einst die Trump-Regierung.
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fka/news.de/dpa
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