Mit einem Video versucht der Kreml die Spekulationen um das Verschwinden von Verteidigungsminister Sergei Schoigu zu beenden. Das Filmmaterial soll Schoigus Rückkehr beweisen. Doch Beobachter vermuten bereits, dass das Video ein Fake ist, da es Unstimmigkeiten in dem Filmmaterial gibt.
Wo steckt Wladimir Putins Verteidigungsminister Sergei Schoigu? Seit Tagen fehlt von Schoigu jede Spur. Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach der Verteidigungsminister mitten im Ukraine-Krieg abwesend sein soll. "Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte.
Herzprobleme? Spekulationen um Verschwinden von Putins Verteidigungsminister Schoigu
Russische Medien haben sich verwundert gezeigt, dass Schoigu seit dem 11. März keine öffentlichen Termine wahrgenommen hat. Zuvor hatte er Mitteilungen zufolge Telefonate geführt oder verletzte Soldaten besucht und ausgezeichnet. Spekuliert wurde zudem über mögliche Herzprobleme des Ministers. Diesen Berichten sollten Medien keinen Glauben schenken, sagte Peskow. Er riet Journalisten: "Bitte wenden Sie sich an das Verteidigungsministerium."
Kreml-Video soll Rückkehr von Schoigu beweisen
Um seinen Aussagen offenbar Nachdruck zu verleihen, veröffentlichte der Kreml neues Filmmaterial, welches die Rückkehr Schoigus beweisen soll. Wie aktuell die britische "Daily Mail" berichtet, soll das Video, welches von der staatlichen Nachrichtenagentur RIA veröffentlichtwurde, Schoigu bei einer Video-Konferenz mit Wladimir Putin und anderen Beamten des Sicherheitsrates des Kreml-Chefs zeigen. In dem Filmmaterial sieht man Wladimir Putin an seinem Schreibtisch sitzend. Vor ihm auf dem Monitor sind die anderen Teilnehmer der Besprechung zu sehen.
Fake-Vorwürfe gegen Wladimir Putin: Schoigu-Rückkehr nur vorgetäuscht?
Doch Beobachter halten das Filmmaterial für einen Fake und behaupten, Putin habe altes Videomaterial zusammengeschnitten und Schoigu nur eingefügt. Denn: Während alle anderen Beamten von Beginn an deutlich auf dem Bildschirm zu sehen sind, ist Schoigus Bildschirm (obere linke Ecke im Video) schwarz und das Bild zittert für ein paar Sekunden, ehe er erscheint. Auch enthält das Video keinen Ton und man sieht den Verteidigungsminister nicht beim Sprechen.
Hexenjagd im Kreml! Wladimir Putin misstraut engen Verbündeten zunehmend
Laut "Daily Mail" soll Wladimir Putin derzeit eine Hexenjagd auf seinen inneren Kreis führen. Das Vertrauen in seine Mitarbeiter sei erschüttert, weil die Ukraine-Invasion zum Desaster verkommt. Dafür verantwortlich macht er in hohem Maße angeblich auch seinen Verteidigungsminister Schoigu. Zudem soll der Kreml-Tyrann einen Maulwurf in seinem innersten Kreis vermuten, nachdem die USA und Großbritannien Informationen über seine militärischen Pläne erhalten hatten. Durch die Lecks hat die Ukraine ihre Strategie geändert und gezielt Top-Generäle und Elitetruppen ins Visier genommen und ausgeschaltet.
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fka/sba/news.de/dpa
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