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Debatte um Kernkraft-Aus: Kommt jetzt das Atomkraft-Revival durch den Ukraine-Krieg?

Das Thema Atomkraft schien längst aus der Mode gekommen zu sein - doch nun wird Kernenergie plötzlich wieder attraktiv. Löst der Ukraine-Krieg ein Comeback von Atomkraftwerken in Europa aus?

Das Ende für das noch betriebene Atomkraftwerk Isar 2 im Landkreis Landshut scheint besiegelt, während andere Länder in Europa den Atomausstieg aufschieben. (Foto) Suche
Das Ende für das noch betriebene Atomkraftwerk Isar 2 im Landkreis Landshut scheint besiegelt, während andere Länder in Europa den Atomausstieg aufschieben. Bild: picture alliance/dpa | Armin Weigel

Die Auswirkungen des von Russland angezettelten Ukraine-Kriegs sind auch in Deutschland nicht zu übersehen: Steigende Energiepreise lassen die Kosten für's Tanken, für die Strom- und Gasversorgung rasant in die Höhe klettern. Die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland steht seit Wochen auf dem Prüfstand, die Suche nach Alternativen, um notfalls ohne Energie aus Wladimir Putins Quellen auszukommen, läuft auf Hochtouren. Dabei könnte eine längst aus der Mode gekommene Energiequelle wieder attraktiv werden: Die Rede ist von Atomkraft.

Atomenergie plötzlich wieder in Mode: Diese Länder setzen im Ukraine-Krieg weiter auf Kernkraft

Länder wie Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und Belgien machen's vor: Der geplante Atomausstieg wird nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine langfristig vertagt. Belgien beispielsweise verlängerte jüngst die Laufzeiten zweier Atommeiler um weitere zehn Jahre. Briten-Premierminister Boris Johnson kündigte indes an, nicht nur auf bestehende Atomkraftwerke zu setzen, sondern gleich sechs neue Atommeiler aus dem Boden stampfen zu wollen. Lediglich in Deutschland scheint die Politik an der Abkehr von Atomenergie festhalten zu wollen - obwohl das Ziel, sich aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu lösen, glasklar formuliert ist.

Deutschland will weg von Putins Gas - und von Atomkraft

Auch in Deutschland war eine AKW-Laufzeitverlängerung zuletzt wieder diskutiert worden. Der Krieg in der Ukraine und die stark gestiegenen Gaspreise haben gezeigt, wie abhängig Europa von fossilen Brennstoffen ist - besonders von Russland. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte jedoch klargestellt, dass die Vorbereitungen für die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland bis Ende des Jahres schon zu weit fortgeschritten seien, als dass sie länger in Betrieb gehalten werden könnten. Aktuell sind die drei noch aktiven Meiler in Deutschland zu sechs Prozent an der Energieproduktion Deutschlands beteiligt, schreibt die "Bild".

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CDU und CSU fordern Aufschub von Atomausstieg und Reaktivierung stillgelegter AKWs

Einschätzungen verschiedener Experten zufolge wäre ein weiterlaufenden Betrieb deutscher Atomkraftwerke indes kein Problem. Auch seitens der Politik wurden Stimmen laut, den Atomausstieg in der Bundesrepublik zu überdenken. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder wurde von der "Bild" mit den Worten zitiert: "Deutschland darf nicht unüberlegt abschalten. Ohne Kernkraft wird es kalt und teuer im nächsten Winter. Als Brücke braucht es die Kernkraft noch für mindestens drei Jahre." Demnach wäre man seitens der Union nicht abgeneigt, ebenso wie in Belgien weitere zehn Jahre auf Atomkraft zu setzen und zur Unterstützung der noch laufenden drei Meiler Neckarwestheim, Emsland und Isar weitere stillgelegte Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen.

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/news.de/dpa

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