Wie reagiert die westliche Staatengemeinschaft auf Russlands Krieg gegen die Ukraine? Dazu finden in Brüssel drei Spitzentreffen statt. In der Ukraine wird weiter gekämpft. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg erfahren Sie hier im News-Ticker.
Genau einen Monat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Menschen weltweit zu Protesten gegen den Krieg aufgerufen. "Kommen Sie im Namen des Friedens, kommen Sie mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine, die Freiheit und das Leben zu unterstützen!", sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zu Donnerstag.
Auch für die Reaktion der westlichen Länder auf den Krieg soll der Donnerstag ein entscheidender Tag werden: In Brüssel stehen Gipfeltreffen der Nato, der Siebener-Gruppe wichtiger Industrieländer (G7) und der Europäischen Union (EU) an. Dazu ist US-Präsident Joe Biden nach Europa gekommen. Die Spitzenberatungen sollen nach Worten seines Sicherheitsberaters Jack Sullivan die "nächste Phase" der militärischen Unterstützung für die Ukraine einläuten.
"Auf diesen drei Gipfeln werden wir sehen: Wer ist ein Freund, wer ist ein Partner, und wer hat sich verkauft und betrogen?", sagte Selenskyj. Man müsse zusammenarbeiten und verhindern, dass Moskau Mitglieder der Nato, EU oder G7 auf die Seite des Krieges ziehe. Die Kämpfe in der Ukraine gingen unterdessen mit unveränderter Härte weiter.
Ukraine-Krieg, Tag 29 im News-Ticker - Alle aktuellen Geschehnisse am 24.03.2022 im Überblick
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+++Biden befürwortet Ausschluss Russlands aus G20-Gruppe +++
US-Präsident Joe Biden hat sich wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine für einen Ausschluss Russlands aus der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer ausgesprochen. Das sei auch bei den Gipfeltreffen westlicher Staaten am Donnerstag in Brüssel besprochen worden, sagte Biden in der belgischen Hauptstadt. Falls es nicht zu einem Ausschluss Russlands kommen sollte, müsste zumindest auch die Ukraine in den G20-Kreis eingeladen werden, sagte Biden.
Auf die Frage, ob er für einen Ausschluss Russlands aus der G20-Gruppe sei, sagte Biden: "Meine Antwort ist Ja". Die Entscheidung hänge aber vom aktuellen G20-Präsidenten Indonesien und den übrigen Mitgliedern ab - darunter ist auch Russlands Verbündeter China. Das nächste G20-Gipfeltreffen soll im Herbst in Indonesien stattfinden.
+++ Macron: Nato zu weiteren Waffenlieferungen an Ukraine entschlossen +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Nato-Sondergipfel die gemeinsame Entschlossenheit zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine betont. Dabei gehe es weiterhin um die Lieferung tödlicher Waffen zur Verteidigung gegen den russischen Angriff. Die rote Linie bleibe aber, nicht selbst Kriegspartei zu werden, sagte Macron am Donnerstag in Brüssel. Die Lieferung von Panzern oder Flugzeugen könne aber als solcher Schritt aufgefasst werden. Die Ukraine hatten zuvor die Lieferung von mindestens 200 Panzern gefordert.
Angesichts des Kriegs müsse sich die Nato strategisch neu aufstellen und auf Eskalationen vorbereiten, sagte Macron. Er betonte Frankreichs Einsatz zum Schutz der Nato-Ostflanke mit der Verlegung von Material und Truppen aus Frankreich dorthin.
Bei den Beratungen der Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) habe Solidarität bei der Aufnahme der Millionen Kriegsflüchtlinge im Mittelpunkt gestanden, so Macron. In Europa kommen derzeit die meisten der Kriegsflüchtlinge an, aber auch die USA, Kanada, Japan und Großbritannien sollen bei der Aufnahme helfen. Insbesondere müsse gegen Menschenhandel vorgegangen und Familien, Frauen und Kinder geschützt werden.
Der französische Präsident mahnte Solidarität bei der Bewältigung von Lebensmittelengpässen an. «Uns steht eine Ernährungskrise beispiellosen Ausmaßes bevor», sagte Macron. Bereits jetzt gebe es in Nordafrika und dem Nahen Osten Probleme mit der Getreideversorgung, binnen 12 bis 18 Monaten werde die Lage noch viel schlimmer sein. In der Folge drohten massive politische Probleme. "Wir als Europäer müssen mehr produzieren", sagte Macron.
+++ Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine tauschen erneut Gefangene aus +++
Die Ukraine und Russland haben nach Angaben aus Kiew erneut Gefangene ausgetauscht. "Heute vor einigen Minuten haben wir unsere Seeleute ausgetauscht", sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im ukrainischen Einheitsfernsehen. Es handele sich um 19 zivile Seeleute, die vor der Schlangeninsel im Schwarzen Meer von Russland gefangen genommen wurden, sowie 10 ukrainische Soldaten. Im Gegenzug seien zehn russische Soldaten und elf zivile Gefangene übergeben worden, sagte Wereschtschuk. Eine Bestätigung der russischen Seite stand zunächst aus. Kiew zufolge ist es der erste vollwertige Gefangenaustausch seit dem Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine am 24. Februar.
Bei den freigelassenen ukrainischen Soldaten handelte es sich nicht um jene, die zu Kriegsbeginn nach einem russischen Angriff auf die Schlangeninsel zunächst tot geglaubt wurden. Diese Männer sind seitdem in russischer Gefangenschaft.
+++ Nato aktiviert Fähigkeiten zur ABC-Abwehr +++
Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa hat Bündnisfähigkeiten zur Abwehr von chemischen, biologischen und atomaren Bedrohungen aktiviert. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande des Nato-Sondergipfels in Brüssel sagte, verstärken Mitgliedstaaten derzeit zudem auch die multinationalen Gefechtsverbände an der Ostflanke mit zusätzlichen ABC-Elementen. Einzelheiten zu der Entscheidung von General Tod D. Wolters nannte Stoltenberg allerdings nicht.
In der Nato wird seit einiger Zeit befürchtet, dass Russland angesichts schleppender Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine versucht sein könnte, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Als Hinweis darauf werden auch unbelegte Vorwürfe gegen die Ukraine und Nato-Staaten gewertet, selbst einen Einsatz chemischer und biologischer Waffen vorzubereiten. "Wir haben schon einmal erlebt, dass diese Art, andere zu beschuldigen, eigentlich ein Mittel ist, um einen Vorwand zu schaffen, das Gleiche selbst zu tun", sagte Stoltenberg am Donnerstag.
Der Norweger warnte Russland zudem, dass sich chemische Kampfstoffe bei einem Einsatz in Russland auch auf Nato-Territorium ausbreiten könnten. Wie die Nato auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte Stoltenberg nicht. Er sprach lediglich von "weitreichenden und schwerwiegenden Folgen".
+++ Selenskyj: Ukraine hat bei Nato 200 Panzer angefordert +++
Die von Russland angegriffene Ukraine hat bei der Nato mindestens 200 Panzer angefordert. "Sie haben mehr als 20 000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag bei einer Videoschalte zum außerordentlichen Nato-Gipfel in Brüssel. Kiew würde sie auch kaufen. "Wir haben bisher keine klare Antwort", meinte der 44-Jährige. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und Abwehrsystemen für Raketen aus. Brüssel würde keine deutlichen Antworten geben.
"Ich bitte darum, Ihre Einschätzung zu ändern und an die Sicherheit in Europa und in der Welt zu denken", appellierte Selenskyj an die Mitglieder der westlichen Militärallianz. Die Nato solle Kiew ein Prozent ihrer Panzer und Flugzeuge überlassen. Zugleich solle Brüssel aufhören, von der Ukraine für einen Beitritt Nato-Standards zu verlangen. "Wir haben gezeigt, wozu unsere Standards in der Lage sind", betonte der Staatschef. Kiew sei in der Lage, zur allgemeinen Sicherheit in Europa beizutragen.
Die Ukraine hatte vor dem Kriegsbeginn vor vier Wochen internationalen Experten zufolge mehr als 900 Panzer und über 1200 Schützenpanzerwagen. Moskau will davon bereits mehr als 1500 zerstört haben. Kiew machte bisher keine Angaben zu eigenen Verlusten an Militärgerät.
+++ Augenzeugin: Hunderte Leichen auf den Straßen in Mariupol +++
Flüchtlinge aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol berichten von dramatischen Zuständen. "Hunderte Leichen lagen auf der Straße", schrieb eine Frau namens Olena aus der Stadt am Asowschen Meer der Deutschen Presse-Agentur über einen Messengerdienst. Wegen der vielen Todesopfer sei in einem Stadtteil eine Grube ausgehoben worden. In dem Massengrab seien sowohl Zivilisten als auch Militärs beigesetzt worden sein, berichtete Olena. "Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr." An ihrem Haus sei eine Garage von einer Rakete getroffen worden. "Ich habe kein Haus mehr."
Sie habe insgesamt 20 Tage in einem Keller Schutz vor den Angriffen gesucht - ohne Trinkwasser. In dieser Zeit habe sie nur dank Regenwasser, geschmolzenem Schnee und Heizungswasser überlebt, schrieb Olena. Vor wenigen Tagen sei ihr mithilfe eines Nachbarn die Flucht in das nahegelegene Dorf Wolodarske gelungen. Sie habe jeden Tag Tagebuch in Mariupol geführt, "um nicht verrückt zu werden". Genau vor einem, Monat hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriff auf das Nachbarland Ukraine befohlen. Seit Wochen gibt es schwere Kämpfe um die Hafenstadt Mariupol. Den örtlichen Behörden zufolge sollen schon mehr als 3000 Menschen getötet worden sein.
Der Stadtrat wirft russischen Truppen vor, Tausende Einwohner gegen ihren Willen nach Russland zu bringen. Sie kämen zunächst in Lager und würden von dort auf russische Städte verteilt. Pässe und andere ukrainische Dokumente würden ihnen abgenommen. Dafür gibt es keine unabhängige Bestätigung.
+++ Moskau: Russische Truppen nehmen ukrainische Stadt Isjum ein +++
Einen Monat nach Kriegsbeginn haben russische Truppen nach eigener Darstellung die "vollständige Kontrolle" über die ukrainische Stadt Isjum erlangt. Das sei am Donnerstagmorgen erfolgt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Von ukrainischer Seite lag zunächst keine Bestätigung vor. Die Stadt im Osten der Ukraine war seit Tagen belagert. Sie zählte vor dem Krieg rund 48 000 Einwohner.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden in der Nacht zum Donnerstag mehr als 60 ukrainische Militäreinrichtungen bei Angriffen getroffen. Dabei seien 13 Raketenabwehrsysteme zerstört worden, darunter neun vom Typ S-300. Seit Beginn des Kriegs vor einem Monat wurden demnach insgesamt 202 ukrainische Raketenabwehrsysteme, 257 Drohnen sowie mehr als 1500 Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge zerstört. Das ließ sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
+++ Nato fordert China zur Verurteilung des russischen Kriegs auf +++
Die Nato fordert von China ein klare Positionierung gegen Russlands Angriff auf die Ukraine. «Wir fordern China auf, sich dem Rest der Welt anzuschließen und den russischen Einmarsch in die Ukraine klar zu verurteilen und keine politische Unterstützung zu leisten», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande des Nato-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg. Dies schließe natürlich auch ein, keinerlei materielle Unterstützung für die Invasion in die Ukraine zu leisten.
+++ London: "Mit ziemlicher Sicherheit" Tausende russische Verluste +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Truppen bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine massive Verluste erlitten und sehen sich zunehmend nach Verstärkung um. "Die russischen Streitkräfte haben während ihrer Invasion in die Ukraine mit ziemlicher Sicherheit Tausende Opfer erlitten", hieß es in einem am Donnerstagmorgen auf Twitter veröffentlichten Update des Verteidigungsministeriums. Daher versuche Moskau nun mutmaßlich, Reservisten, Wehrpflichtige und Söldner privater und ausländischer Militärunternehmen einzusetzen, um die "beträchtlichen Verluste" auszugleichen. Welchen Einfluss diese Gruppen auf die Kampfstärke der russischen Streitkräfte in der Ukraine haben werden, sei noch unklar, hieß es unter Berufung auf den Wissensstand der Geheimdienste.
Schon vor Beginn des Krieges hatte London damit begonnen, in ungewöhnlich offener Art und Weise Geheimdienstinformationen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Seit mehreren Wochen veröffentlicht die Regierung nun tägliche Einschätzungen zum Verlauf des russischen Angriffskrieges. Nach Einschätzung der Nato sind in der Ukraine bislang zwischen 7000 und 15 000 russische Soldaten getötet worden.
+++ Ukrainische Polizei: Mehr als 290 Tote in Charkiw seit Kriegsbeginn +++
Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor einem Monat sind bei Kämpfen um die Stadt Charkiw im Nordosten des Landes nach Angaben der lokalen Polizei 294 Zivilisten getötet worden. Darunter seien 15 Kinder, teilten die Beamten der zweitgrößten Stadt des Landes am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Menschen verließen kaum ihre Bunker, wo sie Schutz vor den Angriffen suchten. Wohngebäude, Schulen, Krankenhäuser, Versorgungsunternehmen und Betriebe stünden in Flammen. Vor dem Krieg lebten 1,5 Millionen Menschen in Charkiw. Die von russischen Truppen belagerte Stadt werde immer wieder Ziel von Luftangriffen, teilte die ukrainische Armee mit.
+++ Ukraine: Russland erhöht Zahl der Luftangriffe +++
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heißt es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs am Donnerstag. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.
+++ Russische Truppen vor Kiew aufgehalten +++
Die russischen Einheiten greifen nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter zahlreiche Städte und Gebiete an, sind aber bei Kiew am Vorrücken gehindert worden. Beim östlichen Kiewer Vorort Browary seien russische Truppen gestoppt worden, teilte der ukrainische Generalstab mit. Es sei ihnen auch nicht gelungen, ukrainische Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, um den nordwestlichen Rand der Hauptstadt zu erreichen. Im Gegenteil sind nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes ukrainische Truppen im Nordwesten von Kiew zu erfolgreichen Gegenangriffen übergegangen.
Im Gebiet Donezk im Osten stand nach Kiewer Angaben die überwiegende Mehrheit ukrainischer Einheiten unter Beschuss. Russische Truppen wollten dort die Orte Werchnoterezke, Marjinka und weiterhin die hart umkämpfte Großstadt Mariupol einnehmen. Die Berichte aus den Kampfzonen lassen sich aber weiterhin nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben die russischen Streitkräfte auch einen Monat nach Kriegsbeginn nicht die Lufthoheit in der Ukraine erobert. Die USAund ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern mehr Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die derzeit vorhandenen Systeme setzten die Ukrainer "sehr effektiv" ein. Das sei ein Grund dafür, "warum wir ein ziemlich risikoscheues Verhalten einiger russischer Piloten beobachten".
Durch russischen Beschuss in Kiew wurde am Mittwoch die russische Journalistin Oxana Baulina getötet, die für das unabhängige Investigativportal The Insider (theins.ru) arbeitete. Seit Beginn des Kriegs gab es Berichte über mindestens sechs getötete Journalisten.
+++ Russland verlängert Sperrung von Flughäfen nahe der Ukraine +++
Russland beschränkt weiterhin seinen zivilen Flugverkehr an der Grenze zum Kriegsgebiet Ukraine. Die seit dem 24. Februar geltende Sperrung von elf Flughäfen der Region wurde bis zum 1. April verlängert. Das teilte die Aufsichtsbehörde Rosawiazija der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag in Moskau mit. An der Schwarzmeerküste sei weiter nur der Flughafen Sotschi in Betrieb. Gesperrt sind unter anderem Simferopol auf der Krim und der internationale Flughafen von Rostow am Don. Onlinetracker von Flugbewegungen zeigen seit Kriegsausbruch, dass der Luftraum im russischen Südwesten umflogen wird. Russland hatte vor genau einem Monat am 24. Februar die benachbarte Ukraine überfallen.
+++ Bewegender Appell von Selenskyj +++
"Kommen Sie aus Ihren Büros, Ihren Wohnungen, Ihren Schulen und Universitäten!", sagte Selenskyj in seinem Aufruf zu weltweiten Protesten. Der Krieg ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern Russland versuche, die Freiheit aller Menschen in Europa und der Welt zunichte zu machen, sagte er. Moskau versuche zu zeigen, "dass nur grobe und grausame Gewalt zählt".
Der Präsident in Kiew wandte sich ein weiteres Mal auf Russisch an die Bürger Russlands. Er sei überzeugt, dass es dort viele Menschen gebe, denen schon «schlecht sei» von den «Lügen der Propagandisten». Die Ukraine habe nie die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht, und Kiew tue alles, um den Krieg zu beenden.
+++ Flächenbrände bei Tschernobyl gelöscht +++
Im Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl sind mehrere Flächenbrände erfolgreich bekämpft worden. Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Feuerwehr der Stadt Tschernobyl vier Brände gelöscht habe. Das teilte Generaldirektor Rafael Grossi am Mittwochabend mit. Zur Ursache der Feuer gab es keine Angaben. Russische Truppen hatten das Gelände um das AKW vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht. Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernkraft.
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sba/news.de/dpa
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