Der Wegfall vieler Corona-Maßnahmen ist zum Greifen nah - doch dass Maskenpflicht, Auffrischungsimpfungen und Co. damit ein für alle Mal vom Tisch sind, glaubt Charité-Virologe Christian Drosten nicht. Vielmehr lautet die Prognose: Die Schutzmaßnahmen bleiben uns noch Jahre erhalten.
Seit den frühen Stadien der Corona-Pandemie begleiten sie uns, die sogenannten "nicht-pharmazeutischen Interventionen", die die Ausbreitung des Coronavirus unterbinden und verhindern sollen, dass die Zahl der Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 so gering wie möglich bleibt. Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Co. waren deshalb das Gebot der Stunde - auch wenn der Großteil der Corona-Regeln durch Änderungen des Infektionsschutzgesetzes in Deutschland bald Geschichte ist.
Deutschland verabschiedet sich von Corona-Regeln - doch die Neuinfektionen nehmen weiter zu
Dass im gleichen Atemzug die Schrecken der Corona-Pandemie überwunden sind, entspricht jedoch nicht der Realität: Den täglich vom Robert-Koch-Institut vorgelegten Neuinfektions-Zahlen klettert die Sieben-Tage-Inzidenz in der Bundesrepublik weiter auf Rekordwerte. Am 23. März 2022 waren es knapp 284.000 Neuinfektionen, die das RKI vermeldete, die bundesweite Inzidenz lag dadurch bei knapp über 1.734.
Maskenpflicht, Booster-Impfungen und Co.: Bleiben die Corona-Maßnahmen noch Jahre bestehen?
Dass über kurz oder lang Schutzmaßnahmen gegen Corona-Infektionen erneut eingeführt werden, hält der Charité-Virologe Christian Drosten nicht nur für möglich, sondern für unumgänglich. In einem Interview mit der "Zeit" begründete der Wissenschaftler das mit der in Deutschland noch nicht erreichten Herdenimmunität. Selbst bei einem massiven Infektionsgeschehen in den kommenden Monaten seien die Voraussetzung für das Erreichen einer flächendeckenden Immunität in Deutschland nicht gegeben. Die logische Konsequenz für Christian Drosten: In schöner Regelmäßigkeit werden in Deutschland Corona-Regeln im Herbst und Winter nötig werden. Und das nicht nur in der kalten Jahreszeit 2022, sondern noch über Jahre hinweg.
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Charité-Virologe Christian Drosten prophezeit Wiederkehr von Corona-Maßnahmen im Herbst
Selbst wenn Corona-Infektionen durch Varianten wie Omikron vergleichsweise mild ausfallen, ist der Einschätzung des Charité-Virologen zufolge nicht abzusehen, dass man das Infektionsgeschehen mittelfristig ungebremst weiterlaufen lassen könne, ohne zu Maskenpflicht, Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen und Co. zurückzukehren. Immerhin: Für "die jungen, dreifach Geimpften" prognostiziert Christian Drosten im "Zeit"-Interview einen erträglichen Sommer 2022. Diese Personengruppe baue Drostens Einschätzung zufolge "wenn sie sich infizieren, Immunität auf, auch für die Gemeinschaft". Um das Risiko für Komplikationen zu senken, seien Impfungen weiterhin der Goldstandard, da Studien zufolge ein Impfschutz die Gefahr von Langzeitfolgen deutlich senken würden, so Drosten weiter.
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loc/news.de
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