Während der Krieg in der Ukraine unaufhörlich voranschreitet, werden Gerüchte über einen möglichen Putsch gegen Wladimir Putin laut. Ausgerechnet ein enger Vertrauter soll den Kreml-Tyrann ersetzen: Geheimdienst-Boss Alexander Bortnikow. So tickt der bei Putin in Ungnade gefallene Mann.
Seit beinahe vier Wochen tobt der von Wladimir Putin entfesselte Angriffskrieg auf die Ukraine. Während sich die Ukraine mutig und entschlossen gegen die Invasion zur Wehr setzt, könnte der Krieg und seine Folgen in Moskau den einen oder anderen Putin-Vertrauten zweifeln lassen. Es sind zwei Fragen, deren Beantwortung mit zunehmender Kriegsdauer immer offener diskutiert werden könnten. Kann Wladimir Putin diesen Krieg überhaupt zum Vorteil Russlands gewinnen und ist er noch der richtige Mann für die Zeit nach dem Krieg?
Wladimir Putin gestürzt: Geheimdienst-Direktor Alexander Bortnikow soll ihn ersetzen
Zuletzt machte bereits eine Meldung der Obersten Geheimdienstdirektion des ukrainischen Verteidigungsministeriums in der Presse die Runde. Die unfassbare Äußerung, die darin formuliert wurde: Eine "Gruppe einflussreicher" Mitglieder der "russischen Elite" habe einen Plan ausgeheckt, um Wladimir Putin zu stürzen. Insbesondere sei "eine Vergiftung, eine plötzliche Erkrankung oder ein anderer "Zufall" nicht ausgeschlossen.", heißt es darin. Ein Putin-Nachfolger solle ebenfalls bereits auserkoren sein: Geheimdienst-DirektorAlexander Bortnikow würde den Job übernehmen.
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Alexander Bortnikow als Nachfolger von Wladimir Putin: Er enttäuschte den Kreml-Tyrann
Es wäre ein Putsch aus dem Inneren heraus: Alexander Bortnikow, dekoriert mit dem "Held der Russischen Föderation"-Ehrentitel, ist ein enger Vertrauter von Wladimir Putin. Oder zumindest sei er das gewesen, berichtet der britische "Mirror" aktuell über den FSB-Geheimdienstchef. Angeblich soll Bortnikow wegen "Fehlinformationen bezüglich des Ukraine-Kriegs" bei dem Kreml-Tyrann in Ungnade gefallen. Bortnikow und seine Abteilung sollen nach ukrainischen Geheimdienstangaben für die Analyse der Stimmungslage in der Ukraine und die Beurteilung der Fähigkeiten der ukrainischen Armee zuständig gewesen sein - und dabei in Putins Augen kolossal versagt haben.
Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes haben die mutmaßlichen Verschwörer den 70-Jährigen angeblich ausgewählt, weil sie glauben, dass er die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Beziehungen zum Westen anführen könnte. Man sollte sich allerdings keine Hoffnungen darauf machen, dass Bortnikow ein "netter Kumpeltyp" ist. Bortnikow ist Leiter des inländischen FSB-Spionagedienstes und verfügt vermutlich über ein Netz von Insidern, die in der Ukraine arbeiten und leben, wo er jahrelang Agenten beaufsichtigt hat.
Mutmaßlicher Putin-Nachfolger Bortnikow: Kein Problem mit Massensäuberungen
Bortnikow wurde im Ural geboren und spielte laut "Mirror" eine Schlüsselrolle beim Aufbau des russischen Wirtschaftswachstums in der Zeit nach der Sowjetunion, während er gleichzeitig die Spionageabwehr leitete, um zu verhindern, dass westliche Spione in das Land eindringen. Für Entsetzen sorgte Bortnikow mit einem Interview im Jahr 2017. Im Amtsblatt der russischen Regierung, der Tageszeitung "Rossiiskaya Gazeta", erklärte er damals, "ein beträchtlicher Teil" der unter Joseph Stalin durchgeführten Massensäuberungen, auch als "Großer Terror" bekannt, hätten "eine ganz objektive Seite" gehabt.
Seit seiner Beförderung zum Chef des FSB im Jahr 2008 ist Bortnikow eine der mächtigsten Personen in Russland. Der ausgedehnte Sicherheitsapparat beschäftigt Hunderttausende von Mitarbeitern und ist für alles zuständig, von der Terrorismusbekämpfung bis hin zur Grenzsicherung, Spionageabwehr und elektronischen Überwachung. Auch die Bekämpfung der politischen Opposition, wie des inhaftierten Alexej Nawalny, und von Kriegsgegnern fällt in seinen Zuständigkeitsbereich. Obwohl Bortnikow weniger Einfluss auf Putin haben soll als seine Mitstreiter Nikolai Patruschew oder Sergei Naryschkin, sei er doch bis zuletzt fest im Zentrum der russischen politischen Elite verankert, schreibt der "Mirror".
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