Kein Frieden in Sicht: Auch am Dienstag bombardiert Wladimir Putin zahlreiche ukrainische Städte. Tod und Zerstörung sind die Folge. Ein Experte wagt nun eine erste Prognose und verrät, wie der Ukraine-Krieg enden könnte.
Seit 20 Tagen liefern sich russische und ukrainische Truppen einen unerbittlichen Kampf. Die erschütternde Bilanz: Tausende tote Soldaten, Hunderte getötete Zivilisten, etliche zerstörte Städte und Millionen Menschen auf der Flucht. Nicht nur die Ukraine, sondern die ganze Welt fragt sich: Wann hat das alles endlich ein Ende? Muss die Ukraine doch kapitulieren? Oder zieht sich Wladimir Putin einfach zurück? Antworten auf diese Fragen gibt nun Dimitar Bechev. Im Gespräch mit dem britischen "Express" skizziert der Experte zwei mögliche Szenarien, wie der Ukraine-Krieg enden könnte.
Experte gibt Prognose! 2 Szenarien, wie der Ukraine-Krieg enden könnte
Laut Bechev, der als Dozent für Russland- und Osteuropastudien an der Oxford School of Global and Area Studies tätig ist, ist es am wahrscheinlichsten, dass Russland einen Teil der Ukraine besetzt, was aufgrund des lokalen Widerstands eine Fortsetzung des Konflikts provozieren würde. Der Experte fügte hinzu: "Wladimir Putin könnte höchstwahrscheinlich ein großes Gebiet der Ukraine besetzen, aber nicht die ganze Ukraine - wahrscheinlich den östlichen Teil bis zum Dnjepr, einschließlich der Städte, die bereits erobert sind."
Russland besetzt Teile der Ukraine: Putin drohen weitere Probleme
Gleichzeitig warnt Bechev: "Aber das könnte zu noch größeren Problemen führen, da wir wissen, dass kaum jemand von den Einheimischen die Russen willkommen heißen würde. Das wird ein Problem für Putin sein, vor allem wenn er große Städte wie Kiew besetzen will."
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Zieht Putin seine Truppen freiwillig aus der Ukraine zurück?
Das zweitwahrscheinlichste Szenario, so Bechev, wäre, dass Putin alle seine Truppen abzieht und die Ukrainer im Gegenzug Zugeständnisse machen. "Die Zugeständnisse könnten die Errichtung eines Regimes auf der Krim, Neutralität als Klausel in der Verfassung und den Verzicht der Ukraine auf den Beitritt zur NATO beinhalten.", fährt Bechev fort. Aber: "Leider könnte es viel länger dauern, bis wir dieses Ziel erreichen. Eine Niederlage für Russland wird es nicht geben.", ist sich Dimitar Bechev sicher.
Experte sicher: Russland leidet unter Sanktionen
Etwas, das Russland jedoch in Zukunft schwer zu schaffen machen könnte, sind die von mehreren Ländern verhängten Sanktionen. "Wir kennen die Auswirkungen noch nicht in vollem Umfang, denn es wird einige Zeit dauern, bis sie sich bemerkbar machen. Aber die Sanktionen gegen die russische Zentralbank sind im Gegensatz zu denen aus dem Jahr 2014 ziemlich ernst und fordern ihren Tribut von der Wirtschaft.", ist sich der russische Außenpolitikexperte sicher. "Es war zu erwarten, dass Putins Wirtschaftsteam Notfallpläne ausgearbeitet hat, aber ich glaube nicht, dass sie mit einer so harten Sanktionsrunde gerechnet haben."
Türkei als Vermittler im Ukraine-Krieg?
Darauf angesprochen, welchen Teil die Türkei zum Kriegsende beitragen könnte, erklärte Bechev, dass die Türkei die Möglichkeit hat, als Vermittler aufzutreten. Der Experte selbst hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der es bisher abgelehnt hat, sich an den Sanktionen gegen Russland zu beteiligen, als Vermittler auftreten wird. Gleichzeitig mahnt Bechev: "Wir sind noch nicht ganz so weit, denn es fehlt der politische Wille Russlands, tatsächlich zu verhandeln."
Klingt nicht danach, als könnte man mit einem baldigen Kriegsende rechnen. Am Dienstag (15.03.2022) soll die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland fortgesetzt werden, um den Krieg zu beenden. Ob es zu einer Einigung kommen wird, bleibt abzuwarten.
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