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Sie kämpfen gegen Putins Truppen: Deutsche ziehen freiwillig in den Krieg! Russland droht mit Strafen

Immer mehr Deutsche ziehen in den Krieg, um die Ukraine im Kampf gegen Putins Truppen zu unterstützen. Für Russland kommt das einem Verbrechen gleich und der Kreml droht mit Strafen. Aber machen sich die deutschen Freiwilligen wirklich strafbar?

Deutsche reisen freiwillig in die Ukraine, um gegen Putins Truppen zu kämpfen. (Foto) Suche
Deutsche reisen freiwillig in die Ukraine, um gegen Putins Truppen zu kämpfen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

Der brutale Angriff von Wladimir Putins Truppen in der Ukraine hat bereits viel Leid gebracht und Tote gefordert. Viele Menschen im Westen können es nicht ertragen, was gerade in dem Land passiert. Deshalb entscheiden sich immer mehr Personen dazu, freiwillig in den Krieg zu ziehen. Unter den Kämpfern befinden sich auch Deutsche, die extra Urlaub nehmen und sich sogar der Internationalen Legion anschließen. Das sie sich damit in große Gefahr begeben, schreckt sie nicht ab.

Ukraine-Krieg: Deutsche kämpfen freiwillig gegen Wladimir Putins Truppen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Ausländer vor gut einer Woche aufgefordert, der Internationalen Legion zum Kampf gegen Russland in der Ukraine beizutreten. Er nannte eine Zahl von 16.000 Kämpfern als Ziel. Die ersten Freiwilligen aus dem Ausland seien bereits eingetroffen. Selenskyj: "Sie kommen, um die Freiheit, das Leben zu verteidigen. Für uns, für uns alle." Im Internet und in sozialen Medien wird mit teils martialischen Filmen, die sich an "alle Helden der freien Welt" richten, um Hilfe geworben. "Schließt euch dem Kampf für Freiheit, die Menschenrechte, die freie Welt an."

Wie viele Deutsche kämpfen bereits im Ukraine-Krieg?

Dem Aufruf folgten nach Angaben der Ukraine wohlinsgesamt mehrere Hundert deutsche Staatsbürger. Wie viele freiwillige Kämpfer gerade in der Ukraine sind, lässt sich nicht genau sagen. Unter ihnen ist auch Tim (26) (Name geändert). Er hält sich gerade in Lemburg auf. "Ich schließe mich der territorialen Verteidigung, der Reserve an. Ich bringe denen bei, wie sie richtig Tourniqets anlegen bei schweren Blutungen und ich lerne dafür, wie man mit der Waffe umgeht.", sagte er gegenüber "Bild".

Müssen sich Deutsche vertraglich für die Internationale Legion verpflichten?

Alle Freiwilligen werden vom Militärministerium betreut. "Sie erhalten einen entsprechenden Vertrag, erhalten einen Militärausweis, der die Aufenthaltsgenehmigung ersetzt.", sagte der stellvertretende Innenminister Jewhenij Jenin am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Die Details des Vertrages sind nicht bekannt. Ein Soldat, der für alle Freiwilligen zuständig ist, erklärte gegenüber "Bild", dass man nicht für einen Monat unterschreiben könne. "Aber es ist unter einem Jahr. Und wenn der Krieg vorbei ist, können alle Ausländer wieder nach Hause. Es haben auch schon mehrere Deutsche bei uns unterschrieben", erklärte er. Neben der Internationalen Legion können sich alle eingetroffenen Kämpfer auch der territorialen Verteidigung anschließen. "Da sind die Regeln nicht so strikt", sagt der Soldat. Auch Geld soll es nicht geben, denn die Freiwilligen seien keine Söldner.

Russland droht freiwilligen deutschen Kämpfern mit Strafen

Der Kampf der Freiwilligen blieb auch in Russland nicht verborgen. Der Kreml drohte allen ausländischen Kämpfern. "Ich möchte offiziell betonen, dass alle vom Westen entsandten Söldner, die dem nationalistischen Kiewer Regime helfen, (...) kein Recht auf den Status eines Kriegsgefangenen haben.", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das bedeutet, sie müssten sich in Russland vor einem Gericht verantworten. 

Machen sich deutsche Kämpfer wirklich strafbar?

Drohen deutschen Kämpfern nun strafrechtliche Konsequenzen? Bei Personen, die ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft haben und in der Ukraine kämpfen, entscheidet das humanitäre Völkerrecht, ob sich ein Kämpfer strafbar gemacht hat. "Wenn eine Tötungs- oder Verletzungshandlung nach dem Völkerrecht erlaubt ist, dann ist sie auch nach dem deutschen Strafrecht nicht strafbar", sagte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums. Es ist also nicht etwa grundsätzlich verboten, sich der Verteidigung anzuschließen.

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/news.de/dpa

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