Russische Atomwaffen in verstärkter Alarmbereitschaft: Diese Nachricht weckt Erinnerungen an die düstersten Zeiten des Kalten Krieges. Wie groß ist die Gefahr, dass der Ukraine-Konflikt in einen Atomkrieg mündet? US-Präsident Joe Biden zeigt sich unbeeindruckt und versuchte, sein Volk zu beruhigen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Wort Atomwaffen zwar nicht ausgesprochen. Aber die von ihm befohlene Alarmbereitschaft für "Abschreckungswaffen" ist weltweit als Drohung mit dem atomaren Arsenal verstanden worden. Sie erfolgte einen Tag, nachdem sich die westlichen Verbündeten auf weitere harte Wirtschaftssanktionen verständigt haben - und Deutschland als weiterer von inzwischen zahlreichen Nato-Staaten Waffenlieferungen in die Ukraine ankündigte.
Wladimir Putin befiehlt Alarmbereitschaft für "Abschreckungswaffen": Was bedeutet das?
Russlands Atomwaffen sind im Grund immer einsatzbereit. Nun hat Putin die strategischen Abschreckungswaffen, zu denen auch die nuklearen gehören, in erhöhte Kampfbereitschaft versetzen lassen. Das sei die zweite Stufe vor der vollen Kampfbereitschaft, sagt der Generalmajor Boris Solowjow der Zeitung "Komsomolskaja Prawda", der selbst früher bei den entsprechenden Streitkräften war. "Dann kann in jedem beliebigen Moment der 'rote Knopf' betätigt werden."
Wladimir Putin schürt Kriegsangst mit Atomwaffen in Alarmbereitschaft
Russland hat anstelle eines roten Knopfes Atomkoffer, wovon es drei gibt - neben Putin beim Verteidigungsminister und beim Generalstabschef. "Dieses System dient als Absicherung gegen einen beliebigen Fehler bei der Anwendung von Atomwaffen", sagt Solowjow. Konkret in Kampfbereitschaft versetzt wurden die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte.
Joe Biden hat keine Angst vor Putin, Russland und dessen Atomkriegs-Drohung
Auch wenn Wladimir Putins Drohung durchaus ernst zu nehmen ist, präsentierte sich US-Präsident Joe Biden aktuell noch sehr entspannt. Bereits in seiner ersten Ansprache nach dem Kriegsbeginn reagierte Biden nicht explizit auf Putins Drohung gegen den Westen - und auf dessen Verweis auf die russischen Nuklearkapazitäten. Ebenso wenig reagierte Biden bislang öffentlich auf Putins Anordnung, die Abschreckungswaffen der Atommacht nun tatsächlich in verstärkte Alarmbereitschaft zu versetzen.
US-Präsident Biden setzt auf Deeskalation im Ukraine-Krieg
Der US-Präsident scheint nicht geneigt, sich mit Putin in eine rhetorische Eskalationsspirale dieser Dimension zu begeben - anders als sein Amtsvorgänger Donald Trump, der nicht davor zurückschreckte, per Twitter Nuklear-Drohungen gegen Nordkorea auszusenden. Biden bemüht sich dagegen um Deeskalation.
Angst vor Atomkrieg - Joe Biden beruhigt Amerikaner
Das Weiße Haus und das US-Verteidigungsministerium versichern, die USA hätten alle notwendigen Fähigkeiten, um sich zu verteidigen. Und das Pentagon betont, zu einer möglichen Änderung der eigenen Alarmbereitschaft äußere man sich prinzipiell nicht. Die öffentliche Zurückhaltung bedeutet aber nicht, dass die USA hinter den Kulissen untätig wären. Zuletzt hatte Joe Biden das amerikanische Volk zu beruhigen versucht.
USA wollen Nuklearwaffen nicht einsetzen - Joe Biden ändert US-Alarmstufen nicht
Bei einer Veranstaltung anlässlich des "Black History Month" fragte ein Reporter den US-Präsidenten: "Sollten die Amerikaner Angst vor einem Atomkrieg haben?" Biden antwortete mit einem eindeutigen "Nein!". Laut Pressesprecherin Jen Psaki besteht aktuell kein Grund, dass die USA ebenfalls die eigenen Alarmstufen ändern. Derzeit sehe der Kurs der Biden-Regierung so aus, dass man Wladimir Putin klarmachen wolle, dass die USA kein Interesse daran haben, Nuklearwaffen abzufeuern und bis zum Äußersten zu gehen.
Joe Biden spricht in Rede zur Lage der Nation zum Volk
Am 1. März um 21 Uhr Ortszeit wird Joe Biden sich in seiner Ansprache zur Lage der Nation erneut an das US-Volk wenden. Dabei wird der US-Präsident nicht nur über seine Errungenschaften nach einem Jahr als Präsident sprechen und seine Pläne für die Zukunft nennen, sondern auch der Ukraine-Krieg wird Thema sein.
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fka/bua/news.de/dpa