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Karl Lauterbach vs. Lothar Wieler: Bundesgesundheitsminister will den RKI-Chef entmachten

Das Verhältnis zwischen Karl Lauterbach und Lothar Wieler ist mehr als angespannt. Der neue Bundesgesundheitsminister greift nun durch und entmachtet den RKI-Chef. Über die Fristen für den Genesenen- oder Geimpften-Status will Lauterbach zukünftig selbst entscheiden.

Karl Lauterbach will Lothar Wieler entmachten. (Foto) Suche
Karl Lauterbach will Lothar Wieler entmachten. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Seit mittlerweile zwei Jahren ist Lothar Wieler eines der vielen Gesichter der Corona-Pandemie. Der Chef des Robert-Koch-Instituts informiert regelmäßig in Pressekonferenzen über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland, wertet Zahlen aus und gibt eine Prognose für Deutschlands Zukunft. Seit dem Wechsel der Bundesregierung hat er mit Karl Lauterbach, dem neuen Bundesgesundheitsminister, einen neuen Partner an seiner Seite.

Verhältnis zwischen Karl Lauterbach und Lothar Wieler vorbelastet

Doch das Verhältnis der beiden Männer soll laut "Bild"-Zeitung durch mehrere Vorfälle "vorbelastet" sein. So hatte Lothar Wieler kurz vor Weihnachten vor einem Corona-Gipfel ein Maßnahmen-Papier vorgelegt, das über das Papier eines neuen Expertenrates der Scholz-Regierung hinausging. Dabei gehört der RKI-Chef eben jenem Experten-Gremium selbst an. Weiterhin verkürzte der RKI-Chefdie Fristen für den Verfall des Genesenen-Status und überrumpelte Karl Lauterbach mit dieser Entscheidung.

Lauterbach will RKI-Chef Wieler entmachten

Für den SPD-Politiker offenbar zu viel. Der greift nun durch und will Lothar Wieler, so berichtet es aktuell die "Bild"-Zeitung, "entmachten". Demnach will Karl LauterbachLothar Wieler das Recht entziehen, über Fristen für den Genesenen- oder Geimpften-Status selbst zu entscheiden. Ein Entwurf dafür ist bereits in der Beschlussvorlage für den heutigen Coronagipfel zu finden. Konkret heißt es darin laut "Bild": "... entfällt in Hinblick auf die Festlegungen zum Geimpften- und Genesenenstatus die Delegation auf das Paul-Ehrlich-Institut und Robert-Koch-Institut"

Karl Lauterbach will selbst über Fristen für Geimpften- und Genesenenstatus entscheiden

Gegenüber der "Bild" begründete Karl Lauterbach diese Entscheidung und erklärte: "Über tiefgreifende Entscheidungen wie etwa den Genesenenstatus möchte ich selbst und direkt entscheiden. Sonst trage ich die politische Verantwortung für das Handeln anderer."

Hälfte der Menschen laut Umfrage zufrieden mit Lauterbachs Corona-Politik

Laut einer aktuellen Umfrage ist knapp die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mit dem Corona-Krisenmanagement von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zufrieden. 50 Prozent sind mit seiner Handhabe der Krise einverstanden, 44 Prozent der Befragten sagten, sie seien weniger oder gar nicht zufrieden, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Forsa-Instituts für das RTL/n-tv-Trendbarometer ergab. Vor allem bei Anhängern der SPD (82 Prozent) und der Grünen (69 Prozent) trifft er auf Zustimmung, sowie bei einer knappen Mehrheit der Unionswähler (53 Prozent) und der Linken-Anhänger (55 Prozent). Unter den FDP-Wählern ist eine knappe (56 Prozent), bei AfD-Anhängern eine klare (76 Prozent) Mehrheit weniger oder gar nicht zufrieden mit Lauterbachs Corona-Politik.

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/news.de/dpa

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