Im Ukraine-Konflikt verhärten sich die Fronten: Als Abschreckungssignal schicken die USA Tausende weitere Soldaten nach Europa - 300 davon nach Deutschland. Moskau reagiert prompt. Zuvor hatte Wladimir Putin ein deutliches Signal gesetzt.
Inmitten der schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt will US-Präsident Joe Biden etwa 2.000 Soldaten nach Europa schicken - 300 von ihnen nach Deutschland. 1.700 Militärs sollen nach Polen verlegt werden, wie das US-Verteidigungsministerium in Washington ankündigte. Aus der Bundesrepublik würden wiederum 1.000 amerikanische Soldaten nach Rumänien geschickt. Zwar versicherte Washington, dass es sich nicht um eine dauerhafte Entscheidung handele. Russland sieht darin trotzdem eine Provokation.
Wegen Putin-Drohung! Biden schickt Soldaten nach Europa
"Die derzeitige Situation erfordert, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungsbereitschaft an der Ostflanke der Nato verstärken", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby zu Begründung. Die Truppenverlegung sei ein "unmissverständliches Signal", dass die USA zu ihren Verbündeten stünden. Falls nötig, könne es weitere Truppenbewegungen geben.
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Wladimir Putin: Kreml-Boss warnt vor Ost-Ausdehnung der Nato
Die Ankündigung kam einen Tag, nachdem Kremlchef Wladimir Putin eindrücklich vor den Folgen einer weiteren Ost-Ausdehnung der Nato gewarnt hatte - insbesondere durch eine mögliche Aufnahme der Ukraine in das Bündnis. Aus Moskau gab es prompt zornige Reaktionen. Vize-Außenminister Alexander Gruschko sprach von einem "destruktiven Schritt". Die Spannungen würden erhöht, der Spielraum für politische Entscheidungen werde verengt. Wladimir Dschabarow vom Föderationsrat - dem Oberhaus des Parlaments - sprach von einer Provokation.
USA schickt keine Soldaten in die Ukraine trotz Putin-Soldaten an der Grenze
Die jetzt verlegten Truppen stünden separat von den bereits in erhöhte Bereitschaft versetzten Soldaten, betonte Pentagon-Sprecher Kirby. Auf Bidens Anordnung hin waren vergangene Woche 8.500 Soldaten in den USA in erhöhte Bereitschaft versetzt worden, um bei Bedarf eine schnelle Verlegung nach Europa zu ermöglichen. Mehrfach stellten der Präsident und andere Mitglieder der Regierung klar, es würden keine US-Soldaten in die Ukraine geschickt. In Europa sind auch außerhalb von Krisenzeiten Zehntausende US-Soldaten stationiert, darunter etwa 35.000 in Deutschland.
Angesichts westlicher Berichte über einen Aufmarsch von mehr als 100.000 russischer Soldaten in der Nähe der Ukraine wird befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in sein Nachbarland plant. Moskau bestreitet das. Für möglich wird auch gehalten, dass die russische Seite Ängste schüren will, um die Nato zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen. Russland will die Nato dazu bringen, eine nochmalige Ostererweiterung und insbesondere die Aufnahme der Ukraine auszuschließen. Zudem verlangt es den Rückzug von Nato-Truppen aus östlichen Bündnisstaaten. Die Nato und die USA lehnen die Kernanliegen Russlands ab, haben aber in schriftlichen Antworten einen Dialog angeboten.
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rut/news.de/dpa
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