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Mega-Ärger um Genesenenstatus: Lauterbach nicht informiert! RKI-Chef Wieler hat "es schon wieder verbockt"

Der Wirbel um den Genesenenstatus nach einer Corona-Infektion nimmt nicht ab. Das Robert Koch-Institut hatte diesen auf drei Monate verkürzt. Gesundheitsminister Lauterbach wusste von nichts. Die Kritik an RKI-Boss Wieler wächst.

RKI-Chef Lothar Wieler (rechts) steht wieder einmal in der Kritik. (Foto) Suche
RKI-Chef Lothar Wieler (rechts) steht wieder einmal in der Kritik. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Die Aufregung war riesig. Die Gültigkeit des Genesenen-Nachweises wurde Mitte des Monats laut Robert Koch-Institut (RKI) gekürzt. Plötzlich galt er nur noch - und das quasi über Nacht - nur noch für drei Monate. Betroffen waren Millionen Deutsche. Der Grund: Die bisherige wissenschaftliche Evidenz habe daauf "hindeutet, dass Ungeimpfte nach einer durchgemachten Infektion einen im Vergleich zur Delta-Variante herabgesetzten und zeitlich noch stärker begrenzten Schutz vor einer erneuten Infektion mit der Omikron-Variante haben".

Genesenen-Chaos: Status nur noch 3 Monate gültig - Wieler hat es "schon wieder verbockt"

Die Bundesregierung nahm das so hin. Es hagelte Kritik an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dem die Über-Nacht-Änderung zur Last gelegt wurde. Gegenüber der "FAZ" erklärte Lauterbach allerdings: "Dass der Genesenenstatus jenseits der Quarantäneregeln quasi über Nacht auf drei Monate verkürzt wurde – davon war ich nicht unterrichtet." Das erscheint dann schon verwunderlich. Für die "Bild"-Zeitung lässt das nur einen Schluss zu, den sie so auch formuliert: RKI-Chef habe es "schon wieder verbockt".

Als Beweise führt das Blatt die Kritik an, die jetzt auf Wieler niedergeht. CDU-Politiker Gitta Connemann erklärt: "Eine Behörde kippt von einem Tag auf den anderen die Rechte von Hunderttausenden Betroffenen." Für sie sei das ein "krasser Vertrauensbruch[...]ohne belastbare Begründung".

Corona-Streit um Genesenenstatus: Virologe und Immunologe für Gleichstellung

Skeptisch äußerte sich zuvor bereits der Immunologe Carsten Watzl. Er glaube nicht, dass sich die Situation für Genesene durch Omikron entscheidend verändert hat. "Studien zeigen zwar, dass viele Antikörper von Genesenen die Omikron-Variante nicht mehr so gut erkennen können und diese Personen damit kaum noch einen Schutz vor der Infektion haben", sagt der Immunologe. "Aber diese Veränderung gilt ebenso für Geimpfte. Wenn man den Genesenen-Status verkürzt, muss man das eigentlich auch für die Impfzertifikate tun." Ähnlich äußerte sich Virologe Hendrik Streeck gegenüber bereits in der "Welt und nun wieder via "Bild".

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Corona-Hammer: Lauterbach will Genesenenstatus von drei Monaten in ganz Europa

Allerdings: Selbst wenn Karl Lauterbach von Wieler und dem RKI im Streit um die Verkürzung des Genesenenstatus zunächst in Unkenntnis gelassen wurde, hat die Drei-Monats-Frist verteidigt und will sich um Umsetzung auch auf europäischer Ebene bemühen. "Wir werden in Kürze erneut versuchen, die drei Monate auch auf europäischer Ebene umzusetzen", sagte der SPD-Politiker im ZDF-"heute journal". "Nach drei Monaten kann sich derjenige, der schon mit der Delta-Variante infiziert war, erneut mit der Omikron-Variante infizieren. Somit sind die drei Monate wissenschaftlich richtig", betonte Lauterbach.

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/news.de/dpa

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