Es ist ein Szenario, das hoffentlich niemals eintritt. Dennoch wird nach den neuesten Spekulationen um einen militärischen Angriff Wladimir Putins vom Schlimmsten ausgegangen. In den USA wird sogar für die nukleare Apokalypse trainiert.
Ist die Menschheit schon wieder einen Schritt näher auf den Abgrund zugegangen? In einer Simulation der Nobel-Universität Princeton (USA) definitiv! Der Stresstest wurde vom Programm für Wissenschaft und globale Sicherheit der Universität in Zusammenarbeit mit der Gruppe Global Zero für nukleare Abrüstung entwickelt und soll veranschaulichen, was ein Präsident in einem Weltuntergangsszenario durchmachen würde. Geschult werden sollen damit allerdings auch weitere hochrangige US-Offiziere.
Wladimir Putin schürt Angst vor militärischer Eskalation durch Ukraine-Konflikt
Besondere Beachtung findet das Programm gerade jetzt wieder, da es immer noch zu anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine kommt. Geheimdienstberichten zufolge würde Kreml-Boss Wladimir Putin knapp hinter der ukrainischen Ostgrenze bis zu 175.000 Soldaten zusammenziehen, um zu Beginn des kommenden Jahres einen Mehrfronten-Angriff auf das Nachbarland zu starten. Mit dramatischen Worten wandte sich zuletzt die ukrainische Veteranen-Ministerin Julija Laputina an die Öffentlichkeit. Sie sprach sogar davon, dass durch die vermeintliche russische Aggression ein 3. Weltkrieg entstehen könne.
Angst vor nuklearer Apokalypse nach Putin-Drohung
Wenn man die Spirale weiterdreht, gelangt man zumindest theoretisch schnell an einen Punkt, an dem über den Einsatz von nuklearen Waffen gesprochen werden könnte. Das ist genau der Punkt, an dem das Apokalypse-Programm der Princeton-Universität ansetzt. Bereits im vergangenen Jahr wurde das "Nuclear Biscuit"-Programmauf der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellt. Benannt wurde es nach der Speicherkarte des US-Präsidenten, die die Codes für den Abschuss von Atomwaffen enthält.
Das Prinzip versteht sich wie folgt: Die Nutzer mussten ein VR-Headset aufsetzen und dann das Szenario durchspielen, in dem sie in die Rolle des US-Präsidenten schlüpfen und entscheiden sollen, wie sie,wenn überhaupt, auf einen nuklearen Angriff reagieren würden. Die Angst vor einem nuklearen Weltuntergang nach Putins Drohgebärden spielt da natürlich voll rein.
Nuklearkrise nach Russland-Drohung: Wie reagiert der US-Präsident?
Im Laufe der 15 Minuten, die in einem solchen Szenario für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mit Beratern zu interagieren, Fragen zu stellen und eine geeignete Vorgehensweise festzulegen. Die virtuelle Erfahrung stellt die Unsicherheit und den Druck des sprichwörtlichen "Telefonanrufs um 3 Uhr morgens" nach und ermöglicht es den Nutzern, die aktuelle Fähigkeit oder Unfähigkeit eines Präsidenten (oder Präsidentschaftskandidaten) zu diagnostizieren, rational auf eine Nuklearkrise zu reagieren.
Dr. Sharon Weiner, Professorin an der American University, sagte laut britischem "Express": "Unser Ziel bei der Entwicklung dieser Virtual-Reality-Erfahrung ist es, die Menschen zu zwingen, sich mit den Konsequenzen der aktuellen US-Atomstrategie auseinanderzusetzen. Wir hoffen, nicht nur das Bewusstsein für die Gefahren der gegenwärtigen US-Atompolitik zu schärfen, sondern die Erfahrung zu nutzen, um besser zu verstehen, wie sich die Menschen in einer Nuklearkrise wahrscheinlich verhalten werden."
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rut/news.de
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