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Corona-Impfung: Karl Lauterbach startet nach Spahn-Aus neue Impf-Offensive

Die einst stockende Impfkampagne läuft jetzt auf Hochtouren. Und das soll und muss so weitergehen, betont Karl Lauterbach. Doch dafür müssen schleunigst mehr Dosen her - nun ist auch klar, wie viele und woher.

Karl Lauterbach stellt seine neue Impf-Offensive vor. (Foto) Suche
Karl Lauterbach stellt seine neue Impf-Offensive vor. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Erhöhte Vorsicht zu Weihnachten und eiliger Nachschub für mehr Impfungen sollen Deutschland gegen die aufziehende neue Corona-Variante Omikron wappnen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)sagte, für eine sehr offensive Booster-Strategie als "Hauptwerkzeug" brauche man nun viel Impfstoff - und das schnell. Konkret sind vorgezogene Lieferungen von 35Millionen Dosen des Moderna-Präparats in Sicht.

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Karl Lauterbach: Neue Impfstoff-Offensive - 20 Millionen Dosen fehlen

Lauterbach machte deutlich, dass es im Kampf gegen die jetzige Welle und die nahende, noch ansteckendere Virusvariante Omikron um einen Wettlauf mit der Zeit geht. Derzeit gebe es eine Impfgeschwindigkeit von einer Million bis 1,5 Millionen Impfungen pro Tag. "Wenn das tatsächlich fortgesetzt werden könnte, dann könnten wir im Januar schon einen großen Teil dieser Booster-Impflücken schließen. Das wäre optimal." Er versuche, Lieferungen so weit nach vorne zu ziehen, wie es gehe.

Nach einer Inventur im Ministerium seien für das erste Quartal 2022 bisher 50 Millionen Dosen zu erwarten, der Bedarf liege gemäß der Strategie aber bei 70 Millionen Dosen, davon 50 Millionen Booster - zusätzlich zu schon erreichten 23 Millionen Auffrischimpfungen (Booster). Mit den bisher erwarteten Dosen wäre die Kampagne aber zu langsam und erst Ende März abgeschlossen, erläuterte Lauterbach.

Lauterbach-Vorgänger Jens Spahn ließ keinen Sicherheitspuffer

Dabei geht es auch um Sicherheitspuffer, wie der Minister erkennen ließ: "Ich möchte einfach, dass deutlich mehr Impfstoff da ist, als abgerufen wird, um zu jedem Zeitpunkt die Impfstoffbedarfe ohne Verzögerung decken zu können." Auch mit Blick auf eine mögliche allgemeine Impfpflicht solle genug vorhanden sein: "Wenn es eine solche gibt, dann muss natürlich auch der Impfstoff da sein." Lauterbach betonte, die Bestandsaufnahme und die neuen Planungen seien keine Kritik an seinem Amtsvorgänger Jens Spahn (CDU).

Karl Lauterbach: Wann die neuen Impfstofflieferungen von Moderna und Biontech kommen

Konkret sollen nun 35 Millionen Dosen von Moderna früher kommen, davon 10 Millionen noch im Dezember. Mit Rumänien, Bulgarien, Portugal und Polen gibt es Verhandlungen über kurzfristige Übernahmen nicht benötigter Dosen, wie Lauterbach sagte. Die Bundesregierung hatte zudem schon angekündigt, zusätzliche 80 Millionen Dosen von Biontech über EU-Verträge zu kaufen. Ein Teil könne eventuell im ersten Quartal kommen, sagte der Minister. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte hierfür sowie für 12 Millionen weitere Dosen, die direkt beschafft werden sollen, rund 2,2 Milliarden Euro bewilligt.

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/news.de/dpa

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