Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nimmt neue Dimensionen an. Der Westen rechnet nach Wladimir Putins neuesten Aktionen mit einer Zuspitzung der Lage. Der Kreml-Chef ist bereit, einzugreifen. Droht jetzt ein militärischer Gegenschlag?
Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nehmen weiter zu. An der Grenze zur ehemaligen Sowjetrepublik wurden bereits russische Militäraktionen beobachtet. Die Angst vor einem erneuten Konflikt in der ehemaligen Sowjetrepublik sind weiterhin groß. Die Furcht wird durch zwei Aktionen noch weiter befeuert. Zwei britische Zeitungen sprechen bereits von einem drohenden Krieg.
Kriegsangst wächst: Wladimir Putin fährt mit Panzern und Atomwaffen an ukrainischer Grenze auf
Die USA werfen Russland einen Truppenaufmarsch unweit der Grenze zur Ukraine vor. Ein Videogipfel des US-Präsidenten Joe Biden mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin erzielte keine Entspannung. Befürchtet wird im Westen eine russische Invasion der Ex-Sowjetrepublik.Aus Geheimdienstberichten geht hervor, dass mindestens 90.000 russische Soldaten sowie schwere Artillerie und Panzer auf der russischen Seite der Grenze stationiert sind.Die Zahl der Soldaten könnte bis Anfang 2022 auf 175.000 wachsen, berichtet der "Daily Star". Bilder zeigen PanzerBuk-Flugabwehrraketensystem in der Region Woronesch.
Neben dem russischen Aufmarsch hat Russland die wichtigste Schifffahrtsstraße in der Nähe der Halbinsel Krim bei Kertsch für zivile Schiffe geschlossen, nachdem es das ukrainische Schiff Donbas als gefährlich einstufte. Die ukrainischen Streitkräfte erklärten, das Kommandoschiff Donbas sei nicht in "sensible Zonen" um die Straße von Kertsch eingedrungen. Bei dem Schiff handelt es sich um ein Such- und Rettungsschiff, das keine Waffen an Bord habe. In einer Mitteilung erklärte der russische FSB, dass das Schiff nicht reagiert und seine Richtung geändert habe. "Diese Aktionen stellen eine Bedrohung für die Sicherheit der Schifffahrt dar", so die FSB.
Wladimir Putin: Kreml-Chef kann nicht "tatenlos zusehen"
In einem Video sagte Wladimir Putin jüngst: "Wir sind besorgt über die Aussichten eines möglichen NATO-Beitritts der Ukraine, da dies definitiv zur Stationierung von Militärkontingenten, Stützpunkten und Waffen führen wird, die eine Bedrohung für uns darstellen. Wir sehen jetzt (westliche) Raketenabwehrsysteme in Polen und Rumänien." Für ihn würde es einer Strafe gleichkommen, wenn sein Land einfach "tatenlos zusehen würde, was dort passiert".
Russischer Generalstabschef warnt vor Militäraktionen in ukrainischen Regionen
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat vor ausländischen Militärattachés westliche Berichte zu einem möglichen russischen Überfall auf die Ukraine als "Lüge" bezeichnet. Die Nato-Staaten widmeten den Truppenbewegungen auf russischem Gebiet derzeit eine außerordentliche Aufmerksamkeit, sagte Gerassimow am Donnerstag einer Mitteilung zufolge vor den Diplomaten in Moskau. Die Verlegung von Einheiten sei aber eine übliche Praxis der Streitkräfte eines jeden Landes. Russland sei nicht verpflichtet, über solche Bewegungen auf seinem Hoheitsgebiet zu informieren.
Zugleich warnte Gerassimow die Ukraine vor einer militärischen Offensive in den von prorussischen Separatisten kontrollierten Teilen der Regionen Luhansk und Donezk. "Beliebige Provokationen der ukrainischen Behörden, das Problem im Donbass mit Gewalt zu lösen, werden unterbunden", sagte er. Die Situation in der Ostukraine bezeichnete er als gespannt. Die ukrainischen Streitkräfte würden durch die Lieferung von Hubschraubern, Kampfdrohnen und Flugzeugen zu "überstürzten und gefährlichen Schritten" verleitet, meinte er. Der Generalstabschef kritisierte zudem, dass die Ukraine das sogenannte Minsker Friedensabkommen nicht erfülle. Kiew setze in dem Konfliktgebiet zunehmend Waffen ein, die nach dem 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung ausgehandelten Dokument verboten seien.
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Admiral bezeichnet Krieg als Größte Schlacht nach Zweitem Weltkrieg
Ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine würde die größte Schlacht in Europa seit mehr als 75 Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg bedeuten, sagte Admiral Sir Tony Radakin, der neue Chef des Verteidigungsstabs der britischen Streitkräfte, gegenüber der "Daily Mail". Ihn erinnert das auch an die Kuba-Krise, als es Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion gab, nachdem die Vereinigten Staaten der USA 1962 die Lieferung von Atomraketen nach Kuba verhinderten. Ein Anschlag konnte aber verhindert werden.
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bos/news.de/dpa