Kaum ein Politiker trat im Zuge der Corona-Pandemie so oft im TV auf wie Karl Lauterbach. Bei Lanz, Will und Co. informierte der Epidemiologe kompetent über Corona. Keiner eignet sich besser für das Amt des Gesundheitsministers. Doch wie sehen Lauterbachs Chancen aus?
Als studierter Arzt und Epidemiologie ist Karl Lauterbach der geborene Pandemie-Experte. Als Dauergast bei Markus Lanz, Sandra Maischberger und Co. klärte der SPD-Politiker im Zuge der Corona-Pandemie zuverlässig auf und lag mit seinen Prognosen stets unheimlich genau. Für viele war klar: Karl Lauterbach muss der nächste Gesundheitsminister in der Ampel-Koalition werden. Doch bislang zeichnet sich ein anderes Bild ab. Im Netz formiert sich unter dem Hashtag "#WirwollenKarl" Widerstand gegen einen anderen Politiker im Ministeramt. Hat der Gesundheitsexperte noch Chancen auf das Amt?
Karl Lauterbach als Gesundheitsminister gefordert
Während viele Bürgerinnen und Bürger Karl Lauterbach dankbar für seine Aufklärung in Polit-Talkshows von Lanz, Illner und Co. sind, könnte dem Politiker ausgerechnet dieses Engagement zum Verhängnis werden. Anders als Tausende Twitter-Nutzer:innen, die den Hashtag "#WirwollenKarl" zum Trenden brachten, scheint die SPD nicht begeistert von Lauterbachs starker TV-Präsenz zu sein. Und das, obwohl Karl Lauterbachs Arbeit ausschlaggebend für das positive Wahlergebnis der SPD gewesen sein dürfte.
Ist der @spdde eigentlich klar, dass sie ihr Wahlergebnis nicht zuletzt der hervorragenden Performance von @Karl_Lauterbach zu verdanken haben?
— Claudia B. (@blume_im_revier) November 21, 2021
An dem mitreißenden Charisma von Olaf lags nämlich nicht. Am Valium Wahlkampf vom Lars auch nicht.#wirwollenKarl
Ich will nur sagen, dass der eine Typ auf diesem Foto, der eine Maske trägt, geeignet ist, eindeutige öffentliche Kommunikation während einer Pandemie zu leisten.#wirwollenKarl pic.twitter.com/eUmZH41xu2
— Marina Weisband (@Afelia) November 24, 2021
Der profilierteste Gesundheitsexperte des Bundestages muss Gesundheitsminister werden. Er wird so dringend gebraucht. Kein VWL-Mann, sondern ein Mediziner ist jetzt dran.#wirwollenKarl
— Kinderpsychiater Dierssen (@KJPGehrden) November 21, 2021
SPD-Gesundheitsexperte erntet Widerstand aus eigenen Reihen
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, erntet Karl Lauterbach ausgerechnet aus den eigenen Reihen Gegenwind. Stein des Anstoßes: Lauterbachs TV-Auftritte. Laut "Bild" wollen einige SPD-Politiker gestichelt haben, dass Lauterbach öfter bei "Markus Lanz" als am Rednerpult des Deutschen Bundestags zu sehen und zu hören war.
Man kann parteipolitisch von ihm halten, was man will. Aber in den Pandemiemonaten hat #Lauterbach genau das getan, was ich von einem Politiker erwarte. Faktenbasiert unermüdlich für das Gemeinwohl gekämpft. Trotz enormer Widerstände. Er hätte den Posten verdient. #wirwollenKarl
— Tim⚡️ (@become_tim) November 22, 2021
Karl Lauterbach wäre bereit für Gesundheitsministerium
Karl Lauterbach selbst wäre bereit für das Amt des Gesundheitsministers, wie er am Mittwoch gegenüber "RTL direkt" erneut versicherte. "Ich bin seit langer Zeit in diesem Bereich tätig, also wäre es eine Überraschung, wenn ich das grundsätzlich nicht machen wollte. Aber es gibt andere, die das können, es geht hier nicht um mich", sagte Lauterbach gewohnt diplomatisch und bescheiden.
Wenn die SPD das Gesundheitsministerium bekommt, aber @Karl_Lauterbach als exellenter Gesundheitsexperte NICHT Minister werden sollte, dann versteht das niemand mehr.
— Paul Ronzheimer (@ronzheimer) November 24, 2021
Olaf Scholz kein Fans von Lauterbach: Bekommt Sabine Dittmar den Job?
Nach anfänglichen Gerüchten, das Amt des Gesundheitsministers könne an den FDP-Volkswirt Michael Theurer gehen, atmete man bei Twitter auf, als bekannt wurde, dass die SPD das Gesundheitsministerium in der künftigen Regierung verwalten solle. Doch von Karl Lauterbach als Minister scheint immer noch keine Rede zu sein. Auch der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) soll laut "Bild" kein Fan von Karl Lauterbach sein und stattdessen Sabine Dittmar, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, bevorzugen. Auf Twitter ist außerdem davon die Rede, dass die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping im Gespräch für das begehrte Ministeramt sein soll.
Die SPD wird den Gesundheitsminister stellen.
— Dr. H (@1900HO) November 25, 2021
Neben Karl Lauterbach (den Scholz nicht mag) werden auch Petra Köpping hohe Chancen auf den Posten eingeräumt.
Petra Köpping ist Gesundheitsministerin von Sachsen.
Ob der künftige Vorstand des Gesundheitsministeriums Dittmar, Lauterbach oder Köpping heißen wird - Karl Lauterbach ist glücklich darüber, dass das wichtige Ministerium in SPD-Hand sein wird. "Wir sind eine sozialdemokratische Partei, da ist das ein wichtiger Bereich für uns", so Lauterbach.
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sig/bos/news.de