Nachdem Joshua Kimmich vom FC Bayern München eine Debatte zum Für und Wider von Corona-Impfungen für Profisportler lostrat, könnte eine Impfpflicht für Bundesliga-Profis zum Greifen nah sein. CSU-Chef Söder ist bereits Feuer und Flamme.
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen steigt Tag für Tag bedrohlich an - die vierte Pandemie-Welle hat Deutschland längst im Würgegriff. Obwohl Virologen in den vergangenen Monaten gebetsmühlenartig auf zu große Impflücken aufmerksam machten, blieb die Zahl der verabreichten Impfungen unter den Erwartungen. Kann eine Impfpflicht Deutschland vor dem Super-Gau im Corona-Winter 2021 bewahren?
Deutschland im Würgegriff der 4. Welle: Kommt jetzt die Impfpflicht?
Der Gedanke daran ist in der Politik an der Tagesordnung. Bei den Parteien der angestrebten Ampel-Koalition ist die Pflicht, sich als Angehöriger bestimmter Berufsgruppen gegen das Coronavirus impfen zu lassen, derzeit eines der am heißesten diskutierten Themen. Doch wie sieht es im Profisport aus? Sollten Bundesliga-Fußballer dazu verpflichtet werden, sich eine Corona-Schutzimpfung verpassen zu lassen? Wenn es nach dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) geht, lautet die Antwort: Ja!
Nach Impf-Debatte um Joshua Kimmich: Markus Söder bringt Impfpflicht für Bundesliga-Profis ins Gespräch
Der CSU-Chef kann sich eine Impfpflicht für Fußballprofis durchaus vorstellen. "Ich bin für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, das brauchen wir", sagte Söder am 15. November 2021 dem TV-Sender Bild. "Ich denke, es wäre ein gutes Signal, dass wir so etwas auch für den Fußballbereich diskutieren - als Signal auch der Einheit von Fans und Spielern."Zuletzt hatte die Debatte um den ungeimpften Bayern-Profi und Nationalspieler Joshua Kimmich für Aufsehen gesorgt.
Das sagt die Deutsche Fußball Liga zum Impfpflicht-Vorschlag für Fußballer
"Ideen haben wir in den letzten zwölf Monaten genug gehört. In der aktuell zweifellos schwierigen Pandemie-Situation muss es die Aufgabe der Politik sein, nach praktikablen Lösungen und umsetzbaren Konzepten zu suchen", erwiderte bei "Bild" der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, Christian Seifert. "Wenn die Politik die rechtlichen Möglichkeiten für eine Impf-Pflicht in bestimmten Berufsgruppen schafft, wird die DFL selbstverständlich eine solche Option umgehend intensiv diskutieren."
Aktuell liege die Impf-Quote in der Bundesliga und 2. Bundesliga bei mehr als 90 Prozent und damit deutlich höher als in allen Bundesländern. "DFL und Clubs werden sich in jedem Fall mit vollem Einsatz für eine weitere Steigerung der Impf-Quote einsetzen - im Fußball und in der Gesellschaft", versicherte Seifert.
Bayern verschärft Corona-Regeln: Das gilt jetzt im Freistaat
Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen gelten in Bayern seit dem 16. November schärfere Regeln, etwa 2G auch in Gaststätten und Hotels sowie eine Maskenpflicht auch in Bereichen, wo nur Geimpfte und Genesene Zugang haben. Bei roter Krankenhaus-Ampel wie derzeit haben in den Stadien nur noch Fans Zutritt, die geimpft und genesen (2G) sind. Für Spieler und Trainer der Profivereine gilt an Spieltagen in den Stadien die 3G-Regel - Einlass für Geimpfte, Genesene und Getestete. Bayern habe im Vergleich der Bundesländer die schärfsten Regeln, sagte Söder. "Ob es reicht, wird sich zeigen." Was es aber nicht geben werde, sei ein Lockdown für alle, da dieser gegenüber den Geimpften verfassungsrechtlich nicht vertretbar sei.
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loc/news.de/dpa
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