Dieser Vorschlag dürfte Impfskeptikern nicht schmecken: Experten fordern nun, dass sich Menschen ohne Corona-Impfung, die mit Covid-19 im Krankenhaus landen, ihre Behandlung aus eigener Tasche bezahlen sollen.
Die Inzidenzen steigen rasant, die Krankenhäuser füllen sich spürbar - wie lange kann das Gesundheitswesen noch gegen die drohende Überlastung ankämpfen? Erste Experten wagen nun einen Vorschlag, der Menschen ohne Corona-Impfschutz empfindlich treffen würde - und zwar dort, wo es am schmerzhaftesten ist, nämlich in der Brieftasche.
Rufe nach Extra-Versicherung für Ungeimpfte werden laut
Ein Schweizer Wirtschaftsprofessor schlägt vor, dass ungeimpfte Corona-Patienten ihre Krankenhausrechnungen künftig selbst zahlen oder sich entsprechend versichern sollen. "Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Ungeimpfte ein viel größeres Risiko haben, im Spital zu landen - und diese Behandlungen sind sehr teuer", sagte Marius Brülhart, Professor an der Universität Lausanne, dem Schweizer Radio und Fernsehen. Wer sich gegen das Coronavirus impfen lassen könne, dies aber ablehne, könne ja eine Zusatzversicherung abschließen. Er schätzte die durchschnittlichen Kosten eines Krankenhausaufenthalts mit einer Covid-19-Infektion in der Schweiz auf bis zu 30.000 Franken (28.500 Euro).
Nicht geimpft und mit Covid-19 im Krankenhaus? Das könnte teuer werden
"Nichtimpfen ist mittlerweile ein freier und bewusster Entscheid", twitterte Brülhart. Ungeimpfte gingen also bewusst ein höheres Risiko ein. Auch bei Unfallversicherungen gebe es das Prinzip, dass Menschen, die Risikosportarten nachgingen, stärker an Kosten beteiligt würden oder das zusätzliche Risiko versicherten.
Ungeimpfte verursachen hohe Gesundheitskosten.
— Marius Brülhart (@Marius_Brulhart) November 9, 2021
Falls das so weitergehen sollte, könnte man schon irgendwann über Einpreisung in Krankenkassenbeiträge diskutieren, denn Nichtimpfen ist mittlerweile ein freier und bewusster Entscheid.#Verursacherprinzip #Eigenverantwortung https://t.co/5tLdbmcgrO
Erstes Land prescht vor: Hier müssen Ungeimpfte ihre Corona-Behandlung aus eigener Tasche bezahlen
Der Südostasiatische Stadtstaat Singapur hat dies schon eingeführt: Ab 8. Dezember müssen dort Menschen, die eine Corona-Impfung aus freien Stücken ablehnen, bei einer Infektion im Fall nötiger Krankenhauspflege selbst für die Kosten aufkommen.
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loc/news.de/dpa
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