Die Demokraten waren siegessicher - nun erleben sie ein Desaster. Ein Republikaner wird Gouverneur in Virginia. Die Abstimmungen sind ein Weckruf für Biden - und ein Sieg für Trump, der den natürlich auskostet.
Bittere Pille für US-Präsident Joe Biden: Bei der Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Virginia hat Prognosen zufolge der republikanische Kandidat Glenn Youngkin gewonnen. Er schlug den von Biden unterstützten Demokraten Terry McAuliffe knapp, wie aus übereinstimmenden Vorhersagen verschiedener Sender hervorging. Die Wahl galt ein Jahr vor den Kongresswahlen als wichtiger Stimmungstest - das ganze Land schaute auf den Bundesstaat an der Ostküste. Auch bei der Gouverneurswahl im US-Bundesstaat New Jersey zeichnete sich eine knappe Niederlage für Bidens Demokraten ab.
Glenn Youngkin distanziert sich von Donald Trump und gewinnt Gouverneurswahl in Virginia
Der 54 Jahre alte Youngkin wurde im Wahlkampf von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt - auch wenn er sich öffentlich eher von ihm distanzierte und sich auf gemäßigte Wählerinnen und Wähler konzentrierte. Youngkin ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er bemühte sich, öffentlich Distanz zu Trump zu wahren. Der Republikaner präsentierte sich als vorbildlicher Vorstadtvater und machte etwa Bildung zum Thema. Er setzte sich für einen größeren Einfluss von Eltern auf Lehrinhalte stark. In seiner Siegesrede versprach er, Virginia von Tag eins an zu verändern. Dabei zeichnete er ein Bild von Politikern, die sich nur selbst bereichern wollten. Das ändere sich nun mit ihm.
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Donald Trump spottet nach Republikaner-Sieg in Virginia: Nur er verhalf ihm zum Wahlerfolg
Doch sich von Donald Trump zu distanzieren, ist bisweilen gar nicht so einfach. Besonders wenn der das gar nicht will. Und so erstaunt es auch nicht, dass der frühere US-Präsident den wahren Grund für den Sieg von Youngkin natürlich kennt. Ihm selbst sei es wieder einmal zu verdanken. Wenn auch nur indirekt. "Es sieht so aus, als ob Terry McAuliffes Kampagne gegen eine bestimmte Person namens "Trump" Glenn Youngkin sehr geholfen hat", schob sich Donald Trump den Sieg in einem E-Mail-Statement gleich selbst zu.
In der Tat versuchte Biden nun besonders den republikanischen Kandidaten in Virginia mit Trump in Verbindung zu bringen. "Terry tritt gegen einen Gefolgsmann von Donald Trump an", sagte der US-Präsident zum Beispiel bei einer Wahlkampfveranstaltung in Arlington. Auch McAuliffe versuchte, seinen politischen Gegner in die Nähe Trumps zu rücken und nannte ihn etwa "Trump in Khakihosen".
Demokraten stürzen sich auf Trump, um Wähler zu mobilisieren
Die Demokraten befürchteten bei den jetzigen Wahlen vor allem, dass viele ihrer Anhänger nicht zur Wahl gingen, weil Trump als Schreckensgespenst nicht mehr im Amt ist. Auch deshalb dürften sie versucht haben, Trump immer wieder zum Thema zu machen. In der Metropole New York siegte am Dienstagabend wenig überraschend der Demokrat Eric Adams bei der Bürgermeisterwahl. Andererseits wurde in Minneapolis eine vor allem von Demokraten unterstützte Initiative zur Abschaffung der Polizeibehörde in ihrer jetzigen Form abgelehnt. Seit dem brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd spaltet die Debatte über den Umgang mit der Polizei die USA.
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rut/news.de/dpa
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