Die Rentenpläne von SPD, Grünen und FDP sehen viele Wirtschaftsexperten äußerst kritisch. Einige Ökonomen befürchten, dass auf jüngere Beitragszahler eine Kosten-Explosion zukommt. Sie sollen das Rentensystem stützen.
SPD, Grüne und FDP haben die Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Ein wichtiger Punkt in ihrem Sondierungspapier sorgt aktuell für viel Unmut - die Rente. Denn die Pläne gehen nicht weit genug und dürften vor allem Jüngeren zukünftig Geld kosten.
Rente in Deutschland aktuell: Experten bemängeln Rentenpläne von SPD, Grünen und FDP
Das deutsche Rentensystem bedarf einer neuen Reform. Immer mehr Rentner beziehen Rente, aber die Zahl der Beitragszahler sinkt. Deshalb fordern Wirtschaftsexperten seit Jahren eine Anpassung der Altersvorsorge. Doch die neue Koalition will weder das Rentenalter anheben, die Rente kürzen, noch das Rentenniveau ändern. Das Rentenniveau soll bei 48 Prozent bleiben. Die Pläne seien "alles andere als zukunftsträchtig ausgerichtet", sagte Clemens Fuest, Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) gegenüber dem "Handelsblatt".
Renten-Hammer: Jüngere müssen mehr zahlen, um das Rentensystem zu stützen
Die Kosten dafür müssen vor allem Jüngere tragen, meintProf. Axel Börsch-Supan (66) vom Max-Planck-Institut im Gespräch mit "Bild". "Die Alten sollen geschont werden, die Jungen müssen hingegen tiefer in die Tasche greifen". "Denn am Rentenniveau soll sich nichts ändern. Das heißt aber: Entweder müssen die Beiträge zur Rentenkasse steigen oder aber die Steuer-Zuschüsse. In beiden Fällen würden die jungen Generationen stärker belastet werden." Diesen "widersprüchlichen" und "unbefriedigten" Rentenplänen müsse "angemessen" begegnet werden, sagte Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, den Funke-Zeitungen.
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Auch Prof. Joachim Ragnitz (60) vom (60, Ifo Institut findet es ungerecht, dass die jüngere Generation das Rentensystem finanziell stützen soll. Denn sie würden mit höheren Steuern und Beiträgen belastet. Deshalb rät er, dass auch Ältere zahlen. "Denkbar wäre, dass die Renten künftig nicht mehr so stark steigen wie bisher, dass die Rentenanpassung nicht mehr an die Lohnentwicklung gekoppelt sind."
Pläne der zukünftigen Ampel-Koalition sind nicht zukunftsträchtig
Die Parteien wollen das Rentensystem auch dadurch sichern, indem die gesetzliche Rentenversicherung einen Teil ihres Geldes am Kapitalmarkt anlegt. Zudem sollen auch Frauen, ältere Arbeitnehmer und qualifizierten Zuwanderer einen höheren Beitrag leisten. Doch beim Renteneintrittsalter belasten sie auch wieder die Rentenkasse, was zukünftig für keine Entlastung sorgen wird.
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