Die Lage in Nordkorea ist dramatisch. Das Land von Machthaber Kim Jong-un sieht sich mit einer Nahrungsmittelkrise konfrontiert. Einem UN-Bericht zufolge lässt der Machthaber inzwischen sogar Kinder und alte Menschen verhungern.
Kim Jong-un selbst sprach zuletzt bereits davon, dass die Lage in Nordkorea aktuell "düster" sei. Der Bericht des argentinischen Anwalts und UN-Sonderberichterstatters Tomás Ojea Quintana hat dies nun noch einmal bestätigt. Seinen Bericht legte Quintana am Mittwoch der UN-Vollversammlung vor.
Nahrungsmittelkrise in Nordkorea: Kim Jong-un spricht von "düsterer Lage"
Demnach sieht sich Nordkorea aktuell mit einer massiven Nahrungsmittelkrise konfrontiert. So wurden bei jüngsten Überschwemmungen Hunderte Hektar Ackerland überflutet. Davon abgesehen mangelt es Nordkorea an Düngemitteln, Pestiziden, Kraftstoff für Fahrzeuge und andere landwirtschaftliche Artikel.
Kim Jong-un ordnet Grenzschließungen an - Einfuhr humanitärer Güter unmöglich
Aufgrund der Corona-Pandemie hatte Kim Jong-un im Januar 2020 umfassende Grenzschließungen angeordnet, die jegliche Importe aus China verhinderten. So sollte der Machthaber das nordkoreanische Volk vor Covid schützen. Doch Nordkorea ist auf Peking angewiesen, um Nahrung, Dünger und eben Treibstoff zu beziehen. Laut eines aktuellen Berichtes des britischen "Express" können humanitäre Güter bis heute nicht ins Land eingeführt werden, "da sie als Einfuhr von nicht lebensnotwendigen Gütern gelten."
Kim Jong-un lässt Kinder und Alte verhungern
In seinem Bericht kam der UN-Sonderberichterstatter zu dem Schluss, dass die Preise für Mais und Reis seit Beginn der Coronavirus-Pandemie dramatisch gestiegen sind. Auch andere Lebensmittel sind inzwischen extrem teuer. So kostete ein Kilogramm Bananen im Juni umgerechnet etwa 38 Euro. Familien können sich aufgrund der Lebensmittelkrise nicht mehr selbst versorgen. Sie nagen sprichwörtlich am Hungertuch.
UN-Sonderberichterstatter plädiert für Lockerung der Sanktionen gegenüber Nordkorea
"Die Zahl der Obdachlosen und Straßenkinder nimmt zu und soziale Probleme wie Prostitution, Drogenkonsum, Drogenhandel und Raub nehmen Berichten zufolge aufgrund wirtschaftlicher Entbehrungen zu", zitiert der "Express"Tomás Ojea Quintana. Er forderte den UN-Sicherheitsrat deshalb auf, die Aufhebung von Sanktionen zu erwägen, "die sich negativ auf die humanitäre Hilfe und die Menschenrechte auswirken, auch im Rahmen der COVID-19-Pandemie."
Bereits vor der Corona-Pandemie mussten etwa 40 Prozent der Nordkoreaner Hunger leiden und litten infolge der Nahrungsmittelknappheit an "Unterernährung und Wachstumsstörungen". Die Pandemie hat diese Lage nun noch einmal verschärft.
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fka/sba/news.de
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