Die Heizkosten in Europa explodieren: Schuld sollen unter anderem die reduzierten Gaslieferungen aus Russland sein. Angeblich soll Wladimir Putin damit den Druck auf die EU erhöhen, um endlich Nord Stream 2 in Betrieb nehmen zu können.
Putin im "Gas-Krieg" mit der EU! In den vergangenen Monaten sind die Großhandelspreise für Erdgas stark gestiegen. Der Grund: Russland soll den Gasfluss in die Europäische Union reduziert und dem Westen einen "kalten und schneereichen Winter" prophezeit haben. Offenbar soll so der Druck auf die Politik erhöht werden, die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 endlich in Betrieb nehmen zu können. Nun ätzt die britische Boulevardpresse gegen die EU und gibt vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schuld an den explodierenden Gas-Preisen.
Putins "Gaskrieg" mit der EU: Russland erhöht Druck zur Inbetriebnahme von Nord Stream 2
Der britische "Express" bezieht sich dabei auf einen Tweet Julian Röpcke. "#Gazprom reduzierte den Gasfluss nach Europa über Weißrussland und Polen um 70% und über die Ukraine um 20% Schon seit letzter Woche. Dies sind offizielle Gazprom-Zahlen", schreibt der "Bild"-Redakteur. "Putin nutzt Energie als Waffe und Deutschland tut NICHTS, um dem Schritt entgegenzuwirken."
Wow. Just wow!#Gazprom reduced the gas flow to Europe
— Julian Röpcke (@JulianRoepcke) October 5, 2021
via Belarus and Poland by 70%
and via Ukraine by 20%
Since. Last. Week.
These are official Gazprom figures. Putin is using energy as a weapon, calling the Merkel-Biden bluff, and Germany does NOTHING to counter the move. pic.twitter.com/M3BvAT8pAB
Die Inbetriebnahme der Leitung, die von Russland durch die Ostsee nach Mecklenburg-Vorpommern verläuft, könne laut russischer Regierung zur Entspannung auf dem Gasmarkt in Europa beitragen. Wie das Energieministerium Mecklenburg-Vorpommern am Montag mitteilte, liegen die notwendigen Unterlagen für die Inbetriebnahme der Pipeline vor. Zuletzt fehlten noch unabhängige Gutachten etwa zur Dichtigkeit.
Deutsche Behörden prüfen die Ostsee-Pipeline
Bei der Bundesnetzagentur läuft nach deren Angaben noch ein Zertifizierungsverfahren zu Nord Stream 2. Darin geht es darum, die Nord Stream 2 AG gemäß einer EU-Richtlinie als Unabhängiger Transportnetzbetreiber anzuerkennen. Sollte Nord Stream 2 den Gastransport vor Abschluss dieses Verfahrens aufnehmen, könnte die Bonner Behörde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten und Bußgelder verhängen. Die Behörde hat für eine Entscheidung noch bis Anfang Januar Zeit. Man habe die Nord Stream 2 AG am Montag dazu aufgefordert, die in Deutschland geltenden Bedingungen einzuhalten.
Durch die 1230 Kilometer lange Pipeline, die zwei Stränge hat, sollen jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert werden. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Millionen Haushalte versorgt werden. Gazprom hatte vor mehr als drei Wochen mitgeteilt, dass die Pipeline fertiggestellt sei.
Pipeline als "geopolitische Waffe"! Spielt Putin seine Macht aus?
Bereits bei der Planung der Pipeline warnten Experten, dass Putin sie als "geopolitische Waffe" nutzen könne. Nun scheinen sich diese Befürchtungen zu bewahrheiten. Nun prüft die Europäische Kommission Beschwerden, wonach Gazprom seine Position als Hauptlieferant ausnutze, um die Gaspreise anzukurbeln.
Großbritannien gibt vor allem Angela Merkel schuld an den steigenden Preisen. Immerhin hat sie den Pipeline-Deal mit Putin in ihrer Amtszeit weitergetragen. Die Idee für die Pipeline hatte nämlich ihr Vorgänger Gerhard Schröder.
Der Kreml-Chef versteht den Aufruhr in der EU nicht. Er gibt nachhaltiger Energie und geringen Investitionen in der Bergbauindustrie die Schuld für die Hysterie am europäischen Energiemarkt. Er behauptet, dass Gazprom die Lieferung nicht gedrosselt habe.
Lesen Sie auch:Löst der Kreml-Chef mit DIESER Aktion eine radioaktive Katastrophe aus?
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
bua/sig/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.