Angela Merkels Entschluss stand eigentlich seit langer Zeit fest: Mit dem Ende ihrer Kanzlerschaft wollte sich die 67-Jährige in die Politik-Rente verabschieden. Doch nun soll ein Job in Brüssel Merkel angeblich locken.
Nach 16 Jahren an der Macht endet die Ära Merkel mit einem Knall.Die CDU/CSU stürzte mit Armin Laschet bei der Bundestagswahl 2021 auf ein Rekordtief und die SPD konnte den Sieg, wenn auch knapp, für sich beanspruchen.
Angela Merkel bleibt Bundeskanzlerin bis nach der Regierungsbildung
Nun steht Deutschland vor einer schwierigen Regierungsbildung. Bis dies geschafft ist, bleibt Angela Merkel vorerst im Amt. Merkels Amtszeit endet offiziell mit der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Bundestages nach der Wahl. Heißt: Bis zur Bildung einer neuen Regierung bleibt sie also geschäftsführend im Amt. Danach wollte sich die 67-Jährige eigentlich vom politischen Parkett verabschieden und in die wohlverdiente Rente gehen.
Von Berlin nach Brüssel: Geht Merkel doch nicht in Politik-Rente?
Doch wie aktuell der britische "Express" berichtet, könnte ein verlockender Job in Brüssel diese Pläne durchkreuzen. Das Boulevardblatt ist sich sicher, dass Merkel eine Position im EU-Parlament anstrebt, da sie einen Großteil ihrer Karriere als Bundeskanzlerin damit zugebracht hat, eine weiter integrierte EU zu schaffen.
Angela Merkel hat ihre Kompetenz in der EU eindrucksvoll bewiesen
Sie sei die mit Abstand dienstälteste unter den Staats- und Regierungschefs der EU und hat an schätzungsweise 100 EU-Gipfeln teilgenommen. In der Presse hatte man sie sogar als "Königin von Europa" bezeichnet. So weist der "Express" darauf hin, dass sie die EU durch die Flüchtlingskrise 2015 geführt hat, in der Corona-Pandemie ein zuverlässiger Partner war und zudem maßgeblich an der Umsetzung des Brexits beteiligt war. Aus genau diesen Gründen haben unabhängige Beobachter angedeutet, dass Angela Merkel einen Job in Brüssel annehmen könnte.
Dr. Alim Baluch, Professor für deutsche Politik an der Universität Bath, erklärte gegenüber dem "Express", dass er sich Angela Merkel definitiv in der EU vorstellen könne. "Aber das größte Problem ist derzeit, dass Deutschland nicht als Hegemonie der Europäischen Union angesehen werden will, obwohl es das ist", so Baluch.
Wie sieht die Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus?
Für die Zukunft Merkels prognostizierte er: Sollte sie keine Position in der EU einnehmen, so werde sie nicht wie viele andere ihrer Vorgänger in die Wirtschaft gehen. Denn sie gilt als "bodenständig, nicht allzu sehr an Geld sondern nur daran interessiert, Kanzlerin, vertrauenswürdige Politikerin zu sein".
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fka/news.de/dpa
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