Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko spricht von Krieg und Kreml-Boss Wladimir Putin lässt die gemeinsamen Streitkräfte einen Einmarsch und den Angriff eines imaginären Feindes proben. Wie ernst ist die Gefahr?
Da kann sich Wladimir Putin die Hände reiben. Seine militärischen Zapad-Kriegsspiele, die unter anderem in Kaliningrad zwischen Polen und Litauen stattfinden, scheinen bestens zu laufen. So gut, dass die britische Presse jeden Tag einen neuen Putin-Hammer auspackt. Zuletzt wurde bereits darüber berichtet, dass der Kreml-Boss angeblich seinen ganz persönlichen D-Day, analog zur Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg, proben würde.
Wladimir Putin probt Krieg bei Zapad 2021
Neben dem größten Luftkissenboot der Welt, das Putin bei einem Besuch der Truppenübungen beobachtet habe, sollen nach russischen Staatsangaben bis zu 200.000 Soldaten an den Kriegsspielen Russlands und Belarus teilnehmen. Mehr als 700 verschiedene militärische Gerätschaften sollen bei den Tests zum Einsatz kommen. Die Übungen erstrecken sich von der Ostsee bis zum Kaspischen Meer, während separate Übungen in der Arktis und im Fernen Osten Russlands stattfinden. Das kann dann durchaus bedrohlich wirken. Und Wladimir Putin weiß natürlich genau um die Außenwirkung solcher Veranstaltungen.
Wladimir Putin lässt Armee Einmarsch nachstellen - Polen spricht schon von "Krieg"
Wie ernst es bei den Zapad-Kriegsspielen zugeht, beschreibt der britische "Express" nun noch einmal ausführlich. Die Machtdemonstration Putins gipfelten darin, dass russische und belarussische Truppen einen Einmarsch in andere Länder nachstellten, um einen massiven Angriff eines "Scheinfeindes" abzuwehren. Auf Filmmaterial der Übung waren dem Bericht zufolge S-400-Flugabwehrraketensysteme und Pantsir-S-Flugabwehrraketenkomplexe in Aktion zu sehen.
Sie fanden in der russischen Region Astrachan statt - in Schlagdistanz zur Ukraine. Zu dem Kriegs-Test gehörte auch das Luftabwehrsystem Triumph, das feindliche Flugzeuge davon abhalten soll, russische Infrastrukturen anzugreifen. Andere Aufnahmen zeigten ein Feuergefecht zwischen russischen und belarussischen Streitkräften in der Nähe der Stadt Brest, die an Polen grenzt. Die polnische Zeitung "Fakt" titelte bereits: "So üben sie den KRIEG mit Polen".
Belarus-Diktator Lukaschenko spricht von einem gemeinsamen Kampf mit Russland
Die Sorge der Nachbarstaaten bezieht sich auch auf die Aussagen des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko, der zuletzt erklärt hatte, dass sein Land und Russland "eine einzige Armee" gebildet hätten. "Wenn, Gott bewahre, ein Krieg ausbricht, wird die belarussische Armee als erste in den Kampf eingreifen, und die westliche Gruppe der russischen Streitkräfte wird sich kurz darauf anschließen, um eine gemeinsame Verteidigung zu bilden."
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rut/news.de
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