Der optisch erschlankte Kim Jong-un ist immer noch ganz dick im Raketengeschäft dabei: Nordkorea hat wieder neue Raketentests unternommen. Erneut testet das Land Marschflugkörper. Beobachter sehen eine beunruhigende Entwicklung.
Da hatte man zuletzt noch das Gefühl, in Nordkorea müsse der Gürtel enger geschnallt werden. Vor allem mit Blick auf den deutlich erschlankten Machthaber Kim Jong-un, der sich bei den Feierlichkeiten anlässlich des 73. Jahrestag der Staatsgründung wieder einmal in der Öffentlichkeit gezeigt hatte. Laut britischem "Express" könnte die schlanke Figur des nordkoreanischen Führers ein Symbol für sein Verständnis für die Hungersnot im Land sein.
Kim Jong-un: Nordkorea-Diktator immer noch dick im Raketengeschäft
Was einem leidenden Volk dennoch nicht entgegensteht, scheinen weitere Raketentests zu sein. Da ist der dünne Kim Jong-un offenbar immer noch ganz dick im Geschäft. Dafür lohnt sich das Hungern doch. Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge erfolgreich neuartige Marschflugkörper mit großer Reichweite getestet. Die Akademie für Verteidigungswissenschaft habe die Tests am Wochenende durchgeführt, berichteten die Staatsmedien. Es handle sich um eine "strategische Waffe von großer Bedeutung". Nordkorea deutete damit laut Beobachtern an, dass der neue Lenkflugkörper auch das Potenzial habe, Atomsprengköpfe zu befördern.
Blufft Kim Jong-un mit Atomraketen nur?
Südkorea bestätigte die Tests des Nachbarlands, das wegen seines Atomwaffenprogramms weitgehend isoliert ist, zunächst nicht. Der südkoreanische Generalstab teilte mit, derzeit würden die Angaben in Zusammenarbeit mit den USA untersucht. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern hingegen unterliegen nicht den Sanktionen gegen das Land. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper (Cruise Missile) über einen permanenten eigenen Antrieb.
DIESE Raketen hat Kim Jong-un getestet
Getestet wurde der neue Typ den Berichten aus Nordkorea zufolge am Samstag und Sonntag. Die Lenkflugkörper seien 7580 Sekunden (rund zwei Stunden und sechs Minuten) lang auf einer ovalen Flugbahn über dem Festland und den Gewässern in Nordkorea geflogen. Sie hätten ihre Ziele in 1500 Meter Entfernung getroffen.
Der Typ sei in zweijähriger Entwicklungsarbeit entstanden. Detaillierte Tests von Raketenteilen, eine Vielzahl von Triebwerkstests am Boden, Kontroll- und Lenkungstests seien dabei erfolgreich durchgeführt worden. Die Entwicklung sei "von strategischer Bedeutung für den Besitz eines weiteren effektiven Abschreckungsmittels, um zuverlässiger die Sicherheit des Staats zu garantieren und die Militärmanöver feindseliger Kräfte gegen die Volksrepublik in Schach zu halten", hieß es. Pjöngjang wirft vor allem den USA eine feindselige Politik vor.
Nordkorea droht USA und Südkorea nach Militärübung mit nuklearer Abschreckung
Wie schon einige Monate zuvor, erfolgten auch die jüngsten nordkoreanischen Waffentests nach einer gemeinsamen Militärübung der Streitkräfte der USA und Südkoreas. Die gemeinsame Kommandoübung, die von Pjöngjang kritisiert wurde, endete nach neun Tagen am 26. August. Im März hatte Nordkorea ebenfalls Marschflugkörper nach einer ähnlichen Kommandoübung in Südkorea unternommen.
Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea über sein Atomprogramm kommen schon seit gut zweieinhalb Jahren nicht mehr voran. Im Februar 2019 war ein Gipfeltreffen des früheren US-Präsidenten Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Vietnam gescheitert. Bei einem Parteikongress Anfang dieses Jahres hatte Kim angekündigt, sein Land werde die nukleare Abschreckung mit neuen Waffen einschließlich neuer Interkontinentalraketen stärken.
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rut/news.de/dpa