Der Nervenkrieg vor der Krim geht weiter: Russland wirft Großbritannien nach dem Eindringen in deren Gewässer "bewusste Provokation" vor. Russlands Regierung warnte das britische Militär vor weiteren Schritten und schürt damit die Angst vor einem 3. Weltkrieg.
Der 3. Weltkrieg. Ein Szenario, das völlig absurd ist? Oder durchaus real? Seit Jahrzehnten schon wird immer wieder über das Schreckens-Szenario diskutiert. Vor allem in der britischen Presse wird regelmäßig über einen drohenden 3. Weltkrieg spekuliert. In einem aktuellen Bericht behauptet der britische "Daily Star", dass die Angst vor einem 3. Weltkrieg wächst, da Russland Großbritannien droht, sollte die britische Marine erneut in seine Gewässer eindringen.
Russland schürt Angst vor 3. Weltkrieg
Demnach habe der Botschafter der Russischen Föderation behauptet, dass es für britische Kriegsschiffe künftig "sehr viel schwieriger" sein wird, russische Gewässer zu durchfahren. Russland hatte zuvor behauptet, ein britisches Kriegsschiff vor der Küste der Krim gestoppt zu haben. Es seien Warnschüsse gefallen und vier Bomben abgeworfen worden. Großbritannien stellte den Vorfall jedoch anders dar. Das Verteidigungsministerium dementierte die russische Darstellung des Vorfalls und behauptete, es seien "keine Warnschüsse abgefeuert" worden. "Die Königliche Marine befand sich auf einer harmlosen Durchfahrt durch ukrainische Gewässer und im Einklang mit dem internationalen Recht", stellte Großbritannien klar.
Putin droht Großbritannien nach Zwischenfall mit britischem Zerstörer
Der russische Botschafter Andrej Kelin betonte jedoch, dass es sich bei dem Zwischenfall mit dem Zerstörer HMS nicht um eine "unschuldige Durchfahrt", sondern um eine Demonstration gehandelt habe, berichtet ein russischer Nachrichtensender. Kelin sagte: "Wir haben nicht gesagt, dass wir das Feuer eröffnen würden, wie einige Parlamentarier vielleicht behauptet haben, aber das nächste Mal wird es für sie viel schwieriger sein, weil dies nicht das erste Mal ist, dass ein britisches Kriegsschiff so etwas tut." Putin hatte den Vorfall mit der HMS Defender als eine "bewusste Provokation" bezeichnet.
Russland behauptet: Großbritannien wollte Russland "provozieren"
Das britische Schiff befand sich auf dem Weg von Odessa in der Südukraine nach Georgien, als es südlich der Halbinsel Krim vorbeifuhr, die 2014 von Russland übernommen worden war. Moskau behauptet, die Gewässer seien russisches Hoheitsgebiet, während das Vereinigte Königreich behauptet, es sei durch Gewässer gefahren, die auf einer allgemein genutzten und international anerkannten Transitroute liegen.
Eine Quelle erklärte gegenüber der BBC, das Schiff sei dort gewesen, um "ein Zeichen zu setzen" und "sein Recht auf freie Schifffahrt in internationalen Gewässern geltend zu machen". Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete das Eindringen des Marineschiffs in seine Gewässer als "grobe Verletzung" und nannte den Vorfall "gefährlich".
Konflikt zwischen Russland und Großbritannien schwelt weiter
In einem Tweet der russischen Botschaft in Großbritannien hieß es: "HMS Defender verwandelt sich in HMS Provocateur und verletzt die russische Grenze. Nicht gerade eine 'routinemäßige' Durchfahrt, oder?". Ein BBC-Journalist, der sich während des Vorfalls an Bord des Schiffes befand, berichtete, er habe "feindliche Warnungen über den Funk gehört, als sich die Besatzung des Kriegsschiffes auf eine mögliche Konfrontation vorbereitete". Er sagte auch, er habe mehr als zwanzig Flugzeuge über dem Schiff und zwei Boote der russischen Küstenwache gesehen, die zeitweise nur 100 Meter entfernt waren. Laut dem Bericht des BBC-Reporters entgingen Russland und Großbritannien nur knapp einer militärischen Konfrontation vor der Krim. Der Konflikt zwischen Russland und Großbritannien brodelt also weiter.
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sba/bua/news.de