Mit einem Gruppenfoto sorgten die Berliner Grünen für mächtig Empörung auf Twitter. Um zu zeigen, wie viele Frauen im Gegensatz zur Union in ihrer Partei sind, schnitten sie kurzerhand sämtliche Männer weg. Nun wird ihnen Männerhass vorgeworfen. Ist die Kritik gerechtfertigt?
Eigentlich wollten die Grünen von Berlin-Mitte mit einem Gruppenfoto auf Twitter nur zeigen, wie hoch der Frauenanteil innerhalb der Partei ist. Doch der Schuss ging offenbar nach hinten los. Der gewählte Bildausschnitt sorgt für eine heftige Debatte.
Grüne schneiden Männer weg -Gruppenfoto auf Twitter sorgt für Entsetzen
Das Foto der Grünen macht Frauen sichtbar. Es zeigt unter anderem Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und die Spitzenkandidatin für die Berliner Abgeordnetenhaus-Wahl, Bettina Jarasch. Den Tweet hatten die Grünen mit einer Geschlechterattacke auf die Union versehen und geschrieben: "Während sich auf den Gruppenfotos der Union wieder alte Männer zusammendrängen..." Wenig später kam allerdings heraus, dass auf dem Ursprungsfoto die Frauengruppe rechts und links von Männern eingerahmt war, die aber vor der Twitter-Verbreitung weggeschnitten wurden.
Übrigens das Bild mit allen Kandidierenden beweist: 40% PoC Anteil = #RepresentationMatters #Diversity pic.twitter.com/Jvta6hNHZZ
— Tuba Bozkurt (@TubaBozkurt) August 4, 2021
Männerhass oder fragile Männlichkeit? Twitter ätzt gegen Bildausschnitt der Grünen
Im Netz führte das zu einigen spitzen Kommentaren. Daran konnte auch die Erklärung für das Weglassen der Männer nichts ändern. Die Mitte-Grünen twitterten: "Damit soll niemand versteckt werden. Um die drumherum geht es im Tweet schlicht nicht." Ein User fand kurz und knapp: "Peinlich: Der Ursprungs-Tweet. Und auch die versuchte, unbeholfene Schadensbegrenzung." Einige Kommentatoren werfen den Grünen Sexismus, Männerhass und Altersbashing vor. Doch die Reaktionen bei dem Kurznachrichtendienst zeigen vor allem eines: Fragile Männlichkeit und den tiefverankerten Frauenhass in unserer Gesellschaft. "Liebe Frauen*, holt euch einen Tee und habt Spaß mit den Replys – prall gefüllt mit unkreativen Zeilen, die nur so strotzen von fragiler Männlichkeit", schreibt die Grünen-Politikerin Tuba Bozkurt auf Twitter.
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bua/news.de/dpa
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