Erstellt von - Uhr

Donald Rumsfeld ist tot: Ex-Verteidigungsminister der USA mit 88 Jahren gestorben

Donald Rumsfeld war unter zwei Präsidenten, mit einem Abstand mehrerer Jahrzehnte, Verteidigungsminister der USA - ein Einzelfall in der US-Geschichte. Jetzt ist der umstrittene Republikaner mit 88 Jahren gestorben.

Der frühere US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist im Alter von 88 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Der frühere US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Bild: picture alliance / dpa | Nubar Alexanian

Der frühere US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist tot. Der republikanische Politiker sei im Kreis seiner Familie in Taos im US-Bundesstaat New Mexico gestorben, teilte Rumsfelds Familie am Mittwoch (Ortszeit) in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Er wurde 88 Jahre alt, zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Donald Rumsfeld hinterlässt seine Ehefrau Joyce H. Pierson, mit der er seit 1954 verheiratet war, sowie drei Kinder.

Donald Rumsfeld ist tot: Ex-Verteidigungsminister der USA mit 88 Jahren gestorben

Der Republikaner war von 2001 bis 2006 Pentagon-Chef unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush und Chefplaner des Militäreinsatzes im Irak. Unter Ex-Präsident Gerald Ford war Rumsfeld von 1975 bis 1977 der jüngste Verteidigungsminister der US-Geschichte - im Kabinett Bush seinerzeit der älteste.

Donald Rumsfeld war Nixon-Berater und Pentagon-Chef

Rumsfeld wurde am 9. Juli 1932 im Bundesstaat Illinois im Mittleren Westen der USA geboren. Nach Jahren als Pilot und Fluglehrer bei der US-Marine kam Rumsfeld 1957 nach Washington, wo er für einen Kongressabgeordneten arbeitete. Mit 30 Jahren wurde der Republikaner selbst ins Repräsentantenhaus gewählt. 1969 schied er aus dem Parlament aus, um unter Präsident Richard Nixon verschiedene Beraterfunktionen auszuüben. Nach einem Jahr als Botschafter bei der Nato in Brüssel kehrte er nach Washington zurück und wurde unter Ford erstmals Pentagon-Chef - ab 2001 dann erneut, diesmal unter Bush.

Republikaner Donald Rumsfeld wurde heftig kritisiert

Rumsfeld hatte viele Kritiker. Der ehemalige US-Senator John McCain sagte 2007 über seinen Parteikollegen, dieser werde "als einer der schlechtesten Verteidigungsminister überhaupt in die Geschichte eingehen". In Verbindung mit dem Krieg war Rumsfeld nach einer schweren Schlappe der Republikaner bei Kongresswahlen zurückgetreten.

Schwere Vorwürfe gegen Rumsfeld nach Menschenrechtsverletzungen in US-Haftlagern

Der US-Senat warf Rumsfeld 2008 eine Mitverantwortung für Menschenrechtsverletzungen in US-Haftlagern vor. Insbesondere der Skandal um das Gefängnis in Abu Ghoreib bei Baghdad brachte Rumsfeld in Bedrängnis. Rumsfeld haftete zudem der Vorwurf an, 2002 mit der Genehmigung "aggressiver Verhörtechniken" bei mutmaßlichen Terroristen im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu späteren Misshandlungen beigetragen zu haben. Nach seiner politischen Karriere wechselte Rumsfeld in die Privatwirtschaft.

US-Politiker trauern um verstorbenen Donald Rumsfeld

Ex-Präsident Bush beschrieb Rumsfeld als "Mann von Intelligenz, Integrität und fast unerschöpflicher Energie", der nie vor harten Entscheidungen zurückgeschreckt sei. Eine Zeit, die die Vereinigten Staaten und das US-Militär vor nie da gewesene Herausforderungen gestellt habe, habe auch die besten Eigenschaften von Rumsfeld hervorgehoben.

Der amtierende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, es sei Alleinstellungsmerkmal von Rumsfeld gewesen, dass er zwei Mal - in nicht aufeinanderfolgenden Amtszeiten - an der Spitze des Pentagon gestanden habe. Austin erklärte weiter: "In den Jahrzehnten seiner bemerkenswerten Karriere - vom Kongress über das Weiße Haus bis zum Pentagon - wurde Minister Rumsfeld angetrieben von seiner grenzenlosen Energie, seinem forschenden Intellekt und dem beständigen Engagement, seinem Land zu dienen."

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.