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Rente in Deutschland: SPD-Politiker fordert: Beamte sollen in Rentenkasse einzahlen

In den vergangenen Wochen schockten Experten mit Horror-Prognosen. Demnach müsse das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre ansteigen, um die Renten zu sichern. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erteilt diesem Rat jedoch eine klare Absage. Er hat ganz andere Pläne.

SPD-Politiker versprechen eine stabile Rente für die kommenden Jahre. (Foto) Suche
SPD-Politiker versprechen eine stabile Rente für die kommenden Jahre. Bild: AdobeStock / Robert Kneschke

Vor ein paar Wochen warnten Experten davor, dass die Kosten für die gesetzliche Rentenversicherung explodieren. Um das System zu stabilisieren, sollte das Renteneintrittsalter auf bis zu 70 Jahre angehoben werden. Mitten im Wahlkampf zeigt sich Arbeitsminister Hubertus Heil jedoch zuversichtlich und verspricht Senior:innen im kommenden Jahr nicht nur eine Rentenerhöhung sondern jungen Generationen auch ein gesetzliches Rentenalter von 67. Doch damit nicht genug: Außerdem dürfte es schon bald höhere Steuerfreibeträge für Rentner:innen geben.

Rente in Deutschland: SPD-Politiker verspricht Rentenerhöhung

Nach der Renten-Nullrunde in diesem Jahr können sich die Rentner:innen im kommenden Jahr voraussichtlich wieder auf steigende Bezüge einstellen. "Steigen die Löhne in diesem Jahr wie erwartet, wird es im nächsten Jahr voraussichtlich wieder eine positive Rentenanpassung geben", sagte die Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung Anja Piel. Genaueres wisse man derzeit aber noch nicht. "Die Höhe steht erst im Frühjahr 2022 fest", sagte Piel. Nach Prognose der deutschen Rentenversicherung dürfte es nach aktuellem Stand rund 4,8 Prozent Plus für West-Rentner:innen, für Ost-Rentner:innen sogar 5,6 Prozent geben!

Aufgrund des Corona-Einbruchs stagnieren die Renten in diesem Jahr im Westen. In den neuen Bundesländern steigen die Renten zum 1. Juli um 0,7 Prozent. Die Einnahmen der Rentenversicherung aus Beiträgen stiegen im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent. Nach den aktuellen Schätzungen dürften sich die Pflichtbeiträge im Jahr 2021 um 1,9 Prozent erhöhen. Diese Entwicklung weise auf eine langsame Normalisierung hin, so Piel. Nach den aktuellen Vorausberechnungen bleibe der Beitragssatz mindestens noch 2022 konstant. "2023 könnte eine kleine Anhebung auf 18,7 Prozent erforderlich sein", so Piel. Im Oktober 2020 war für 2023 noch ein Beitragssatz von 19,3 Prozent prognostiziert worden.

"Wir haben dafür gesorgt, dass die Beitragssätze bis 2025 stabil bei unter 20 Prozent bleiben. Ich bin dafür, dass wir auch bis 2040 eine Haltelinie bei den Beiträgen verankern. Damit das aber gelingt, ist es wichtig, dass die Löhne steigen und auch die Zahl der Beschäftigten", sagt Hubertus Heil im "Bild"-Interview.

Rente mit 67 Jahren! Hubertus Heil will Renteneintrittsalter nicht erhöhen

Laut dem Bundesarbeitsminister müssen sich jüngere Generationen auch nicht auf ein späteres Rentenalter einstellen. "Wir haben in Deutschland mit 67 Jahren bereits eines der höchsten Renteneintrittsalter in einer Industrienation. Ich bin grundsätzlich für flexible Übergänge in den Ruhestand. Aber eine starre Anhebung des Renteneintrittsalters ist lebensfremd. Denn das Berufsleben einer Pflegerin oder eines Bauarbeiters ist nun mal körperlich viel belastender als die Arbeit der hier zitierten Professoren", sagt Heil gegenüber der "Bild". Und weiter: "Wer lange Jahre gearbeitet und körperlich und psychisch viel geleistet hat, muss das Recht haben, nach 45 Versicherungsjahren und allerspätestens mit 67 abschlagsfrei in Rente gehen zu können. Alles andere wäre ungerecht." Solange die SPD über die Rentenpolitik bestimme, werde es keine Erhöhung desgesetzlichen Renteneintrittsalters geben, verspricht Hubertus Heil. Die Sozialdemokraten geben jedoch noch ein weiteres Wahlversprechen. So sollen vor allem Menschen mitkleinem und mittlerem Einkommen von Steuerentlastungen profitieren.

Gemeinsame Rentenkasse für Angestellte, Selbstständige und Beamte gefordert

"Die gesetzliche Rente ist ein zentrales Versprechen unseres Sozialstaates. Für Jung und Alt muss gelten, dass man nach einem Leben voller Arbeit eine ordentliche Rente bekommt. Zwischen 2025 und 2040 werden die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Der beste Weg, die Rente langfristig stabil zu halten, ist ein starker Arbeitsmarkt mit besseren Löhnen. Es gilt, je mehr Frauen und Männer in Arbeit sind und je besser die Lohnentwicklung ist, desto stabiler ist die Rentenkasse. Deshalb braucht es eine gute Wirtschaftspolitik, höhere Mindestlöhne und mehr Tarifbindung. Dafür steht die SPD. Die CDU dagegen will die gesetzliche Rente schwächen", sagt Heil im "Bild"-Interview. Um mehr Geld in die Rentenkasse zu bringen, sollten Angestellte, Selbstständige und Beamte gemeinsam einzahlen, ergänzt Heil. 

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