China will in Tibet einen gigantischen Staudamm bauen, um seinen CO2-Fußabdruck deutlich zu senken. Doch Indien glaubt, dass die Volksrepublik einen ganz anderen Plan verfolgt. Ist der Staudamm eigentlich eine Superwaffe?
In den vergangenen 70 Jahren baute China mehr als 20.000 Staudämme mit einer Höhe von mehr als 15 Metern. In der Volksrepublik sind Wasserkraftwerke nach Kohlekraftwerken die zweit wichtigste Energiequelle. Doch der Bedarf nach Strom steigt. Kürzlich kündigten die Chinesen den Bau des "Megadams" amYarlung Tsangpo-Fluss an. Indien fürchtet jedoch, dass Peking den Staudamm nicht nur zur Energiegewinnung nutzen will. Baut China etwa eine gigantische "Hydrowaffe" in Tibet?
China plant Mega-Staudamm! Indien fürchtet Hydrowaffe
Wie der britische "Daily Star" berichtet, ist die Kommunistische Partei Chinas davon überzeugt, dass der "Megadam" dreimal mehr Strom als der größte existierende Staudamm - der Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtse - produzieren könne. Die Volksrepublik versuche, damit einen Großteil ihres Energiebedarfs mit grüner Energie zu decken. Bis 2060 will das Land CO2-neutral werden. Doch während China offiziell seinen CO2-Fußabdruck verringern will, befürchten indische Militärangehörige, dass der Staudamm nur die Tarnung für eine "Wasserkraftwaffe" sei, die mächtiger als alles Existierende sein könnte.
Zoff um Grenze! Spannungen zwischen China und Indien eskalieren regelmäßig
Seit den 1960ern herrschen massive Spannungen zwischen China und Indien um die Landesgrenze. Der Bau des Staudamms könnte diese noch verstärken. Im vergangenen Juni wurden mindestens 20 indische Soldaten bei einem "gewaltsamen Kampf" mit chinesischen Streitkräften entlang der umstrittenen Grenze zum Himalaya getötet. Soldaten schlugen sich dabei mit Fäusten und Steinen zu Tode. Die Spannungen zwischen den beiden Staaten sind noch nicht beendet. Mittlerweile sind zwei Armeen an der Grenze direkt neben dem Ort, an dem China seinen Megadamm bauen will, stationiert.
Angst in Indien: Will China mit einer gigantischen Flutwelle angreifen?
Dr. Ruth Gamble, Historikerin für Tibet und den Himalaya an der La Trobe University, sagte dem ABC News Channel, dass Indien befürchte, dass der Damm "eine Wasserwaffe für die Chinesen" werden könnte. Der Yarlung Tsangpo-Fluss ist der höchste Fluss der Welt und fließt etwa 3.000 Kilometer durch China, Indien und Bangladesh. Indien befürchtet, dass China mit dem Staudamm Wasser ansammeln und dann damit drohen könne, es in einer gigantischen Flutwelle freizugeben. "Ich glaube nicht, dass die Chinesen das tun wollen, aber weil es keine sehr gute Kommunikation zwischen den beiden Seiten gibt, bekommt die indische Seite große Angst", sagte Gamble weiter.
Experten kritisieren China für Bauprojekt
Die Staudamm-Pläne stoßen jedoch nicht nur in Indien auf Kritik. Laut Analysten sei es das riskanteste Bauprojekt aller Zeiten. Neben ökologischen Schäden in einer der artenreichsten Regionen der Welt würde der Staudamm zudem heilige Stätten der Tibeter und flussabwärts lebende Gemeinschaften zerstören. Außerdem sei es nahezu unmöglich, die erforderliche schwere Ausrüstung in die abgelegene Region zu transportieren. Doch damit nicht genug: Der Bau soll in einem stark aktiven seismischem Gebiet erfolgen und ist nicht weit vom Epizentrum eines der größten jemals aufgezeichneten Erdbeben entfernt. Erdrutsche sind in diesem Teil der Welt an der Tagesordnung. Ein Bauprojekt dort könnte verheerende Auswirkungen haben.
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