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Coronavirus-News aktuell: Schreckszenario bleibt aus! Waren die Corona-Prognosen falsch?

Im März 2021 warnten Wissenschaftler vor einer dramatischen Entwicklung in der Corona-Pandemie. Die 7-Tage-Inzidenz sollte bis auf 2.000 klettern. Davon ist der aktuelle Wert weit entfernt, dennoch ergriff die Politik Maßnahmen. Sind falsche Prognosen schuld am Lockdown?

Schickten uns falsche Prognosen in den Lockdown? (Foto) Suche
Schickten uns falsche Prognosen in den Lockdown? Bild: AdobeStock / marcjohn.de

Mit einer schockierenden Prognose warnte das Robert-Koch-Institut (RKI) im März vor einer Explosion der Infektionszahlen nach Ostern.Die 7-Tage-Inzidenz könnte Berechnungen zufolge auf 350 steigen. Grund hierfür sollte unter anderem die sich rasch ausbreitende britische Corona-Mutante B.1.1.7 sein. Außerdem warnte ein Wissenschaftsteam um den Mobilitätsforscher Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin vor einer dramatischen Entwicklung in der dritten Corona-Welle. Demnach sollte die 7-Tage-Inzidenz im Mai 2021 weit über 2.000 liegen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach griff beide Prognosen auf und warnte vor einer "massiven Zunahme der Covid-Toten und -Invaliden". Doch bislang traf die düstere Vorhersage glücklicherweise nicht ein. Lagen die Experten mit ihrer Prognose etwa daneben?

Coronavirus-News aktuell: Wissenschaftler warnen vor Horror-Szenario! Politik zieht Reißleine

Die Politik reagierte und warnte am 22. März 2021 beim Bund-Länder-Gipfel vor einer "Überlastung des Gesundheitswesens" im April. Mit einer Osterruhe wollte man die Welle brechen. Doch die Regelung kippte ein paar Tage später wieder. Nun wurde das Infektionsschutzgesetz angepasst und eine Bundes-Notbremse soll die Verbreitung des Coronavirus nun eindämmen. Bislang blieb das angekündigte Horror-Szenario aus.

"Angst zu verbreiten scheint mittlerweile ein übliches Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen zu sein", kritisiert Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki gegenüber der "Bild". Er wirft dem RKI vor, "willfähriger Erfüllungsgehilfe der Bundesregierung" zu sein, um die nächsten harten Maßnahmen quasi-wissenschaftlich zu begründen. Doch so einfach lässt sich das Auseinanderdriften der Prognosen und der Realität nicht zusammenfassen. Das Paradoxon der Prävention macht sich bemerkbar.

Präventionsparadox lässt Akzeptanz für Corona-Maßnahmen sinken

Die Politik ergriff Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So wurden Hausärzte in die Impfstrategie integriert, bundesweit sollen Schnelltest Infektionsketten brechen. Wenn Prävention erfolgreich ist, verlieren Menschen die Angst vor der Gefahr. Dann sinkt die Akzeptanz für die Corona-Maßnahmen. 

Prognosen sind nicht falsch! Wissenschaftler erklären Berechnungen

"Bei der Prognose wurde der Trend in die Zukunft fortgeschrieben, den wir zuvor über acht Wochen stabil beobachtet haben - und der sich zunächst auch fortsetzte wie vorhergesagt", erklärt das RKI auf "Bild"-Anfrage seine Prognose. Doch im April entkoppelte sich die Realität von der Prognose. Laut RKI könne dies möglicherweise auf der nachweislich reduzierten Mobilität über Ostern und die Osterferien zurückzuführen sein. Auch sei eine Verhaltensanpassung der Bevölkerung denkbar. 

Auch Nagel erklärt seine Berechnungen von 7-Tage-Inzidenzen über 2.000 im Mai. Dabei habe es sich lediglich um mögliche Szenarien gehandelt, die bei bestimmten Voraussetzungen eintreffen könnten. Eine Inzidenz von 2.000 wäre demnach bei "vollständig geöffneten Schulen" erwartbar gewesen. "Dieses Szenario wird so wohl nicht eintreten, da von politischer Seite vorher die Reißleine gezogen würde", stellten die Wissenschaftler im Begleittext klar.

Trotz ausbleibender Schreckszenarien steigt die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen trotz Maßnahmen wieder an. 

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