Schul-Zoff kurz vor dem Corona-Gipfel und schwere Vorwürfe gegen Helge Braun und das Kanzleramt. Medienberichten zufolge soll er mit Tricks FÜR Schulschließungen kämpfen. Die Kultusministerien zeigen sich empört und misstrauisch.
Es sind schwere Vorwürfe, die die "Bild"-Zeitung gegen das Kanzleramt und Kanzleramtschef Helge Braun erhebt. Das Boulevardblatt wirft dem CDU-Politiker vor, mit Tricks für die Schulschließungen während der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen. Die Schulen sind noch immer DAS Streitthema bei den Corona-Gipfeln. Am Mittwoch (10.02.2021) kommen Bund und Länder erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Wird der Lockdown verlängert oder kommt es zu ersten Lockerungen?
Coronavirus News aktuell: Zoff um Schulschließungen kurz vor Corona-Gipfel
Vor allem beim Thema Schule und Kitas dürften die Meinungen erneut weit auseinander gehen. Wie die "Bild" erfahren haben will, herrscht bei den Kultusministerien angeblich "massives Misstrauen gegen das Kanzleramt". Grund hierfür sei, dass Angela Merkel zwar im November noch behauptet habe, dass man die Schulen als Letztes schließen werde, Kanzleramtschef Braun aber von Beginn an mit "fragwürdigen Behauptungen für drastische Schul-Schließungen" kämpfe.
Trickst das Kanzleramt bei den Schulschließungen?
Anfang Dezember noch hatte die Leopoldina einen Lockdown-Appell mit der Forderung, umgehend alle Schulen zu schließen, veröffentlicht. Angela Merkel schloss sich diesem Appell an. Doch angeblich, so berichtet es die "Bild", hätten mehrere Kultusministerien sich skeptisch gezeigt und vermutet, das Leopoldina-Papier sei vom Kanzleramt bestellt worden.
Schulschließungen mit Tricks erzwungen? Kanzleramt unter Beschuss
Als Indiz für diese kühne Behauptung wird ein vermeintlicher Fehler im Papier herangezogen. Offenbar hatten die Wissenschaftler "fälschlicherweise nicht die Aufhebung der 'Präsenzpflicht', sondern gleich die Aufhebung der 'Schulpflicht'" gefordert. Der nächste Fehler schließlich beim Corona-Gipfel Anfang Januar: Hier hatte Helge Braun die grundsätzlichen Schulschließungen bis zum 14. Februar damit begründet, die neue Coronavirus-Mutation sei "leichter in der Lage, sich bei Kindern und Jugendlichen zu verbreiten". Eine Behauptung, die von den SPD-Länderchefs in Rücksprache mit Virologen widerlegt und wieder aus der Beschlussvorlage gestrichen wurde.
Argumentiert Helge Braun mit wissenschaftlich nicht haltbaren Thesen?
Laut "Bild"-Zeitung nicht die einzige wissenschaftlich nicht haltbare These mit der Helge Braun argumentierte. Ende April 2020 soll er behauptet haben, "dass Kinder das Infektionsgeschehen genauso beeinflussten wie Erwachsene". Er stützte sich damals auf eine von der Charité erstellte Studie, der allerdings selbst Angela Merkel kurz darauf widersprach.
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fka/loc/news.de
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