Glasscherben, Steine, ausgebrannte Autos: Das ist der Morgen nach den schweren Krawallen in den Niederlanden. Politiker und Bürger sind entsetzt. Die Polizei befürchtet: Das ist erst der Anfang.
Verschärfte Corona-Maßnahmen lösten am Wochenende heftige Krawalle in den Niederlanden aus. In mehreren Städten kam es am Sonntag kurz vor Beginn der Ausgangssperre zu brutalen Ausschreitungen. Videos in den sozialen Medien zeigen das Ausmaß.
Corona-Krawalle in den Niederlanden: Brutale Ausschreitungen in Eindhoven, Amsterdam, Den Haag und Co.
In Amsterdam und Eindhoven haben die Krawalle am Sonntagnachmittag begonnen. Demonstranten attackierten Polizisten mit Feuerwerkskörpern und Steinen. Mit Wasserwerfern und Tränengas versucht die Polizei, die verbotenen Demonstrationen aufzulösen. Doch die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen weiteten sich am Abend auch auf andere Städte des Landes aus. Autos wurden in Brand gesteckt, Gebäude demoliert. In Enschede wurde ein Krankenhaus mit Steinen beworfen. Große Schäden blieben glücklicherweise aus, wie die Klinik mitteilte. Auch Journalisten wurden angegriffen. Die Polizei nahm eine unbekannte Anzahl Personen fest. Große Unruhen wurden unter anderem aus Tilburg, Stein, Roermond, Den Haag, Eindhoven und Apeldoorn gemeldet. Erst gegen Mitternacht hatte die Polizei die Lage unter Kontrolle.
Bild der Verwüstung! Hooligans rufen zu Krawallen auf
Besonders heftig waren die Krawalle jedoch in Eindhoven, im Osten des Landes. Der Bahnhof wurde demoliert, Läden geplündert. "Hooligans kamen aus allen Ecken des Landes, sie hatten sich über die sozialen Medien verabredet", sagte der Bürgermeister von Eindhoven, John Jorritsma. "Wenn man auf diese Weise das Land in Brand steckt, dann ähnelt das einem Bürgerkrieg."
Über die sozialen Netzwerke war zu Protesten gegen die Ausgangssperre aufgerufen worden. Die Polizei geht in ersten Analysen davon aus, dass unterschiedliche Gruppierungen sich an der Gewalt beteiligt hatten. Dazu gehörten Corona-Leugner, Fußball-Hooligans und Neo-Nazis. Am Samstagabend war erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre in Kraft getreten.
#Eindhoven #Niederlande: #Corona bringt ALLES an die GRENZEN! pic.twitter.com/VgaFcj9UU2
— Adriane Melathiel (@AdrianeMelathie) January 24, 2021
Bei der Demonstration gegen die Coronamaßnahmen in den Niederlande kam es in #Amsterdam zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten. Die Polizei setze Wasserwerfer, Pferde und Schlagstöcke ein.#Niederlade #Netherlandspic.twitter.com/rHx86krA46
— BlxckMosquito (@BlxckMosquito) January 17, 2021
Nach den Ausschreitungen heute in #Amsterdam und #Eindhoven, kommt es aktuell in #DenHaag zu Spannungen. Barrikaden brennen auf der Straße.#Niederlande #Netherlandspic.twitter.com/IkpRPsJB9W
— BlxckMosquito (@BlxckMosquito) January 24, 2021
Massive Ausschreitungen in #Eindhoven. Den Hooligans von PSV fehlt die 3. Halbzeit.
— element (@__investigate__) January 24, 2021
Die Coronaprotestszene nutzt diese Ausschreitungen um Entschlossenheit & Härte zu demonstrieren. pic.twitter.com/9Ah7uTlrPp
Am Tag nach den schweren Krawallen bieten viele Städte ein Bild der Verwüstung. Straßen und Plätze sind besät mit Glasscherben, ausgebrannten Autos und Steinen. Die Polizei spricht von den schlimmsten Krawallen in 40 Jahren und rechnet mit weiteren Unruhen in den kommenden Tagen.
"Kriminelle Gewalt!" Politik verurteilt Krawalle
Politiker verurteilen die Gewalt. Mit legitimen politischen Demonstrationen haben diese Unruhen nichts zu tun, erklärte Justizminister Ferd Grapperhaus. "Das ist schlicht kriminelles Verhalten." Auch Ministerpräsident Mark Rutte missbilligte die Proteste: "Das ist absolut unzulässig, das hat nichts zu tun mit Protesten, sondern ist kriminelle Gewalt."
Angst vor Krawallen in Deutschland
Auch die deutsche Bundesregierung schließt Gewalttaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nicht aus. Sie hält Angriffe auf Impfzentren oder Hersteller von Corona-Impfstoffen für möglich.
#Eindhoven zeigt was passiert wenn sich Bewegungen radikalisieren.
— Maskenhaft (@Maskenhaft) January 25, 2021
Auch in Deutschland möglich da Querdenker hier unter den Augen der Polizei machen was sie wollen.
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bua/sig/news.de/dpa