Seit Monaten feuert US-Präsident Trump seine Anhänger an, gegen seine Wahlniederlage vorzugehen. Nun erreicht der Konflikt um das Wahlergebnis einen dramatischen Höhepunkt: Trump-Anhänger stürmen den Kongress.
Schockierende Szenen aus Washington D.C.: Trump-Anhänger stürmen das Kapitol. Vier Menschen sterben, unzählige werden verletzt. Ein Angriff auf die Demokratie. Zu dem der amtierende US-Präsident aufrief.
Sturm auf Kapitol! Donald Trump stachelt wütende Meute an
Donald Trump und seine Anhänger erkennen den Wahlsieg von Joe Biden noch immer nicht an. Sie behaupten, es sei zu massivem Wahlbetrug gekommen. Beweise gibt es dafür jedoch nicht. Im Kapitol in Washington D.C. sollten am Mittwoch (06.01.2021) die Stimmen der Wahlleute offiziell ausgezählt werden. Donald Trump ruft seine Anhänger zur Demonstration auf, um sich die Wahl nicht kampflos von Betrügern stehlen zu lassen und somit Amerika zu retten. Er selbst spricht bei der Kundgebung zu seinen Anhängern und stachelt die Meute an. Danach kommt es zum Sturm auf das US-Parlament .
Löste Trump mit DIESEN Worten die Ausschreitungen in Washington D.C. aus?
"Wir werden dort hingehen, und ich werde bei Euch sein", ruft Trump, auch wenn er letzteres offenbar symbolisch meint, weil er anschließend ins Weiße Haus zurückkehrt. "Wir werden nicht zulassen, dass sie Eure Stimmen zum Schweigen bringen", ruft Trump. "Wir werden niemals aufgeben."
Danach eskaliert der von Trump seit Wochen angeheizte Konflikt um das Wahlergebnis vom 3. November vollends. Hardcore-Anhänger des Republikaners werden von Kritikern mit einem Kult verglichen, für sie ist sein Wort Gesetz. Die Demonstranten begnügen sich aber nicht mit friedlichem Protest vor dem Kapitol. Erst kommt es zu Zusammenstößen mit der Kapitol-Polizei. Dann überwinden Demonstranten Barrikaden und dringen in das schwer gesicherte Gebäude ein.
"Ich weiß, wie Ihr Euch fühlt!" Trump lobt Demonstranten
Trump hat diesen beispiellosen Zwischenfall heraufbeschworen und versuchte später auf Twitter, zumindest die Gewalt zu beenden. Er bittet darum, die Polizei zu unterstützen. "Sie sind wirklich auf der Seite unseres Landes. Bleibt friedlich!", schreibt er. In einem weiteren Tweet schreibt der Noch-Präsident: "Ich bitte jeden am US-Kapitol, friedlich zu bleiben. Keine Gewalt!" Was Trump nicht tut: Den Angriff verurteilen. Und er lässt sich viel Zeit für den Appell an seine Tausenden Anhänger, die das Parlamentsgebäude umringen oder sogar an Sicherheitsbeamten vorbei hineingestürmt sind, sich zu zerstreuen. "Ich weiß, wie Ihr Euch fühlt, aber geht nach Hause", sagt Trump in einem Video, das er am späten Nachmittag auf Twitter verbreitet. Dann lobt er die Demonstranten: "Wir lieben Euch, Ihr seid sehr besonders." Und er behauptet wieder, dass die Wahl "gestohlen" worden sei.
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bua/bos/news.de/dpa
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