Damit hatte keiner gerechnet. Das Robert-Koch-Institut stellt seine regelmäßigen Pressekonferenzen ein. Im Netz herrscht Aufruhr und Verwunderung. Wurden den Wissenschaftlern die täglichen Attacken und Vorwürfe jetzt zu viel?
Aus und vorbei! Mit den weitreichenden Corona-Lockerungen, die in dieser Woche verabschiedet wurden und die Verantwortung vom Bund weitestgehend in die Hände der Länder legen, scheint sich auch das Robert-Koch-Institut (RKI) aus der ersten Reihe der Corona-Front zurückziehen.
Coronavirus-News: RKI stellt seine Pressekonferenzen wegen sinkenden Infektionen ein
Beim aktuellen Pressebriefing erklärte Prof. Lars Schaade, dass das RKI seine bislang regelmäßig abgehaltenen Pressekonferenzen zu den Corona-Zahlen künftig drosseln wird. Als Grund nannte Schaade die sinkenden Fallzahlen. Im Falle einer zweiten Welle, würden diese allerdings wieder anberaumt. Per Verteiler und auf der RKI-Webseite würden weiterhin Informationen bereitgestellt. "Wir stehen natürlich auch weiter für Presseanfragen zur Verfügung", so Schaade.
Alle aktuellen News zum Coronavirus lesen Sie hier in unserem Schlagzeilen-Ticker.
Corona-News: RKI macht Schluss - Twitter-User reagieren geschockt
Zuletzt waren die Presseerklärungen des RKI vor allem beim Kurznachrichtendienst Twitter regelrecht auseinandergenommen worden. Von Panikmache war da immer wieder zu lesen. Ausbrüche wie: "Ewig diese Panikmache und Angstmacherei zu mehr ist das RKI nicht fähig", waren keine Seltenheit.
So verwundert es wenig, dass die überraschende Ankündigung des RKI nicht lange unkommentiert bleibt. "Wie sollen die Bürger die Maßnahmen ernst nehmen wenn das #RKI die Lage für nicht mehr ernst genug hält. Informationskanäle werden verschlossen.", wundert sich ein Twitter-Nutzer über den Schritt.
Das Gefährliche im Moment in ???????? ist, dass die #Transparenz verloren geht. Seitens der @CDU und seitens @rki_de. Wie sollen die Bürger die Maßnahmen ernst nehmen wenn das #RKI die Lage für nicht mehr ernst genug hält. Informationskanäle werden verschlossen. #coronavirus
— Til Man (@MisterT21) May 7, 2020
Twitter-User attackieren Robert-Koch-Institut nach Pressekonferenz-Ende scharf
Ein anderer kann seinen Unmut nicht verbergen: "Virus ist unverändert vorhanden, hochgefährlich, hochansteckend, keine Impfung, keine Medikamente. RKI stellt PK ein, Restaurants und Hotels werden öffnen, Schulen öffnen, Lockerungen überall. Mir platzt heute der Kopf."
Ich bin ein logisch denkender Mensch.
— Waldläuferin - BreakTheChain ???????????? (@ichbinschoener) May 7, 2020
Virus ist unverändert vorhanden, hochgefährlich, hochansteckend, keine Impfung, keine Medikamente.
RKI stellt PK ein, Restaurants und Hotels werden öffnen, Schulen öffnen, Lockerungen überall.
Mir platzt heute der Kopf. ???? ich bin raus. pic.twitter.com/tW6o7e84Of
Für diesen Twitter-Nutzer liegt der Grund allen Übels an ganz anderer Stelle: "Nein, das ist ein anderes Signal: Resignation und der Ärger die despektierlichen Aussagen einiger Politiker. Deshalb der Hinweis auf die Zuständigkeit der Länder", erklärt er. Wurden dem RKI die täglichen Angriffe schlicht zu viel?
Die Äußerungen sind längst kein Einzelfall. Sehen Sie hier die Twitter-Explosionen nach dem RKI-Aus:Nein, das ist ein anderes Signal: Resignation und der Ärger die despektierlichen Aussagen einiger Politiker. Deshalb der Hinweis auf die Zuständigkeit der Länder
— Klaus Ringelstein (@ringobonn) May 7, 2020
Tja, RKI stellt Briefing ein...Pandemie zu Ende, Wirtschaft im Axxx. Der grössste und teuerste Hoax aller Zeiten!
— Sabine Schindler (@frecheBavaria) May 7, 2020
Sinkende Fallzahlen? Gestern erst wieder >1000 Neuinfektionen.
— Leicht Angebraten (@PolitWare) May 7, 2020
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.@rki Schade, mir wäre lieber gewesen, die Herren #Lindner und #Kubicki hätten ihre Presse-Briefings eingestellt. Und nicht das RKI. Die @FDP hat sich als sowas von überflüssig herausgestellt.
— O. Je. (@OJe08522626) May 7, 2020
rut/sba/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.