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Kevin Kühnert privat: So tickt der zurückgetretene SPD-Generalsekretär abseits der Politik

Der Rebell der SPD, Kevin Kühnert, kletterte zielstrebig die politische Karriereleiter nach oben. Doch wer ist der überraschend zurückgetretene SPD-Generalsekretär und ehemalige Juso-Chef? Was Sie über Kevin Kühnert privat wissen müssen, erfahren Sie hier.

Kevin Kühnert ist SPD-Vize und kandidiert für den Bundestag. (Foto) Suche
Kevin Kühnert ist SPD-Vize und kandidiert für den Bundestag. Bild: Andreas Arnold / picture alliance / dpa
  • Kevin Kühnert privat: Wie lebt der SPD-Politiker abseits der Politikwelt?
  • Kevin Kühnert kündigt Rücktritt als SPD-Generalsekretär an
  • Das sind die Meilensteine von Kevin Kühnerts politischer Laufbahn

Unterschätzt zu werden war in der Politik schon immer ein Nachteil - für diejenigen, die unterschätzen. Dem Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert muss um seinen Einfluss jedenfalls nicht bange sein: Beim Votum der SPD-Mitglieder über die GroKo führte er das gefürchtete Nein-Lager an. Sein Stand in der SPD bewegte ihn auch zu einem Schritt in seiner Karriere: Er hörte als Juso-Chef 2020 auf, wurde SPD-Vize und hat seit 2021 den Posten als SPD-Generalsekretär inne. Im Oktober 2024 gab Kevin Kühnert dann überraschend seinen Posten auf.

SPD-Generalsekretär Kühnert kündigt Rücktritt an

Am 7. Oktober 2024, gut in Jahr vor der Bundestagswahl, machte das Statement von Kevin Kühnert die Runde: Der 35-Jährige tritt als Generalsekretär der SPD zurück. Kühnert begründete diesen Schritt in einem Brief an Parteimitglieder und Öffentlichkeit mit gesundheitlichen Problemen. "Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen", schrieb er.

Er habe die Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil daher informiert, dass er mit sofortiger Wirkung als Generalsekretär zurücktrete. Bei der Bundestagswahl werde er auch nicht erneut als Abgeordneter kandidieren. Damit zieht sich der Berliner vorerst aus der Politik zurück.

"Diese Entscheidungen haben mich Überwindung gekostet und sie schmerzen mich, weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe", erklärte er. Doch er trage Verantwortung für sich selbst und für die SPD. "Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden." Für einen Wahlsieg sei der volle Einsatz der gesamten SPD nötig.

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Kevin Kühnert - Wer ist der "Rebell mit Pausbacken"?

Kevin Kühnert ist seit 2021 Generalsekretär der Sozialdemokraten und zog im selben Jahr in den Bundestag ein. Zuvor wurde er als Vorsitzender der Jusos bundesweit bekannt - unter anderem, weil er eine Kampagne gegen eine GroKo aus Union und SPD organisierte. 2019 spielte er eine entscheidende Rolle, als die Parteilinken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans in der Stichwahl gegen den heutigen Kanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an die SPD-Spitze kamen.

Selten war ein Juso-Chef schon wenige Wochen nach seiner Wahl so präsent wie einst Kevin Kühnert. Und selten wurde das Lebensalter so gegen einen Politiker verwendet wie gegen ihn. Der "Rebell mit Pausbacken", wie ihn die "Neue Osnabrücker Zeitung" damals taufte, fällt beispielsweise durch seine Wohnverhältnisse, seinen Vornamen ("ausgerechnet Kevin", "allein zu Haus") und seinen Rucksack auf.

Kevin Kühnert privat: Das macht der Beamten-Sohn nach Feierabend

Kevin Kühnert stammt aus einer Beamtenfamilie: Seine Mutter arbeitet bei der Arbeitsagentur, sein Vater ist Finanzbeamter. Seit 2005 ist Kevin Kühnert, der sich schon als Schüler politisch interessiert zeigte, Mitglied in der SPD und ist heute auch als Kommunalpolitiker besonders dem Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg verbunden. Hier übernimmt er zahlreiche Aufgaben als Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung. Sobald Kevin Kühnert Feierabend hat und sich private Freizeit gönnt, wird der Juso-Chef zum Sportfanatiker, wie ein Kurzporträt auf der Juso-Webseite verrät: "von Fußball bis Curling" schaut sich Kevin Kühnert, der ledig ist und in Berlin lebt, demnach "jeden erdenklichen Sport" an.

Kevin Kühnert spricht erstmals über seine Homosexualität

Kühnert, der ledig ist und in Berlin lebt, hat in einem Interview mit "Siegessäule.de", im März 2018 erstmals über seine Homosexualität gesprochen. Darin zieht er vor allem vor Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit seinen Hut, den er auch als einen wichtigen Fixpunkt bezeichnet. "Er hat etwas gemacht, was ich vorbildhaft finde: in die Offensive gehen. Wenn man mit sich selbst klar ist, fällt es auch viel leichter, Angriffe abzuwehren. Insofern war Wowereits Aussage "Ich bin schwul und das ist gut so" ein Meilenstein für mich.

"Ich habe einen Partner": Kevin Kühnert äußert sich zu Beziehungsstatus

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sich öffentlich zu seinem Beziehungsstatus geäußert. "Ich habe einen Partner", sagte der Berliner dem Magazin "Bunte" im Oktober 2022. Bei öffentlichen Auftritten spiele das aber keine Rolle: "Bei den klischeehaften Gelegenheiten wie Bayreuther Festspiele oder Bundespresseball, bei denen andere ihre Partner präsentieren, gehen wir sowieso nicht über den roten Teppich. Schon allein, weil festliche Kleidung erwartet wird. Da sind wir raus."

Indem er über seine Beziehung spricht, wolle er auch ein Zeichen für junge Menschen setzen. "Ich weiß, dass insbesondere auf manchem Dorf auch im Jahr 2022 immer noch einige zu Hause rausfliegen, wenn sie ihre sexuelle Orientierung offenbaren", so Kühnert. "Diese jungen Menschen brauchen Vorbilder, und sie müssen erfahren, dass es völlig okay ist, einen Mann oder eine Frau gleichen Geschlechts zu lieben."

Vor Jahren hatte Kühnert bereits in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" gesagt: "Wer in der Öffentlichkeit steht, muss sich darauf einstellen, im Zweifel immer wieder nach einer Freundin gefragt zu werden." Er hätte also "die Möglichkeit gehabt, dann jedes Mal verlegen auf den Boden zu schauen. Oder eben einfach offen und selbstverständlich darüber zu sprechen, dass ich schwul bin."

Kevin Kühnert ist seit 2005 Mitglied in der SPD

Kühnert, der 1989 in Berlin geboren wurde und von seinen Eltern nach dem englischen Fußball-Star Kevin Keegan benannt wurde, ist wahrlich kein Neuling auf dem politischen Parkett: Seit Jahren bestens vertraut mit der Kommunal- und Landespolitik in seiner Heimatstadt Berlin, wurde er im November 2017 Juso-Chef im Bund. Bei so viel Praxis bleibt ihm für die Theorie nicht viel Zeit: Kevin Kühnert studiert nämlich Politikwissenschaft und Soziologie an der Fernuniversität in Hagen. Zuvor hatte sich der heutige Juso-Chef für die Fächer Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin eingeschrieben.

Kevin Kühnert beerbt seine Vorgängerin Andrea Nahles in der SPD

Kapuzenpulli hin oder her: Wie man als Mittzwanziger die alte Dame SPD durcheinanderwirbelt, kann sich Kühnert bei einer seiner Vorgängerinnen abschauen. 1995 hatte sie in noch jüngerem Alter sogar einen Parteichef mit gestürzt. Die Germanistik- und Politik-Studentin war damals 25. Ihr Name: Andrea Nahles.Der frühere Juso-Chef und SPD-Vize Kevin Kühnert wurde 2021 zum Generalsekretär der SPD gewählt.

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/kns/news.de/dpa

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