Trotz gewonnener Bundestagswahl brodelt es in der CDU gewaltig. Nach dem Wahl-Debakel in Niedersachsen ist Angela Merkel in ihrer eigenen Partei unter Dauerbeschuss. Und auch Wolfgang Schäuble scheint sich von ihr abzuwenden.
Seitdem bekannt ist, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble (75, CDU) Bundestagspräsident werden soll, scheint er sich schon jetzt von seiner Loyalität gegenüber seiner Partei und Chefin Angela Merkel langsam zu entledigen. Nachdem Schäuble immer hinter der Kanzlerin stand, äußert er nun auch Kritik.
Wolfgang Schäuble hält Flüchtlings-Obergrenze für "überflüssig"
Laut "bild.de" soll er nach der Niedersachsen-Wahl den Richtungsstreit der CDU verschärfen wollen. Dabei kritisiere er auch stark die Unions-Kampagne. Es würden keine Richtungsdebatten geführt, keine Visionen vermittelt. Zudem fehle für die nächste Wahlperiode ein großes Projekt. Und auch in der Flüchltingspolitik stehe er nicht hinter Merkel und sieht große Fehler, die die Kanzlerin gemacht habe. Ein Dorn im Auge ist ihm auch die Festlegung einer Flüchtlings-Obergrenze, welche er im Vorfeld schlicht als "überflüssig" bezeichnete.
Schäuble will, dass Finanzministerium in Hand der CDU bleibt
Nun, nachdem die Obergrenze beschlossene Sache ist, sehe Schäuble die Einigung zwischen Seehofer und Merkel als Schwäche der Kanzlerin. Tatsächlich scheint der Beschluss eine Farce zu sein. Doch auch bei der neuen Regierungsbildung ist Schäuble angeblich skeptisch. Er hält es angeblich für einen Fehler, wenn die Union nicht mehr das Amt des Finanzministeriums inne hat und dieses an FDP oder Grüne abgebe.
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gea/koj/news.de